wird, nicht der Fall seyn würde -- so sehr der Werth des Mistes den des Strohes überwiegt, und so gut der Acker, der den Kühen das Futter liefert, dabei zu stehen kommt; so werde ich denn doch die Kuherei nicht so hoch treiben, wie ich mir früher vorgenommen hatte, sondern zwischen 30 und 40 Stück stehen blei- ben; weil ich das Futter durch die Schäferei doch ungleich höher benutze. Genauere Auszüge aus den Hauptbüchern folgen unten.
Nachdem ich mich bis dahin mit einer klei- nen Hammel-Schäferei, zur Benutzung der schlechten Weide, beholfen hatte -- die mir an- fangs Vortheil, nachher aber, durch den Ankauf faulisch gehüteter Hammel, empfindlichen Verlust brachte -- entschloß ich mich zum Ankauf eines völlig reinen Merino-Stammes von 150 Stück, der in den Jahren 1811 und 12 vollführt wurde. 100 Stück wenigstens waren aus den ausgezeichnet- sten Schäfereien besonders ausgewählt, und dar- unter 14 Stück, welche ich durch die besondere
wird, nicht der Fall ſeyn wuͤrde — ſo ſehr der Werth des Miſtes den des Strohes uͤberwiegt, und ſo gut der Acker, der den Kuͤhen das Futter liefert, dabei zu ſtehen kommt; ſo werde ich denn doch die Kuherei nicht ſo hoch treiben, wie ich mir fruͤher vorgenommen hatte, ſondern zwiſchen 30 und 40 Stuͤck ſtehen blei- ben; weil ich das Futter durch die Schaͤferei doch ungleich hoͤher benutze. Genauere Auszuͤge aus den Hauptbuͤchern folgen unten.
Nachdem ich mich bis dahin mit einer klei- nen Hammel-Schaͤferei, zur Benutzung der ſchlechten Weide, beholfen hatte — die mir an- fangs Vortheil, nachher aber, durch den Ankauf fauliſch gehuͤteter Hammel, empfindlichen Verluſt brachte — entſchloß ich mich zum Ankauf eines voͤllig reinen Merino-Stammes von 150 Stuͤck, der in den Jahren 1811 und 12 vollfuͤhrt wurde. 100 Stuͤck wenigſtens waren aus den ausgezeichnet- ſten Schaͤfereien beſonders ausgewaͤhlt, und dar- unter 14 Stuͤck, welche ich durch die beſondere
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0091"n="74"/>
wird, nicht der Fall ſeyn wuͤrde —ſo ſehr der<lb/>
Werth des Miſtes den des Strohes uͤberwiegt,<lb/>
und ſo gut der Acker, der den Kuͤhen das<lb/>
Futter liefert, dabei zu ſtehen kommt; ſo<lb/>
werde ich denn doch die Kuherei nicht ſo hoch<lb/>
treiben, wie ich mir fruͤher vorgenommen hatte,<lb/>ſondern zwiſchen 30 und 40 Stuͤck ſtehen blei-<lb/>
ben; weil ich das Futter durch die Schaͤferei<lb/>
doch ungleich hoͤher benutze. Genauere Auszuͤge<lb/>
aus den Hauptbuͤchern folgen unten.</p></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><divn="1"><head/><p>Nachdem ich mich bis dahin mit einer klei-<lb/>
nen Hammel-Schaͤferei, zur Benutzung der<lb/>ſchlechten Weide, beholfen hatte — die mir an-<lb/>
fangs Vortheil, nachher aber, durch den Ankauf<lb/>
fauliſch gehuͤteter Hammel, empfindlichen Verluſt<lb/>
brachte — entſchloß ich mich zum Ankauf eines<lb/>
voͤllig reinen Merino-Stammes von 150 Stuͤck, der<lb/>
in den Jahren 1811 und 12 vollfuͤhrt wurde. 100<lb/>
Stuͤck wenigſtens waren aus den ausgezeichnet-<lb/>ſten Schaͤfereien beſonders ausgewaͤhlt, und dar-<lb/>
unter 14 Stuͤck, welche ich durch die beſondere<lb/></p></div></body></text></TEI>
[74/0091]
wird, nicht der Fall ſeyn wuͤrde — ſo ſehr der
Werth des Miſtes den des Strohes uͤberwiegt,
und ſo gut der Acker, der den Kuͤhen das
Futter liefert, dabei zu ſtehen kommt; ſo
werde ich denn doch die Kuherei nicht ſo hoch
treiben, wie ich mir fruͤher vorgenommen hatte,
ſondern zwiſchen 30 und 40 Stuͤck ſtehen blei-
ben; weil ich das Futter durch die Schaͤferei
doch ungleich hoͤher benutze. Genauere Auszuͤge
aus den Hauptbuͤchern folgen unten.
Nachdem ich mich bis dahin mit einer klei-
nen Hammel-Schaͤferei, zur Benutzung der
ſchlechten Weide, beholfen hatte — die mir an-
fangs Vortheil, nachher aber, durch den Ankauf
fauliſch gehuͤteter Hammel, empfindlichen Verluſt
brachte — entſchloß ich mich zum Ankauf eines
voͤllig reinen Merino-Stammes von 150 Stuͤck, der
in den Jahren 1811 und 12 vollfuͤhrt wurde. 100
Stuͤck wenigſtens waren aus den ausgezeichnet-
ſten Schaͤfereien beſonders ausgewaͤhlt, und dar-
unter 14 Stuͤck, welche ich durch die beſondere
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/91>, abgerufen am 28.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.