b) Im Tagelohn, wobei jedoch gewöhnlich von jeder Getreideart eine An- zahl von Garben festgesetzt ist, die abgedroschen werden muß. Es erfordert vor- züglich eine besondere Aufsicht auf das Reinausdreschen.
c) Für die Dreschergarbe oder eine Quote von dem abgedroschenrn Getreide. Dies ist in größeren Wirthschaften, wo beständige Lohnarbeiter gehalten werden das gewöhnlichste, und sichert diesen in theuren Jahren allein ihr Auskommen, ohne schnelle Steigerung des Tagelohns. Das höchste was gegeben wird ist der 12te Scheffel, das geringste ist der 18te.
§. 43.
Die Beachtung des reinen Ausdreschens, dessen Mangelhaftigkeit strenge ver- pönet seyn muß, Verhütung der Schmuggeleien, Erhaltung der Ordnung, An- zeichnung der angelegten Gebinde, dann die gehörige Reinigung des Getreides, endlich das Aufmessen und Aufbringen auf den Boden, erfordern die strengste Auf- sicht des Landwirchs oder des hiermit beauftragten Aufsehers.
Bergleiche Berliner Beiträge zur Landwirthschafts-Wissenschaft Bd. II. S. 192. Germershausens Hausvater Bd. II. S. 384.
§. 44.
Der Dreschmaschinen hat man viele erfunden und mehrere mit Nutzen aus-Dreschmaschi- nen. geführt. Alle älteren findet man am vollständigsten beschrieben und abgebildet in Krünitz Encyclopädie Bd. IX. Die Peßlersche erregte neuerlich die größte Auf- merksamkeit
Vergleiche Peßlers vollständige Beschreibung und Abbildung einer neuen Dreschmaschine. Braunschweig 1797.
ward von dem würdigen Professor Karsten ausgeführt und verbessert.
Die Peßlersche Dreschmaschine nach Theorie und Erfahrung beurtheilt von F. C. L. Karsten. Celle 1799.
Man hat sie wohl anwendbar, aber wenig genügend befunden.
Allein die in Schottland erfundene immer mehr verbesserte und verschieden modificirte Dreschmaschine, welche mit cannelirten Walzen das Getreide ergreift, das Korn durch eine umlaufende mit Schlägern besetzte Welle, gegen einen diese Welle auf 2/3 umfassenden Schirm oder Trommel auspreßt, dann das schwere und leichte Korn, die Spreu und das Stroh sondert, hat allgemeinen Beifall gefun-
Die Ernte.
b) Im Tagelohn, wobei jedoch gewoͤhnlich von jeder Getreideart eine An- zahl von Garben feſtgeſetzt iſt, die abgedroſchen werden muß. Es erfordert vor- zuͤglich eine beſondere Aufſicht auf das Reinausdreſchen.
c) Fuͤr die Dreſchergarbe oder eine Quote von dem abgedroſchenrn Getreide. Dies iſt in groͤßeren Wirthſchaften, wo beſtaͤndige Lohnarbeiter gehalten werden das gewoͤhnlichſte, und ſichert dieſen in theuren Jahren allein ihr Auskommen, ohne ſchnelle Steigerung des Tagelohns. Das hoͤchſte was gegeben wird iſt der 12te Scheffel, das geringſte iſt der 18te.
§. 43.
Die Beachtung des reinen Ausdreſchens, deſſen Mangelhaftigkeit ſtrenge ver- poͤnet ſeyn muß, Verhuͤtung der Schmuggeleien, Erhaltung der Ordnung, An- zeichnung der angelegten Gebinde, dann die gehoͤrige Reinigung des Getreides, endlich das Aufmeſſen und Aufbringen auf den Boden, erfordern die ſtrengſte Auf- ſicht des Landwirchs oder des hiermit beauftragten Aufſehers.
Bergleiche Berliner Beitraͤge zur Landwirthſchafts-Wiſſenſchaft Bd. II. S. 192. Germershauſens Hausvater Bd. II. S. 384.
§. 44.
