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Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815.

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Jetzt kann ich nur das Resultat der Be-
obachtungen im Großen, hinsichtlich dieses Ge-
genstandes, aus meiner Wirthschaft, und zwar
bis jetzt nur von den Hauptschlägen mittheilen.
Hierbei kann die Genauigkeit nicht statt finden,
die man bei Versuchen im Kleinen fordern kann.
In anderer Hinsicht haben sie aber wohl so viel
Werth wie diese, indem sie unter denselben Ver-
hältnissen angestellt sind, worauf man sie wieder
anwenden will. Ein Mangel ist es freilich, daß
nicht alle Theile jedes Schlages gleichartigen
Boden haben, und aus ökonomischen Rücksich-
ten nicht gleichartig behandelt werden konnten.


Die Schläge haben, wie meine Leser wis-
sen, verschiedene Früchte in einem Jahre getra-
gen, die eine verschiedene Anziehungskraft be-
sitzen. Mit Rücksicht auf diese ist auch der Dün-
ger auf die verschiedenen Abschnitte vertheilt wor-
den, oder man hat es so eingerichtet, daß da,
wo zuvor eine mehr erschöpfende Frucht stand,
nun eine minder anziehende hin kam. Ich könnte
dies zwar von vielen Theilen mit Genauigkeit
angeben, es würden dadurch aber so viele Un-

Jetzt kann ich nur das Reſultat der Be-
obachtungen im Großen, hinſichtlich dieſes Ge-
genſtandes, aus meiner Wirthſchaft, und zwar
bis jetzt nur von den Hauptſchlaͤgen mittheilen.
Hierbei kann die Genauigkeit nicht ſtatt finden,
die man bei Verſuchen im Kleinen fordern kann.
In anderer Hinſicht haben ſie aber wohl ſo viel
Werth wie dieſe, indem ſie unter denſelben Ver-
haͤltniſſen angeſtellt ſind, worauf man ſie wieder
anwenden will. Ein Mangel iſt es freilich, daß
nicht alle Theile jedes Schlages gleichartigen
Boden haben, und aus oͤkonomiſchen Ruͤckſich-
ten nicht gleichartig behandelt werden konnten.


Die Schlaͤge haben, wie meine Leſer wiſ-
ſen, verſchiedene Fruͤchte in einem Jahre getra-
gen, die eine verſchiedene Anziehungskraft be-
ſitzen. Mit Ruͤckſicht auf dieſe iſt auch der Duͤn-
ger auf die verſchiedenen Abſchnitte vertheilt wor-
den, oder man hat es ſo eingerichtet, daß da,
wo zuvor eine mehr erſchoͤpfende Frucht ſtand,
nun eine minder anziehende hin kam. Ich koͤnnte
dies zwar von vielen Theilen mit Genauigkeit
angeben, es wuͤrden dadurch aber ſo viele Un-

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[287/0304] Jetzt kann ich nur das Reſultat der Be- obachtungen im Großen, hinſichtlich dieſes Ge- genſtandes, aus meiner Wirthſchaft, und zwar bis jetzt nur von den Hauptſchlaͤgen mittheilen. Hierbei kann die Genauigkeit nicht ſtatt finden, die man bei Verſuchen im Kleinen fordern kann. In anderer Hinſicht haben ſie aber wohl ſo viel Werth wie dieſe, indem ſie unter denſelben Ver- haͤltniſſen angeſtellt ſind, worauf man ſie wieder anwenden will. Ein Mangel iſt es freilich, daß nicht alle Theile jedes Schlages gleichartigen Boden haben, und aus oͤkonomiſchen Ruͤckſich- ten nicht gleichartig behandelt werden konnten. Die Schlaͤge haben, wie meine Leſer wiſ- ſen, verſchiedene Fruͤchte in einem Jahre getra- gen, die eine verſchiedene Anziehungskraft be- ſitzen. Mit Ruͤckſicht auf dieſe iſt auch der Duͤn- ger auf die verſchiedenen Abſchnitte vertheilt wor- den, oder man hat es ſo eingerichtet, daß da, wo zuvor eine mehr erſchoͤpfende Frucht ſtand, nun eine minder anziehende hin kam. Ich koͤnnte dies zwar von vielen Theilen mit Genauigkeit angeben, es wuͤrden dadurch aber ſo viele Un-

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Zitationshilfe: Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815, S. 287. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/304>, abgerufen am 21.11.2024.