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Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815.

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Organisation hätte erhalten können -- vorüber-
gehen lassen, weil in der Zeit das erforderliche
Kapital nicht herbei zu schaffen war.

Deshalb habe ich bisher dieses Areal nur
nach der gemeinsten Weise behandelt, und bei
dem gegenwärtigen Menschenmangel ist auch vor-
erst an keinen höheren Betrieb zu denken.

Vor meiner Zeit ward sehr wenig Getreide
daselbst gebauet, fast alles lag zu Grase, und
Königshof ward nur als die Wiese und Weide
von Möglin betrachtet. Wie ich schon im er-
sten Jahre meine Sommerfutterung hier oben
gewann, ließ ich den größten Theil der Weide,
bis auf eine Koppel für Jungvieh und Zuchtstu-
ten, umbrachen, und so wie hier auch der größte
Theil der Winterfutterung gewonnen ward, kam
auch alles Wiesenland, dessen Feuchtigkeit es er-
laubte, zum Umbruch. Ich habe sehr viel Ge-
treide, indessen mit großer Verschiedenheit der
Jahre, daselbst gewonnen, und Königshof hat
hoch rentirt, um so mehr, da die Wirthschafts-
kosten sehr geringe sind. Ich weiß aber nichts
darüber zu sagen, was von allgemeinem Inte-
resse seyn könnte. Ich bin weit entfernt, meine
Behandlungsart dieses Vorwerks für musterhaft
auszugeben.


Organiſation haͤtte erhalten koͤnnen — voruͤber-
gehen laſſen, weil in der Zeit das erforderliche
Kapital nicht herbei zu ſchaffen war.

Deshalb habe ich bisher dieſes Areal nur
nach der gemeinſten Weiſe behandelt, und bei
dem gegenwaͤrtigen Menſchenmangel iſt auch vor-
erſt an keinen hoͤheren Betrieb zu denken.

Vor meiner Zeit ward ſehr wenig Getreide
daſelbſt gebauet, faſt alles lag zu Graſe, und
Koͤnigshof ward nur als die Wieſe und Weide
von Moͤglin betrachtet. Wie ich ſchon im er-
ſten Jahre meine Sommerfutterung hier oben
gewann, ließ ich den groͤßten Theil der Weide,
bis auf eine Koppel fuͤr Jungvieh und Zuchtſtu-
ten, umbrachen, und ſo wie hier auch der groͤßte
Theil der Winterfutterung gewonnen ward, kam
auch alles Wieſenland, deſſen Feuchtigkeit es er-
laubte, zum Umbruch. Ich habe ſehr viel Ge-
treide, indeſſen mit großer Verſchiedenheit der
Jahre, daſelbſt gewonnen, und Koͤnigshof hat
hoch rentirt, um ſo mehr, da die Wirthſchafts-
koſten ſehr geringe ſind. Ich weiß aber nichts
daruͤber zu ſagen, was von allgemeinem Inte-
reſſe ſeyn koͤnnte. Ich bin weit entfernt, meine
Behandlungsart dieſes Vorwerks fuͤr muſterhaft
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[195/0212] Organiſation haͤtte erhalten koͤnnen — voruͤber- gehen laſſen, weil in der Zeit das erforderliche Kapital nicht herbei zu ſchaffen war. Deshalb habe ich bisher dieſes Areal nur nach der gemeinſten Weiſe behandelt, und bei dem gegenwaͤrtigen Menſchenmangel iſt auch vor- erſt an keinen hoͤheren Betrieb zu denken. Vor meiner Zeit ward ſehr wenig Getreide daſelbſt gebauet, faſt alles lag zu Graſe, und Koͤnigshof ward nur als die Wieſe und Weide von Moͤglin betrachtet. Wie ich ſchon im er- ſten Jahre meine Sommerfutterung hier oben gewann, ließ ich den groͤßten Theil der Weide, bis auf eine Koppel fuͤr Jungvieh und Zuchtſtu- ten, umbrachen, und ſo wie hier auch der groͤßte Theil der Winterfutterung gewonnen ward, kam auch alles Wieſenland, deſſen Feuchtigkeit es er- laubte, zum Umbruch. Ich habe ſehr viel Ge- treide, indeſſen mit großer Verſchiedenheit der Jahre, daſelbſt gewonnen, und Koͤnigshof hat hoch rentirt, um ſo mehr, da die Wirthſchafts- koſten ſehr geringe ſind. Ich weiß aber nichts daruͤber zu ſagen, was von allgemeinem Inte- reſſe ſeyn koͤnnte. Ich bin weit entfernt, meine Behandlungsart dieſes Vorwerks fuͤr muſterhaft auszugeben.

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Zitationshilfe: Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815, S. 195. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/212>, abgerufen am 24.11.2024.