Der Dreſchmaſchinen hat man viele erfunden und mehrere mit Nutzen aus-Dreſchmaſchi- nen. gefuͤhrt. Alle aͤlteren findet man am vollſtaͤndigſten beſchrieben und abgebildet in Kruͤnitz Encyclopaͤdie Bd. IX. Die Peßlerſche erregte neuerlich die groͤßte Auf- merkſamkeit
Vergleiche Peßlers vollſtaͤndige Beſchreibung und Abbildung einer neuen Dreſchmaſchine. Braunſchweig 1797.
ward von dem wuͤrdigen Profeſſor Karſten ausgefuͤhrt und verbeſſert.
Die Peßlerſche Dreſchmaſchine nach Theorie und Erfahrung beurtheilt von F. C. L. Karſten. Celle 1799.
Man hat ſie wohl anwendbar, aber wenig genuͤgend befunden.
Allein die in Schottland erfundene immer mehr verbeſſerte und verſchieden modificirte Dreſchmaſchine, welche mit cannelirten Walzen das Getreide ergreift, das Korn durch eine umlaufende mit Schlaͤgern beſetzte Welle, gegen einen dieſe Welle auf ⅔ umfaſſenden Schirm oder Trommel auspreßt, dann das ſchwere und leichte Korn, die Spreu und das Stroh ſondert, hat allgemeinen Beifall gefun-
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Die Ernte.
b) Im Tagelohn, wobei jedoch gewoͤhnlich von jeder Getreideart eine An-
zahl von Garben feſtgeſetzt iſt, die abgedroſchen werden muß. Es erfordert vor-
zuͤglich eine beſondere Aufſicht auf das Reinausdreſchen.
c) Fuͤr die Dreſchergarbe oder eine Quote von dem abgedroſchenrn Getreide.
Dies iſt in groͤßeren Wirthſchaften, wo beſtaͤndige Lohnarbeiter gehalten werden
das gewoͤhnlichſte, und ſichert dieſen in theuren Jahren allein ihr Auskommen,
ohne ſchnelle Steigerung des Tagelohns. Das hoͤchſte was gegeben wird iſt der
12te Scheffel, das geringſte iſt der 18te.
§. 43.
Die Beachtung des reinen Ausdreſchens, deſſen Mangelhaftigkeit ſtrenge ver-
poͤnet ſeyn muß, Verhuͤtung der Schmuggeleien, Erhaltung der Ordnung, An-
zeichnung der angelegten Gebinde, dann die gehoͤrige Reinigung des Getreides,
endlich das Aufmeſſen und Aufbringen auf den Boden, erfordern die ſtrengſte Auf-
ſicht des Landwirchs oder des hiermit beauftragten Aufſehers.
Bergleiche Berliner Beitraͤge zur Landwirthſchafts-Wiſſenſchaft Bd. II.
S. 192. Germershauſens Hausvater Bd. II. S. 384.
§. 44.
Der Dreſchmaſchinen hat man viele erfunden und mehrere mit Nutzen aus-
gefuͤhrt. Alle aͤlteren findet man am vollſtaͤndigſten beſchrieben und abgebildet in
Kruͤnitz Encyclopaͤdie Bd. IX. Die Peßlerſche erregte neuerlich die groͤßte Auf-
merkſamkeit
Dreſchmaſchi-
nen.
Vergleiche Peßlers vollſtaͤndige Beſchreibung und Abbildung einer neuen
Dreſchmaſchine. Braunſchweig 1797.
ward von dem wuͤrdigen Profeſſor Karſten ausgefuͤhrt und verbeſſert.
Die Peßlerſche Dreſchmaſchine nach Theorie und Erfahrung beurtheilt von
F. C. L. Karſten. Celle 1799.
Man hat ſie wohl anwendbar, aber wenig genuͤgend befunden.
Allein die in Schottland erfundene immer mehr verbeſſerte und verſchieden
modificirte Dreſchmaſchine, welche mit cannelirten Walzen das Getreide ergreift,
das Korn durch eine umlaufende mit Schlaͤgern beſetzte Welle, gegen einen dieſe
Welle auf ⅔ umfaſſenden Schirm oder Trommel auspreßt, dann das ſchwere und
leichte Korn, die Spreu und das Stroh ſondert, hat allgemeinen Beifall gefun-
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Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 4. Berlin, 1812, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_landwirthschaft04_1812/69>, abgerufen am 16.02.2025.
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