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Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815.

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ein Bullkalb, was sich der Verwalter zu verschaf-
fen gewußt hatte, von einer Kuh Triestorfer
Rasse mit einem Jütschen Bullen erzeugt. Dies
Thier machte sich außerordentlich schön, hatte bei
einem sehr langen Körper und vorzüglich star-
kem Hintertheile feine Knochen, sehr feine Haut
und Haar. Es ward nachher verschnitten, zog
als Ochse ein Jahr lang einspännige gewaltige
Lasten, mästete sich sehr leicht mit Kartoffeln
und Heu ohne alles Getreide, und ward in Ber-
lin zu 1350 Pfund Fleischergewicht geschlachtet.
Er ist mehrere Male abgebildet und in Kupfer
gestochen worden Ich wollte diese Rasse noch
mehr mit der Jütländer großen Art verbinden,
es dauerte aber lange, bevor ich ein gutes Bull-
kalb von einer Jütländerin erhielt, und mußte
erst andere von jenem abstammende Bullen ge-
brauchen. Jetzt habe ich einen Stammochsen,
wie ich ihn mir wünschte, und der seine Quali-
täten sehr gut vererbt, so daß fast alle Kälber
ihm ähnlich werden.

Ich war mit meinem Milch-Viehstapel, von
welchem ich auch sehr schöne Ochsen erzog, im
vorigen Jahre ganz aufs Reine, und da meine
Aufzucht meinen Bedarf an Einschuß weit über-
traf, so konnte ich ausgezeichnetes Milchvieh und

ein Bullkalb, was ſich der Verwalter zu verſchaf-
fen gewußt hatte, von einer Kuh Trieſtorfer
Raſſe mit einem Juͤtſchen Bullen erzeugt. Dies
Thier machte ſich außerordentlich ſchoͤn, hatte bei
einem ſehr langen Koͤrper und vorzuͤglich ſtar-
kem Hintertheile feine Knochen, ſehr feine Haut
und Haar. Es ward nachher verſchnitten, zog
als Ochſe ein Jahr lang einſpaͤnnige gewaltige
Laſten, maͤſtete ſich ſehr leicht mit Kartoffeln
und Heu ohne alles Getreide, und ward in Ber-
lin zu 1350 Pfund Fleiſchergewicht geſchlachtet.
Er iſt mehrere Male abgebildet und in Kupfer
geſtochen worden Ich wollte dieſe Raſſe noch
mehr mit der Juͤtlaͤnder großen Art verbinden,
es dauerte aber lange, bevor ich ein gutes Bull-
kalb von einer Juͤtlaͤnderin erhielt, und mußte
erſt andere von jenem abſtammende Bullen ge-
brauchen. Jetzt habe ich einen Stammochſen,
wie ich ihn mir wuͤnſchte, und der ſeine Quali-
taͤten ſehr gut vererbt, ſo daß faſt alle Kaͤlber
ihm aͤhnlich werden.

Ich war mit meinem Milch-Viehſtapel, von
welchem ich auch ſehr ſchoͤne Ochſen erzog, im
vorigen Jahre ganz aufs Reine, und da meine
Aufzucht meinen Bedarf an Einſchuß weit uͤber-
traf, ſo konnte ich ausgezeichnetes Milchvieh und

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[67/0084] ein Bullkalb, was ſich der Verwalter zu verſchaf- fen gewußt hatte, von einer Kuh Trieſtorfer Raſſe mit einem Juͤtſchen Bullen erzeugt. Dies Thier machte ſich außerordentlich ſchoͤn, hatte bei einem ſehr langen Koͤrper und vorzuͤglich ſtar- kem Hintertheile feine Knochen, ſehr feine Haut und Haar. Es ward nachher verſchnitten, zog als Ochſe ein Jahr lang einſpaͤnnige gewaltige Laſten, maͤſtete ſich ſehr leicht mit Kartoffeln und Heu ohne alles Getreide, und ward in Ber- lin zu 1350 Pfund Fleiſchergewicht geſchlachtet. Er iſt mehrere Male abgebildet und in Kupfer geſtochen worden Ich wollte dieſe Raſſe noch mehr mit der Juͤtlaͤnder großen Art verbinden, es dauerte aber lange, bevor ich ein gutes Bull- kalb von einer Juͤtlaͤnderin erhielt, und mußte erſt andere von jenem abſtammende Bullen ge- brauchen. Jetzt habe ich einen Stammochſen, wie ich ihn mir wuͤnſchte, und der ſeine Quali- taͤten ſehr gut vererbt, ſo daß faſt alle Kaͤlber ihm aͤhnlich werden. Ich war mit meinem Milch-Viehſtapel, von welchem ich auch ſehr ſchoͤne Ochſen erzog, im vorigen Jahre ganz aufs Reine, und da meine Aufzucht meinen Bedarf an Einſchuß weit uͤber- traf, ſo konnte ich ausgezeichnetes Milchvieh und

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Zitationshilfe: Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/84>, abgerufen am 28.11.2024.