welche zugleich mit dem Mais und in derselben Reihe geschieht, gefunden. Dr. Burger hat den Bohnendriller sehr zweckmäßig zu dieser doppelten gleich- zeitigen Aussaat eingerichtet, indem er den Saamenkasten durch eine Scheide- wand trennte, und der Walze auf der einen Seite Einschnitte für den Mais, auf der andren Seite für die Faseolen passend gab, so daß die Maschine wech- selsweise Mais und Faseolen auswirft, wenn diese Saamen in die für sie ge- hörende Abtheilung des Kastens gegeben werden. Die genaueste Ordnung des Ausfallens muß man nun freilich dabei nicht verlangen. Der gehörige Stand läßt sich aber durch das Behacken leicht bewirken.
Ich habe mich ausführlich über den Maisbau nicht verbreiten wollen, da wir erst neuerlich zwei vollständige Schriften darüber erhalten haben: näm- lich des Professor Dr.Burger vortreffliche, vollständige und scharfsinnige Schrift: "über die Kultur und Benutzung des Mais. Wien 1809" und eine "Anweisung zum Anbau und zur Benutzung des Mais, besonders im nördlichen Deutschlande und den preußischen Staaten, nach eignen Erfahrungen vom Hofprediger Schregel zu Schwedt", welche sowohl im neunten Bande der Annalen des Ackerbaues als auch besonders (Berlin 1809) abgedruckt worden, und ich voraussetzen kann, daß ein jeder, welcher sich mit dem Maisbau ernstlich beschäftigen will, eine oder die andre dieser Schriften lesen werde. Freilich trifft das, was bei allen Monographien fast unvermeidlich zu seyn scheint, daß der Gegenstand derselben nur von der vortheilhaftesten Seite gezeigt, die Rückseite aber ins Dunkle ge- stellt wird, auch hier ein.
§. 338.
Zucker aus Mais.Man hat neuerdings den Mais im unreifen Zustande zur Zuckerbereitung wieder empfohlen, und ihn tauglicher, wie die Runkelrübe, dazu erklärt. Mir ist es seit jeher wahrscheinlich gewesen, daß er sich unter allen hier anzubauen- den Pflanzen am besten dazu eigne. Indessen muß man die weiteren Versuche erst abwarten. Der daraus bereitete Syrup hat vor dem aus Runkelrüben vor der Krystallisation bereiteten unstreitige Vorzüge.
Futtergewaͤchſe.
welche zugleich mit dem Mais und in derſelben Reihe geſchieht, gefunden. Dr. Burger hat den Bohnendriller ſehr zweckmaͤßig zu dieſer doppelten gleich- zeitigen Ausſaat eingerichtet, indem er den Saamenkaſten durch eine Scheide- wand trennte, und der Walze auf der einen Seite Einſchnitte fuͤr den Mais, auf der andren Seite fuͤr die Faſeolen paſſend gab, ſo daß die Maſchine wech- ſelsweiſe Mais und Faſeolen auswirft, wenn dieſe Saamen in die fuͤr ſie ge- hoͤrende Abtheilung des Kaſtens gegeben werden. Die genaueſte Ordnung des Ausfallens muß man nun freilich dabei nicht verlangen. Der gehoͤrige Stand laͤßt ſich aber durch das Behacken leicht bewirken.
Ich habe mich ausfuͤhrlich uͤber den Maisbau nicht verbreiten wollen, da wir erſt neuerlich zwei vollſtaͤndige Schriften daruͤber erhalten haben: naͤm- lich des Profeſſor Dr.Burger vortreffliche, vollſtaͤndige und ſcharfſinnige Schrift: „uͤber die Kultur und Benutzung des Mais. Wien 1809“ und eine „Anweiſung zum Anbau und zur Benutzung des Mais, beſonders im noͤrdlichen Deutſchlande und den preußiſchen Staaten, nach eignen Erfahrungen vom Hofprediger Schregel zu Schwedt“, welche ſowohl im neunten Bande der Annalen des Ackerbaues als auch beſonders (Berlin 1809) abgedruckt worden, und ich vorausſetzen kann, daß ein jeder, welcher ſich mit dem Maisbau ernſtlich beſchaͤftigen will, eine oder die andre dieſer Schriften leſen werde. Freilich trifft das, was bei allen Monographien faſt unvermeidlich zu ſeyn ſcheint, daß der Gegenſtand derſelben nur von der vortheilhafteſten Seite gezeigt, die Ruͤckſeite aber ins Dunkle ge- ſtellt wird, auch hier ein.
