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Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815.

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vorgeworfen wird, da das, in der Fliegenzeit be-
sonders, umhergestreuete und in den Mist kom-
mende Futter, bloß dem Anscheine nach mehr
in die Augen fällt. Nur dann kann das Schnei-
den des Grünfutters mit Stroh rathsam seyn,
wenn man sparsam futtern muß. Nach einigen
durch Abwägung gemachten Versuchen, beträgt
die tägliche Portion auf das Stück 96 Pfund
grünes Futter, in der Zeit, wo es am reichlich-
sten gegeben wird. Ehemals habe ich gefunden,
daß schwere frießländische Kühe 140 Pfund Klee
fressen. Es versteht sich dies von Zeiten, wo
sie ganz im Stalle bleiben; gehen sie auf die
Weide, so bekommen sie, nachdem diese reichlich
ist, mehr oder weniger oder gar nichts zu; je-
doch wird ihnen Abends immer etwas Futter-
stroh vorgelegt, was sie zum großen Theile auf-
fressen.

Die Winterfutterung besteht in Klee-Heu,
Kartoffeln und Rüben; nebst gutem Stroh. Die
Norm ist, daß sie 20 Pfund Heu täglich erhal-
ten sollen. Statt eines Theils werden aber Kar-
toffeln in dem Verhältniß von 2:1, oder Run-
keln in dem Verhältniß von 31/2:1 gegeben; je-
doch immer so, daß sie mindestens 8 Pfund Heu
erhalten. Denn den Kühen über 24 Pfund Kar-

vorgeworfen wird, da das, in der Fliegenzeit be-
ſonders, umhergeſtreuete und in den Miſt kom-
mende Futter, bloß dem Anſcheine nach mehr
in die Augen faͤllt. Nur dann kann das Schnei-
den des Gruͤnfutters mit Stroh rathſam ſeyn,
wenn man ſparſam futtern muß. Nach einigen
durch Abwaͤgung gemachten Verſuchen, betraͤgt
die taͤgliche Portion auf das Stuͤck 96 Pfund
gruͤnes Futter, in der Zeit, wo es am reichlich-
ſten gegeben wird. Ehemals habe ich gefunden,
daß ſchwere frießlaͤndiſche Kuͤhe 140 Pfund Klee
freſſen. Es verſteht ſich dies von Zeiten, wo
ſie ganz im Stalle bleiben; gehen ſie auf die
Weide, ſo bekommen ſie, nachdem dieſe reichlich
iſt, mehr oder weniger oder gar nichts zu; je-
doch wird ihnen Abends immer etwas Futter-
ſtroh vorgelegt, was ſie zum großen Theile auf-
freſſen.

Die Winterfutterung beſteht in Klee-Heu,
Kartoffeln und Ruͤben; nebſt gutem Stroh. Die
Norm iſt, daß ſie 20 Pfund Heu taͤglich erhal-
ten ſollen. Statt eines Theils werden aber Kar-
toffeln in dem Verhaͤltniß von 2:1, oder Run-
keln in dem Verhaͤltniß von 3½:1 gegeben; je-
doch immer ſo, daß ſie mindeſtens 8 Pfund Heu
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[71/0088] vorgeworfen wird, da das, in der Fliegenzeit be- ſonders, umhergeſtreuete und in den Miſt kom- mende Futter, bloß dem Anſcheine nach mehr in die Augen faͤllt. Nur dann kann das Schnei- den des Gruͤnfutters mit Stroh rathſam ſeyn, wenn man ſparſam futtern muß. Nach einigen durch Abwaͤgung gemachten Verſuchen, betraͤgt die taͤgliche Portion auf das Stuͤck 96 Pfund gruͤnes Futter, in der Zeit, wo es am reichlich- ſten gegeben wird. Ehemals habe ich gefunden, daß ſchwere frießlaͤndiſche Kuͤhe 140 Pfund Klee freſſen. Es verſteht ſich dies von Zeiten, wo ſie ganz im Stalle bleiben; gehen ſie auf die Weide, ſo bekommen ſie, nachdem dieſe reichlich iſt, mehr oder weniger oder gar nichts zu; je- doch wird ihnen Abends immer etwas Futter- ſtroh vorgelegt, was ſie zum großen Theile auf- freſſen. Die Winterfutterung beſteht in Klee-Heu, Kartoffeln und Ruͤben; nebſt gutem Stroh. Die Norm iſt, daß ſie 20 Pfund Heu taͤglich erhal- ten ſollen. Statt eines Theils werden aber Kar- toffeln in dem Verhaͤltniß von 2:1, oder Run- keln in dem Verhaͤltniß von 3½:1 gegeben; je- doch immer ſo, daß ſie mindeſtens 8 Pfund Heu erhalten. Denn den Kuͤhen uͤber 24 Pfund Kar-

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Zitationshilfe: Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/88>, abgerufen am 28.11.2024.