Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 4. Berlin, 1812.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Schaafzucht.
witterſchauer ſucht man ihnen freilich lieber zu erſparen, und bringt ſie, wenn
man dieſes befuͤrchtet, in den Stall. Doch ſchadet ihnen ein ſtarker, ploͤtzlicher
Regenguß bei weitem nicht ſo, wie eine anhaltende naßkalte Witterung. Auf
feuchtem Boden wird man die Schaafe nie horden; je trockner und ſandiger
er iſt, um ſo weniger wird es ihnen nachtheilig ſeyn.

§. 123.

Eine vollſtaͤndige Schaͤferei beſtehet:

1) aus dem Mutterhaufen;
2) aus dem Hammelhaufen, wobei gewoͤhnlich die Boͤcke ſind;
3) aus dem Jaͤhrlingshaufen;
4) aus dem Laͤmmerhaufen, der aber nur im Sommer abgeſondert zu ſeyn
pflegt, indem bei der Einwinterung die Laͤmmer vom vorigen Winter zu den
Jaͤhrlingen kommen;
5) aus dem Fetthaufen, wenn man ſich mit Maſtung oder Fettweiden der-
ſelben befaßt.

1) Im Mutterhaufen werden die Schaafe nach dem Alter unterſchieden,
und ſo in das Regiſter eingetragen. Es giebt folglich darin:

a) alte oder uͤberſaͤtzige Schaafe;
b) Vollſaͤtzige oder Achtſchaufler;
c) Sechsſchaufler;
d) Vierſchaufler oder Zeitſchaafe;

Bei der Einwinterung werden ſie nun ſchon in die Klaſſe geſtellt, in welche
ſie genau genommen, ihrem Alter und Zahnen nach, erſt im kuͤnftigen Sommer
kommen ſollen. Die Laͤmmer naͤmlich, welche im Winter 1809 zur Welt kamen,
ſind ſchon als Jaͤhrlinge im Herbſte eingezaͤhlt, und als ſolche durch den Win-
ter von 189/10 gebracht worden. In den Winter von 1810/11 werden ſie nun —
wenigſtens geſchieht dies in der Regel — als ſolche, die bedeckt werden ſollen,
oder als Vierſchaufler eingebracht, obwohl ſie wirklich erſt mit zwei Zaͤhnen ge-
wechſelt haben. Und ſo verhaͤlt es ſich dann auch mit den uͤbrigen Klaſſen.
Ueberdem aber werden bei einer Veredlung der Schaͤferei die Muͤtter nach ihren
verſchiedenen Generationen, die durch ihre Zeichen erkannt werden, unterſchie-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_landwirthschaft04_1812
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_landwirthschaft04_1812/444
Zitationshilfe: Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 4. Berlin, 1812, S. 420. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_landwirthschaft04_1812/444>, abgerufen am 19.02.2025.