Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 4. Berlin, 1812.Oelgewächse. neuer Sammlung ökonomischer Schriften VIII. 23 -- 29; aber keine bestimm-tere als, welche uns Schwerz in seinem vortrefflichen Werke über die Belgische Landwirthschaft S. 147. u. f. giebt. Die Verpflanzung geschiehet entweder nach dem Pfluge, oder mit dem Spa- §. 200. Drillmethode.Eine andere Methode aber, die Schwerz als einen ihm sehr gelungenen Ver- Wenn die Pflanzen das vierte Blatt haben, so wird die dreischaarige Pfer- Der Rapps ist durch die angehäufte Erde gegen die Gefahr, vom Froste Im Frühjahr, sobald die Pflanzen zu treiben anfangen, wird er wieder Man
Oelgewaͤchſe. neuer Sammlung oͤkonomiſcher Schriften VIII. 23 — 29; aber keine beſtimm-tere als, welche uns Schwerz in ſeinem vortrefflichen Werke uͤber die Belgiſche Landwirthſchaft S. 147. u. f. giebt. Die Verpflanzung geſchiehet entweder nach dem Pfluge, oder mit dem Spa- §. 200. Drillmethode.Eine andere Methode aber, die Schwerz als einen ihm ſehr gelungenen Ver- Wenn die Pflanzen das vierte Blatt haben, ſo wird die dreiſchaarige Pfer- Der Rapps iſt durch die angehaͤufte Erde gegen die Gefahr, vom Froſte Im Fruͤhjahr, ſobald die Pflanzen zu treiben anfangen, wird er wieder Man
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0184" n="160"/><fw place="top" type="header">Oelgewaͤchſe.</fw><lb/> neuer Sammlung oͤkonomiſcher Schriften <hi rendition="#aq">VIII.</hi> 23 — 29; aber keine beſtimm-<lb/> tere als, welche uns Schwerz in ſeinem vortrefflichen Werke uͤber die Belgiſche<lb/> Landwirthſchaft S. 147. u. f. giebt.</p><lb/> <p>Die Verpflanzung geſchiehet entweder nach dem Pfluge, oder mit dem Spa-<lb/> ten oder Pflanzſtocke. Da ich dieſe Methode aus eigner Erfahrung nicht kenne,<lb/> ſo verweiſe ich auf jenes Werk, welches ohne Zweifel in den Haͤnden jedes Land-<lb/> wirths, der dieſe Methode anwenden will, ſich befinden wird.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>§. 200.</head><lb/> <p><note place="left">Drillmethode.</note>Eine andere Methode aber, die Schwerz als einen ihm ſehr gelungenen Ver-<lb/> ſuch erzaͤlt, naͤmlich das in entfernte Reihen Saͤen, kenne ich nach langer Erfah-<lb/> rung, und ich werde wahrſcheinlich nie Rapps zum Saamen auf eine andere<lb/> Weiſe bauen. Ich ziehe mit dem Marqueur Furchen auf 2 Fuß Entfernung und<lb/> ſaͤe die Rappsſaat mit dem Ruͤbendriller ein. Es geſchiehet auf gehoͤrig vorbe-<lb/> reitetes Land, nachdem es kurz vor dem Furchenziehen nochmals mit dem Exſtir-<lb/> pator uͤberzogen und wiederum glatt geegget worden. Ich habe es aber niemals,<lb/> wie Schwerz, nach einer reifen Kornfrucht gewagt, ſondern nur nach einſchnit-<lb/> tigem Klee oder nach gruͤn gemaͤheten Wicken. Nach der Einſaat wird gewalzt.</p><lb/> <p>Wenn die Pflanzen das vierte Blatt haben, ſo wird die dreiſchaarige Pfer-<lb/> deſchaufel mit flachen Schaaren durch die Zwiſchenraͤume gezogen, und wenn die<lb/> Pflanzen nach Michaelis herangewachſen ſind, werden ſie mit der Pferdehacke<lb/> angehaͤuft. Der Hederich in den Reihen wird, wenn er in die Bluͤte tritt, aus-<lb/> gerauft; anderes Unkraut iſt ſelten da. Zweimal vor Winter anzuhaͤufen, habe<lb/> ich nicht noͤthig gefunden; es kann aber nuͤtzlich ſeyn. Auch war weder Verduͤn-<lb/> nen noch Nachpflanzen noͤthig.</p><lb/> <p>Der Rapps iſt durch die angehaͤufte Erde gegen die Gefahr, vom Froſte<lb/> aus der Erde gehoben zu werden, und durch die Waſſerfurchen, welche der An-<lb/> haͤufepflug macht, gegen alle Naͤſſe geſichert, wenn das Feld anders gehoͤrigen<lb/> Abzug hat. Ich glaube alſo, daß er auf keine Weiſe im Winter verungluͤk-<lb/> ken koͤnne.</p><lb/> <p>Im Fruͤhjahr, ſobald die Pflanzen zu treiben anfangen, wird er wieder<lb/> angehaͤuft.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Man</fw><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [160/0184]
Oelgewaͤchſe.
