sie ihm heitere Aussichten in die Zukunft, wenn er einen sicheren Grund gelegt hat; bei fehler- haften Einrichtungen und Unternehmungen wird sie ihm warnend seyn.
Ich bemerke noch, daß unter allen Positio- nen diejenige, wo ich die Kraftvermehrung durch 1 Fuder Mist = 15 annehme, die unbestimm- teste ist. In dem, was ich vormals über die- sen Gegenstand gesagt habe, nahm ich sie ge- ringer an, nur = 10. Es ist der Maaßstab zwar überhaupt etwas verkleinert, und alles dar- an gehaltene erscheint größer; auch war 1 Fuder Mist dort nur zu 2000 Pfd., hier ist es zu 2200 Pfd. angenommen; aber dennoch ist die Kraft des Mistes vergrößert. Dies paßt nun wohl nicht auf allen Stall- mist, wenn auch das Gewicht eines Fuders fest stehet, sondern nur auf solchen, wie ich ihn aus- führe. An diesem haben nahrhafte, schleimige Futterungsmittel weit größeren Antheil als das Stroh; er ist aber noch nicht sehr zersetzt, wenn er ausgefahren wird. Stallmist, der größten- theils fast allein aus Stroh entstanden ist, hat eine beträchtlich geringere Kraft; der nach Schwei, zerart sorgfältig behandelte, zergangene eine grö- ßere bei gleichem Gewicht. Man erhält aber auch weniger aus gleichem Material.
ſie ihm heitere Ausſichten in die Zukunft, wenn er einen ſicheren Grund gelegt hat; bei fehler- haften Einrichtungen und Unternehmungen wird ſie ihm warnend ſeyn.
Ich bemerke noch, daß unter allen Poſitio- nen diejenige, wo ich die Kraftvermehrung durch 1 Fuder Miſt = 15 annehme, die unbeſtimm- teſte iſt. In dem, was ich vormals uͤber die- ſen Gegenſtand geſagt habe, nahm ich ſie ge- ringer an, nur = 10. Es iſt der Maaßſtab zwar uͤberhaupt etwas verkleinert, und alles dar- an gehaltene erſcheint groͤßer; auch war 1 Fuder Miſt dort nur zu 2000 Pfd., hier iſt es zu 2200 Pfd. angenommen; aber dennoch iſt die Kraft des Miſtes vergroͤßert. Dies paßt nun wohl nicht auf allen Stall- miſt, wenn auch das Gewicht eines Fuders feſt ſtehet, ſondern nur auf ſolchen, wie ich ihn aus- fuͤhre. An dieſem haben nahrhafte, ſchleimige Futterungsmittel weit groͤßeren Antheil als das Stroh; er iſt aber noch nicht ſehr zerſetzt, wenn er ausgefahren wird. Stallmiſt, der groͤßten- theils faſt allein aus Stroh entſtanden iſt, hat eine betraͤchtlich geringere Kraft; der nach Schwei, zerart ſorgfaͤltig behandelte, zergangene eine groͤ- ßere bei gleichem Gewicht. Man erhaͤlt aber auch weniger aus gleichem Material.
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ſie ihm heitere Ausſichten in die Zukunft, wenn
er einen ſicheren Grund gelegt hat; bei fehler-
haften Einrichtungen und Unternehmungen wird
ſie ihm warnend ſeyn.
Ich bemerke noch, daß unter allen Poſitio-
nen diejenige, wo ich die Kraftvermehrung durch
1 Fuder Miſt = 15 annehme, die unbeſtimm-
teſte iſt. In dem, was ich vormals uͤber die-
ſen Gegenſtand geſagt habe, nahm ich ſie ge-
ringer an, nur = 10. Es iſt der Maaßſtab
zwar uͤberhaupt etwas verkleinert, und alles dar-
an gehaltene erſcheint groͤßer; auch war 1 Fuder
Miſt dort nur zu 2000 Pfd., hier iſt es zu 2200 Pfd.
angenommen; aber dennoch iſt die Kraft des Miſtes
vergroͤßert. Dies paßt nun wohl nicht auf allen Stall-
miſt, wenn auch das Gewicht eines Fuders feſt
ſtehet, ſondern nur auf ſolchen, wie ich ihn aus-
fuͤhre. An dieſem haben nahrhafte, ſchleimige
Futterungsmittel weit groͤßeren Antheil als das
Stroh; er iſt aber noch nicht ſehr zerſetzt, wenn
er ausgefahren wird. Stallmiſt, der groͤßten-
theils faſt allein aus Stroh entſtanden iſt, hat
eine betraͤchtlich geringere Kraft; der nach Schwei,
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Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815, S. 327. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/344>, abgerufen am 25.11.2024.
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