Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815.

Bild:
<< vorherige Seite
tes Heu wird natürlich dem Magazin-Conto
zum Verkaufspreise zu gut geschrieben.
1 Scheffel Kartoffeln wird dem Felde zu
4 Gr. angerechnet, wofür er ins Magazin
geliefert werden muß. Zur Konsumtion wird
er aber zu 5 Gr. berechnet, um die Ma-
gazinskosten und den Verlust zu decken.
Verkaufte Kartoffeln werden dem Magazine
zum Verkaufspreise berechnet.

Ein Schock Stroh von 1200 Pfund ist
zu 21/2 Rthlr. in der Regel, jedoch, da der Preis
des Strohes durch Kriegs-Conjuncturen enorm
hoch stieg, in einigen Jahren zu 4 und 5 Rthlr.
im Hauptbuche berechnet. Es wird angenom-
men, daß der Mist das Stroh bezahlen müsse.
Wären z. B. 400 Schock Stroh geerntet, so
betrüge dies 1000 Rthlr. Und wären nun 1200
Fuder Mist ausgefahren, so kostete das Fuder
20 Gr. Zu jenem Preise wird also das Stroh
den Feldern zu gut geschrieben, der Mist ihnen
aber nach dem daraus hervorgehenden Preise an-
gerechnet. Bei der Ausziehung der nachfolgen-
den Resultate, über die Kosten und den Ertrag
der Schläge, habe ich aber den Werth des Stro-
hes und des Mistes weggelassen, um so mehr,
weil in jenem Jahre der Preis beider, gegen an-

tes Heu wird natuͤrlich dem Magazin-Conto
zum Verkaufspreiſe zu gut geſchrieben.
1 Scheffel Kartoffeln wird dem Felde zu
4 Gr. angerechnet, wofuͤr er ins Magazin
geliefert werden muß. Zur Konſumtion wird
er aber zu 5 Gr. berechnet, um die Ma-
gazinskoſten und den Verluſt zu decken.
Verkaufte Kartoffeln werden dem Magazine
zum Verkaufspreiſe berechnet.

Ein Schock Stroh von 1200 Pfund iſt
zu 2½ Rthlr. in der Regel, jedoch, da der Preis
des Strohes durch Kriegs-Conjuncturen enorm
hoch ſtieg, in einigen Jahren zu 4 und 5 Rthlr.
im Hauptbuche berechnet. Es wird angenom-
men, daß der Miſt das Stroh bezahlen muͤſſe.
Waͤren z. B. 400 Schock Stroh geerntet, ſo
betruͤge dies 1000 Rthlr. Und waͤren nun 1200
Fuder Miſt ausgefahren, ſo koſtete das Fuder
20 Gr. Zu jenem Preiſe wird alſo das Stroh
den Feldern zu gut geſchrieben, der Miſt ihnen
aber nach dem daraus hervorgehenden Preiſe an-
gerechnet. Bei der Ausziehung der nachfolgen-
den Reſultate, uͤber die Koſten und den Ertrag
der Schlaͤge, habe ich aber den Werth des Stro-
hes und des Miſtes weggelaſſen, um ſo mehr,
weil in jenem Jahre der Preis beider, gegen an-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <list>
          <item><pb facs="#f0103" n="86"/>
tes Heu wird natu&#x0364;rlich dem Magazin-Conto<lb/>
zum Verkaufsprei&#x017F;e zu gut ge&#x017F;chrieben.</item><lb/>
          <item>1 Scheffel <hi rendition="#g">Kartoffeln</hi> wird dem Felde zu<lb/>
4 Gr. angerechnet, wofu&#x0364;r er ins Magazin<lb/>
geliefert werden muß. Zur Kon&#x017F;umtion wird<lb/>
er aber zu 5 Gr. berechnet, um die Ma-<lb/>
gazinsko&#x017F;ten und den Verlu&#x017F;t zu decken.<lb/>
Verkaufte Kartoffeln werden dem Magazine<lb/>
zum Verkaufsprei&#x017F;e berechnet.</item>
        </list><lb/>
        <p>Ein Schock <hi rendition="#g">Stroh</hi> von 1200 Pfund i&#x017F;t<lb/>
zu 2½ Rthlr. in der Regel, jedoch, da der Preis<lb/>
des Strohes durch Kriegs-Conjuncturen enorm<lb/>
hoch &#x017F;tieg, in einigen Jahren zu 4 und 5 Rthlr.<lb/>
im Hauptbuche berechnet. Es wird angenom-<lb/>
men, daß der Mi&#x017F;t das Stroh bezahlen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e.<lb/>
Wa&#x0364;ren z. B. 400 Schock Stroh geerntet, &#x017F;o<lb/>
betru&#x0364;ge dies 1000 Rthlr. Und wa&#x0364;ren nun 1200<lb/>
Fuder Mi&#x017F;t ausgefahren, &#x017F;o ko&#x017F;tete das Fuder<lb/>
20 Gr. Zu jenem Prei&#x017F;e wird al&#x017F;o das Stroh<lb/>
den Feldern zu gut ge&#x017F;chrieben, der Mi&#x017F;t ihnen<lb/>
aber nach dem daraus hervorgehenden Prei&#x017F;e an-<lb/>
gerechnet. Bei der Ausziehung der nachfolgen-<lb/>
den Re&#x017F;ultate, u&#x0364;ber die Ko&#x017F;ten und den Ertrag<lb/>
der Schla&#x0364;ge, habe ich aber den Werth des Stro-<lb/>
hes und des Mi&#x017F;tes weggela&#x017F;&#x017F;en, um &#x017F;o mehr,<lb/>
weil in jenem Jahre der Preis beider, gegen an-<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[86/0103] tes Heu wird natuͤrlich dem Magazin-Conto zum Verkaufspreiſe zu gut geſchrieben. 1 Scheffel Kartoffeln wird dem Felde zu 4 Gr. angerechnet, wofuͤr er ins Magazin geliefert werden muß. Zur Konſumtion wird er aber zu 5 Gr. berechnet, um die Ma- gazinskoſten und den Verluſt zu decken. Verkaufte Kartoffeln werden dem Magazine zum Verkaufspreiſe berechnet. Ein Schock Stroh von 1200 Pfund iſt zu 2½ Rthlr. in der Regel, jedoch, da der Preis des Strohes durch Kriegs-Conjuncturen enorm hoch ſtieg, in einigen Jahren zu 4 und 5 Rthlr. im Hauptbuche berechnet. Es wird angenom- men, daß der Miſt das Stroh bezahlen muͤſſe. Waͤren z. B. 400 Schock Stroh geerntet, ſo betruͤge dies 1000 Rthlr. Und waͤren nun 1200 Fuder Miſt ausgefahren, ſo koſtete das Fuder 20 Gr. Zu jenem Preiſe wird alſo das Stroh den Feldern zu gut geſchrieben, der Miſt ihnen aber nach dem daraus hervorgehenden Preiſe an- gerechnet. Bei der Ausziehung der nachfolgen- den Reſultate, uͤber die Koſten und den Ertrag der Schlaͤge, habe ich aber den Werth des Stro- hes und des Miſtes weggelaſſen, um ſo mehr, weil in jenem Jahre der Preis beider, gegen an-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/103
Zitationshilfe: Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/103>, abgerufen am 27.11.2024.