§. 338.
Zucker aus Mais.Man hat neuerdings den Mais im unreifen Zuſtande zur Zuckerbereitung wieder empfohlen, und ihn tauglicher, wie die Runkelruͤbe, dazu erklaͤrt. Mir iſt es ſeit jeher wahrſcheinlich geweſen, daß er ſich unter allen hier anzubauen- den Pflanzen am beſten dazu eigne. Indeſſen muß man die weiteren Verſuche erſt abwarten. Der daraus bereitete Syrup hat vor dem aus Runkelruͤben vor der Kryſtalliſation bereiteten unſtreitige Vorzuͤge.
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[252/0276]
Futtergewaͤchſe.
welche zugleich mit dem Mais und in derſelben Reihe geſchieht, gefunden.
Dr. Burger hat den Bohnendriller ſehr zweckmaͤßig zu dieſer doppelten gleich-
zeitigen Ausſaat eingerichtet, indem er den Saamenkaſten durch eine Scheide-
wand trennte, und der Walze auf der einen Seite Einſchnitte fuͤr den Mais,
auf der andren Seite fuͤr die Faſeolen paſſend gab, ſo daß die Maſchine wech-
ſelsweiſe Mais und Faſeolen auswirft, wenn dieſe Saamen in die fuͤr ſie ge-
hoͤrende Abtheilung des Kaſtens gegeben werden. Die genaueſte Ordnung des
Ausfallens muß man nun freilich dabei nicht verlangen. Der gehoͤrige Stand
laͤßt ſich aber durch das Behacken leicht bewirken.
Ich habe mich ausfuͤhrlich uͤber den Maisbau nicht verbreiten wollen,
da wir erſt neuerlich zwei vollſtaͤndige Schriften daruͤber erhalten haben: naͤm-
lich des Profeſſor Dr. Burger vortreffliche, vollſtaͤndige und ſcharfſinnige
Schrift: „uͤber die Kultur und Benutzung des Mais. Wien 1809“
und eine „Anweiſung zum Anbau und zur Benutzung des Mais,
beſonders im noͤrdlichen Deutſchlande und den preußiſchen
Staaten, nach eignen Erfahrungen vom Hofprediger Schregel
zu Schwedt“, welche ſowohl im neunten Bande der Annalen des Ackerbaues
als auch beſonders (Berlin 1809) abgedruckt worden, und ich vorausſetzen kann,
daß ein jeder, welcher ſich mit dem Maisbau ernſtlich beſchaͤftigen will, eine
oder die andre dieſer Schriften leſen werde. Freilich trifft das, was bei allen
Monographien faſt unvermeidlich zu ſeyn ſcheint, daß der Gegenſtand derſelben
nur von der vortheilhafteſten Seite gezeigt, die Ruͤckſeite aber ins Dunkle ge-
ſtellt wird, auch hier ein.
§. 338.
Man hat neuerdings den Mais im unreifen Zuſtande zur Zuckerbereitung
wieder empfohlen, und ihn tauglicher, wie die Runkelruͤbe, dazu erklaͤrt. Mir
iſt es ſeit jeher wahrſcheinlich geweſen, daß er ſich unter allen hier anzubauen-
den Pflanzen am beſten dazu eigne. Indeſſen muß man die weiteren Verſuche
erſt abwarten. Der daraus bereitete Syrup hat vor dem aus Runkelruͤben vor
der Kryſtalliſation bereiteten unſtreitige Vorzuͤge.
Zucker aus
Mais.
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Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 4. Berlin, 1812, S. 252. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_landwirthschaft04_1812/276>, abgerufen am 03.03.2025.
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