Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

Der größte Theil meiner Schafe stammt
aus den edelsten sächsischen Schäfereien ab, de-
ren Wolle und Böcke nachhaltig den höchsten
Preis erhalten haben. Ein Drittheil ist noch
nicht von der höchsten Feinheit, aber doch aus
solchen Schäfereien, die als vollbürtig längst an-
erkannt. Von letzteren und ihrer Descendenz
werden jedoch alle Bocklämmer sogleich geham-
melt, und sie werden ausgemerzet werden, so wie
sich jener hochfeine Stamm vermehrt.

Meine Wolle hat in jedem Jahre unter
den nicht sortirten den höchsten Preis auf dem
Berliner Wollmarkte erhalten. Die Böcke bin
ich schon als Jährlinge zu verkaufen gedrängt
worden.

Der Ertrag meiner Wolle ist nicht beson-
ders stark, aber immer zunehmend gewesen; ich
habe

im Jahre 1812     2,42 Pfund,
" " 1813     2,56 "
" " 1814     2,6 "
" " 1815     2,94 "

vom Stück erhalten; im Durchschnitt also 2,63
Pfund.

Dies rührt daher, daß in den ersten Jah-
ren lauter alte Mütter, im zweiten daneben nur

Der groͤßte Theil meiner Schafe ſtammt
aus den edelſten ſaͤchſiſchen Schaͤfereien ab, de-
ren Wolle und Boͤcke nachhaltig den hoͤchſten
Preis erhalten haben. Ein Drittheil iſt noch
nicht von der hoͤchſten Feinheit, aber doch aus
ſolchen Schaͤfereien, die als vollbuͤrtig laͤngſt an-
erkannt. Von letzteren und ihrer Descendenz
werden jedoch alle Bocklaͤmmer ſogleich geham-
melt, und ſie werden ausgemerzet werden, ſo wie
ſich jener hochfeine Stamm vermehrt.

Meine Wolle hat in jedem Jahre unter
den nicht ſortirten den hoͤchſten Preis auf dem
Berliner Wollmarkte erhalten. Die Boͤcke bin
ich ſchon als Jaͤhrlinge zu verkaufen gedraͤngt
worden.

Der Ertrag meiner Wolle iſt nicht beſon-
ders ſtark, aber immer zunehmend geweſen; ich
habe

im Jahre 1812     2,42 Pfund,
″ ″ 1813     2,56 ″
″ ″ 1814     2,6 ″
″ ″ 1815     2,94 ″

vom Stuͤck erhalten; im Durchſchnitt alſo 2,63
Pfund.

Dies ruͤhrt daher, daß in den erſten Jah-
ren lauter alte Muͤtter, im zweiten daneben nur

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0240" n="223"/>
        <p>Der gro&#x0364;ßte Theil meiner Schafe &#x017F;tammt<lb/>
aus den edel&#x017F;ten &#x017F;a&#x0364;ch&#x017F;i&#x017F;chen Scha&#x0364;fereien ab, de-<lb/>
ren Wolle und Bo&#x0364;cke nachhaltig den ho&#x0364;ch&#x017F;ten<lb/>
Preis erhalten haben. Ein Drittheil i&#x017F;t noch<lb/>
nicht von der ho&#x0364;ch&#x017F;ten Feinheit, aber doch aus<lb/>
&#x017F;olchen Scha&#x0364;fereien, die als vollbu&#x0364;rtig la&#x0364;ng&#x017F;t an-<lb/>
erkannt. Von letzteren und ihrer Descendenz<lb/>
werden jedoch alle Bockla&#x0364;mmer &#x017F;ogleich geham-<lb/>
melt, und &#x017F;ie werden ausgemerzet werden, &#x017F;o wie<lb/>
&#x017F;ich jener hochfeine Stamm vermehrt.</p><lb/>
        <p>Meine Wolle hat in jedem Jahre unter<lb/>
den nicht &#x017F;ortirten den ho&#x0364;ch&#x017F;ten Preis auf dem<lb/>
Berliner Wollmarkte erhalten. Die Bo&#x0364;cke bin<lb/>
ich &#x017F;chon als Ja&#x0364;hrlinge zu verkaufen gedra&#x0364;ngt<lb/>
worden.</p><lb/>
        <p>Der Ertrag meiner Wolle i&#x017F;t nicht be&#x017F;on-<lb/>
ders &#x017F;tark, aber immer zunehmend gewe&#x017F;en; ich<lb/>
habe</p><lb/>
        <list>
          <item>im Jahre 1812 <space dim="horizontal"/> 2,42 Pfund,</item><lb/>
          <item>&#x2033; &#x2033; 1813 <space dim="horizontal"/> 2,56 &#x2033;</item><lb/>
          <item>&#x2033; &#x2033; 1814 <space dim="horizontal"/> 2,6 &#x2033;</item><lb/>
          <item>&#x2033; &#x2033; 1815 <space dim="horizontal"/> 2,94 &#x2033;</item>
        </list><lb/>
        <p>vom Stu&#x0364;ck erhalten; im Durch&#x017F;chnitt al&#x017F;o 2,63<lb/>
Pfund.</p><lb/>
        <p>Dies ru&#x0364;hrt daher, daß in den er&#x017F;ten Jah-<lb/>
ren lauter alte Mu&#x0364;tter, im zweiten daneben nur<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[223/0240] Der groͤßte Theil meiner Schafe ſtammt aus den edelſten ſaͤchſiſchen Schaͤfereien ab, de- ren Wolle und Boͤcke nachhaltig den hoͤchſten Preis erhalten haben. Ein Drittheil iſt noch nicht von der hoͤchſten Feinheit, aber doch aus ſolchen Schaͤfereien, die als vollbuͤrtig laͤngſt an- erkannt. Von letzteren und ihrer Descendenz werden jedoch alle Bocklaͤmmer ſogleich geham- melt, und ſie werden ausgemerzet werden, ſo wie ſich jener hochfeine Stamm vermehrt. Meine Wolle hat in jedem Jahre unter den nicht ſortirten den hoͤchſten Preis auf dem Berliner Wollmarkte erhalten. Die Boͤcke bin ich ſchon als Jaͤhrlinge zu verkaufen gedraͤngt worden. Der Ertrag meiner Wolle iſt nicht beſon- ders ſtark, aber immer zunehmend geweſen; ich habe im Jahre 1812 2,42 Pfund, ″ ″ 1813 2,56 ″ ″ ″ 1814 2,6 ″ ″ ″ 1815 2,94 ″ vom Stuͤck erhalten; im Durchſchnitt alſo 2,63 Pfund. Dies ruͤhrt daher, daß in den erſten Jah- ren lauter alte Muͤtter, im zweiten daneben nur

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/240
Zitationshilfe: Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815, S. 223. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/240>, abgerufen am 24.11.2024.