neuer Sammlung oͤkonomiſcher Schriften VIII. 23 — 29; aber keine beſtimm-
tere als, welche uns Schwerz in ſeinem vortrefflichen Werke uͤber die Belgiſche
Landwirthſchaft S. 147. u. f. giebt.
Die Verpflanzung geſchiehet entweder nach dem Pfluge, oder mit dem Spa-
ten oder Pflanzſtocke. Da ich dieſe Methode aus eigner Erfahrung nicht kenne,
ſo verweiſe ich auf jenes Werk, welches ohne Zweifel in den Haͤnden jedes Land-
wirths, der dieſe Methode anwenden will, ſich befinden wird.
§. 200.
Eine andere Methode aber, die Schwerz als einen ihm ſehr gelungenen Ver-
ſuch erzaͤlt, naͤmlich das in entfernte Reihen Saͤen, kenne ich nach langer Erfah-
rung, und ich werde wahrſcheinlich nie Rapps zum Saamen auf eine andere
Weiſe bauen. Ich ziehe mit dem Marqueur Furchen auf 2 Fuß Entfernung und
ſaͤe die Rappsſaat mit dem Ruͤbendriller ein. Es geſchiehet auf gehoͤrig vorbe-
reitetes Land, nachdem es kurz vor dem Furchenziehen nochmals mit dem Exſtir-
pator uͤberzogen und wiederum glatt geegget worden. Ich habe es aber niemals,
wie Schwerz, nach einer reifen Kornfrucht gewagt, ſondern nur nach einſchnit-
tigem Klee oder nach gruͤn gemaͤheten Wicken. Nach der Einſaat wird gewalzt.
Drillmethode.
Wenn die Pflanzen das vierte Blatt haben, ſo wird die dreiſchaarige Pfer-
deſchaufel mit flachen Schaaren durch die Zwiſchenraͤume gezogen, und wenn die
Pflanzen nach Michaelis herangewachſen ſind, werden ſie mit der Pferdehacke
angehaͤuft. Der Hederich in den Reihen wird, wenn er in die Bluͤte tritt, aus-
gerauft; anderes Unkraut iſt ſelten da. Zweimal vor Winter anzuhaͤufen, habe
ich nicht noͤthig gefunden; es kann aber nuͤtzlich ſeyn. Auch war weder Verduͤn-
nen noch Nachpflanzen noͤthig.
Der Rapps iſt durch die angehaͤufte Erde gegen die Gefahr, vom Froſte
aus der Erde gehoben zu werden, und durch die Waſſerfurchen, welche der An-
haͤufepflug macht, gegen alle Naͤſſe geſichert, wenn das Feld anders gehoͤrigen
Abzug hat. Ich glaube alſo, daß er auf keine Weiſe im Winter verungluͤk-
ken koͤnne.
Im Fruͤhjahr, ſobald die Pflanzen zu treiben anfangen, wird er wieder
angehaͤuft.
Man
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |