Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 4. Berlin, 1812.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Pferde.
nicht sicher ist, daß er sie mit Vorsicht behandle. Einen solchen, wenn man ihn
aus Noth behalten muß, darf man nie aus den Augen lassen, und ihn insbesondere
nicht ohne Aufsicht auf Reisen schicken.

Die Geschirre der Pferde, daß sie genau passend seyen, daß jede Beschädigung
sogleich ausgebessert werde, daß sie, so oft es nöthig, eingeschmiert und rein erhal-
ten werden, muß sich der Wirthschaftsaufseher angelegen seyn lassen, weil es von
den Knechten mehrentheils vernachläßigt wird. Ich rathe nicht, besonders wo man
mit Knechten oft wechselt, ein andres als das landübliche Geschirr einzuführen, wenn
man gleich überzeugt ist, daß ein andres zweckmäßiger sey.

Ungeachtet das Langgespann mit vier Pferden Vorzüge hat vor dem Gespann in
einer Reihe, so sind bei jenem doch Knechte nöthig, die das Reiten und Fahren ver-
stehen, und ihr Sattelpferd vorzüglich lieben und schonen, weil dieses sonst zu sehr
angegriffen wird, und bald ruinirt ist. Mit dem Sattelpferde zu wechseln, hat
seine Schwierigkeit.



Nachschrift.


Es sind in diesem Werke manche Druck- und Schreibfehler stehen geblieben, in
Ansehung der Rechtschreibung und der Interpunktionen. Da sie aber den Sinn
nicht enstellen, so kömmt mir ihre Korrektur zu pedantisch vor, als daß ich sie
mittheilen sollte. Aber auch in den Zahlen finden sich häufig Irrungen. Ich
habe sie genau nachsehen und verbessern lassen, und hätte eine ziemlich lange Liste
davon herzusetzen. Wo die Fehler indessen auf das Resultat gar keinen Ein-
fluß haben, oder dieser doch bei hypothetischen Rechnungen ganz unbedeutend
ist, in der Wirklichkeit eine unbemerkliche Differenz geben würden; wo endlich die
Zahlen nur zur Ausfüllung und Versinnlichung des Schema hingesetzt sind, da
scheint mir es ebenfalls überflüssig.

Folgende Abänderungen im ersten Bande bitte ich aber zu bemerken:
S. 126 wird richtiger so stehen, unter b)


Die Pferde.
nicht ſicher iſt, daß er ſie mit Vorſicht behandle. Einen ſolchen, wenn man ihn
aus Noth behalten muß, darf man nie aus den Augen laſſen, und ihn insbeſondere
nicht ohne Aufſicht auf Reiſen ſchicken.

Die Geſchirre der Pferde, daß ſie genau paſſend ſeyen, daß jede Beſchaͤdigung
ſogleich ausgebeſſert werde, daß ſie, ſo oft es noͤthig, eingeſchmiert und rein erhal-
ten werden, muß ſich der Wirthſchaftsaufſeher angelegen ſeyn laſſen, weil es von
den Knechten mehrentheils vernachlaͤßigt wird. Ich rathe nicht, beſonders wo man
mit Knechten oft wechſelt, ein andres als das landuͤbliche Geſchirr einzufuͤhren, wenn
man gleich uͤberzeugt iſt, daß ein andres zweckmaͤßiger ſey.

Ungeachtet das Langgeſpann mit vier Pferden Vorzuͤge hat vor dem Geſpann in
einer Reihe, ſo ſind bei jenem doch Knechte noͤthig, die das Reiten und Fahren ver-
ſtehen, und ihr Sattelpferd vorzuͤglich lieben und ſchonen, weil dieſes ſonſt zu ſehr
angegriffen wird, und bald ruinirt iſt. Mit dem Sattelpferde zu wechſeln, hat
ſeine Schwierigkeit.



Nachſchrift.


Es ſind in dieſem Werke manche Druck- und Schreibfehler ſtehen geblieben, in
Anſehung der Rechtſchreibung und der Interpunktionen. Da ſie aber den Sinn
nicht enſtellen, ſo koͤmmt mir ihre Korrektur zu pedantiſch vor, als daß ich ſie
mittheilen ſollte. Aber auch in den Zahlen finden ſich haͤufig Irrungen. Ich
habe ſie genau nachſehen und verbeſſern laſſen, und haͤtte eine ziemlich lange Liſte
davon herzuſetzen. Wo die Fehler indeſſen auf das Reſultat gar keinen Ein-
fluß haben, oder dieſer doch bei hypothetiſchen Rechnungen ganz unbedeutend
iſt, in der Wirklichkeit eine unbemerkliche Differenz geben wuͤrden; wo endlich die
Zahlen nur zur Ausfuͤllung und Verſinnlichung des Schema hingeſetzt ſind, da
ſcheint mir es ebenfalls uͤberfluͤſſig.

Folgende Abaͤnderungen im erſten Bande bitte ich aber zu bemerken:
S. 126 wird richtiger ſo ſtehen, unter b)


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0470" n="446"/><fw place="top" type="header">Die Pferde.</fw><lb/>
nicht &#x017F;icher i&#x017F;t, daß er &#x017F;ie mit Vor&#x017F;icht behandle. Einen &#x017F;olchen, wenn man ihn<lb/>
aus Noth behalten muß, darf man nie aus den Augen la&#x017F;&#x017F;en, und ihn insbe&#x017F;ondere<lb/>
nicht ohne Auf&#x017F;icht auf Rei&#x017F;en &#x017F;chicken.</p><lb/>
            <p>Die Ge&#x017F;chirre der Pferde, daß &#x017F;ie genau pa&#x017F;&#x017F;end &#x017F;eyen, daß jede Be&#x017F;cha&#x0364;digung<lb/>
&#x017F;ogleich ausgebe&#x017F;&#x017F;ert werde, daß &#x017F;ie, &#x017F;o oft es no&#x0364;thig, einge&#x017F;chmiert und rein erhal-<lb/>
ten werden, muß &#x017F;ich der Wirth&#x017F;chaftsauf&#x017F;eher angelegen &#x017F;eyn la&#x017F;&#x017F;en, weil es von<lb/>
den Knechten mehrentheils vernachla&#x0364;ßigt wird. Ich rathe nicht, be&#x017F;onders wo man<lb/>
mit Knechten oft wech&#x017F;elt, ein andres als das landu&#x0364;bliche Ge&#x017F;chirr einzufu&#x0364;hren, wenn<lb/>
man gleich u&#x0364;berzeugt i&#x017F;t, daß ein andres zweckma&#x0364;ßiger &#x017F;ey.</p><lb/>
            <p>Ungeachtet das Langge&#x017F;pann mit vier Pferden Vorzu&#x0364;ge hat vor dem Ge&#x017F;pann in<lb/>
einer Reihe, &#x017F;o &#x017F;ind bei jenem doch Knechte no&#x0364;thig, die das Reiten und Fahren ver-<lb/>
&#x017F;tehen, und ihr Sattelpferd vorzu&#x0364;glich lieben und &#x017F;chonen, weil die&#x017F;es &#x017F;on&#x017F;t zu &#x017F;ehr<lb/>
angegriffen wird, und bald ruinirt i&#x017F;t. Mit dem Sattelpferde zu wech&#x017F;eln, hat<lb/>
&#x017F;eine Schwierigkeit.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Nach&#x017F;chrift</hi>.</hi> </head><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          <p><hi rendition="#in">E</hi>s &#x017F;ind in die&#x017F;em Werke manche Druck- und Schreibfehler &#x017F;tehen geblieben, in<lb/>
An&#x017F;ehung der Recht&#x017F;chreibung und der Interpunktionen. Da &#x017F;ie aber den Sinn<lb/>
nicht en&#x017F;tellen, &#x017F;o ko&#x0364;mmt mir ihre Korrektur zu pedanti&#x017F;ch vor, als daß ich &#x017F;ie<lb/>
mittheilen &#x017F;ollte. Aber auch in den Zahlen finden &#x017F;ich ha&#x0364;ufig Irrungen. Ich<lb/>
habe &#x017F;ie genau nach&#x017F;ehen und verbe&#x017F;&#x017F;ern la&#x017F;&#x017F;en, und ha&#x0364;tte eine ziemlich lange Li&#x017F;te<lb/>
davon herzu&#x017F;etzen. Wo die Fehler inde&#x017F;&#x017F;en auf das Re&#x017F;ultat <hi rendition="#g">gar keinen</hi> Ein-<lb/>
fluß haben, oder die&#x017F;er doch bei <hi rendition="#g">hypotheti&#x017F;chen</hi> Rechnungen ganz unbedeutend<lb/>
i&#x017F;t, in der Wirklichkeit eine unbemerkliche Differenz geben wu&#x0364;rden; wo endlich die<lb/>
Zahlen nur zur Ausfu&#x0364;llung und Ver&#x017F;innlichung des Schema hinge&#x017F;etzt &#x017F;ind, da<lb/>
&#x017F;cheint mir es ebenfalls u&#x0364;berflu&#x0364;&#x017F;&#x017F;ig.</p><lb/>
          <p>Folgende Aba&#x0364;nderungen im er&#x017F;ten Bande bitte ich aber zu bemerken:<lb/><hi rendition="#et">S. 126 wird richtiger &#x017F;o &#x017F;tehen, unter <hi rendition="#aq">b</hi>)</hi></p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[446/0470] Die Pferde. nicht ſicher iſt, daß er ſie mit Vorſicht behandle. Einen ſolchen, wenn man ihn aus Noth behalten muß, darf man nie aus den Augen laſſen, und ihn insbeſondere nicht ohne Aufſicht auf Reiſen ſchicken. Die Geſchirre der Pferde, daß ſie genau paſſend ſeyen, daß jede Beſchaͤdigung ſogleich ausgebeſſert werde, daß ſie, ſo oft es noͤthig, eingeſchmiert und rein erhal- ten werden, muß ſich der Wirthſchaftsaufſeher angelegen ſeyn laſſen, weil es von den Knechten mehrentheils vernachlaͤßigt wird. Ich rathe nicht, beſonders wo man mit Knechten oft wechſelt, ein andres als das landuͤbliche Geſchirr einzufuͤhren, wenn man gleich uͤberzeugt iſt, daß ein andres zweckmaͤßiger ſey. Ungeachtet das Langgeſpann mit vier Pferden Vorzuͤge hat vor dem Geſpann in einer Reihe, ſo ſind bei jenem doch Knechte noͤthig, die das Reiten und Fahren ver- ſtehen, und ihr Sattelpferd vorzuͤglich lieben und ſchonen, weil dieſes ſonſt zu ſehr angegriffen wird, und bald ruinirt iſt. Mit dem Sattelpferde zu wechſeln, hat ſeine Schwierigkeit. Nachſchrift. Es ſind in dieſem Werke manche Druck- und Schreibfehler ſtehen geblieben, in Anſehung der Rechtſchreibung und der Interpunktionen. Da ſie aber den Sinn nicht enſtellen, ſo koͤmmt mir ihre Korrektur zu pedantiſch vor, als daß ich ſie mittheilen ſollte. Aber auch in den Zahlen finden ſich haͤufig Irrungen. Ich habe ſie genau nachſehen und verbeſſern laſſen, und haͤtte eine ziemlich lange Liſte davon herzuſetzen. Wo die Fehler indeſſen auf das Reſultat gar keinen Ein- fluß haben, oder dieſer doch bei hypothetiſchen Rechnungen ganz unbedeutend iſt, in der Wirklichkeit eine unbemerkliche Differenz geben wuͤrden; wo endlich die Zahlen nur zur Ausfuͤllung und Verſinnlichung des Schema hingeſetzt ſind, da ſcheint mir es ebenfalls uͤberfluͤſſig. Folgende Abaͤnderungen im erſten Bande bitte ich aber zu bemerken: S. 126 wird richtiger ſo ſtehen, unter b)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_landwirthschaft04_1812
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_landwirthschaft04_1812/470
Zitationshilfe: Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 4. Berlin, 1812, S. 446. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_landwirthschaft04_1812/470>, abgerufen am 22.12.2024.