Bohnen nur dieses Bohnen-Gemenge. Das Verhältniß der Aussaat richtet man nach Verschiedenheit des Bodens ein, auf thonigem Boden nimmt man mehrere Bohnen, auf sandigerem mehrere Wicken.
Mit dem Buchweizen vermengt man auch Wicken, besonders zur Grün- fütterung.
Der Hackfruchtbau.
§. 169.
Unter dem Namen der Hackfrüchte, begreifen wir Gewächse, die sowohl ihren Naturen als ihrer Benutzung nach in verschiedene botanische und ökono- mische Klassen gehören, in Ansehung ihres Anbaues und ihrer Behandlung aber miteinander übereinstimmen; weswegen die dabei vorfallenden Operationen und die dazu erforderlichen Instrumente am besten zuvor im allgemeinen be- schrieben werden können, damit dann das besondere, was jede einzelne erfor- dert, um so verständlicher und ohne Wiederholung angedeutet werden möge.
§. 170.
Diese Pflanzen erfordern, um zur Vollendung zu kommen, einen weitNutzen des Behackens. größeren Raum, wie sie anfangs einnehmen. Sie werden deshalb in gehöri- gem Abstande gesäet oder gepflanzt. Die beträchtlichen Zwischenräume würden aber vom Unkraute eingenommen werden, dieses die Pflanzen überwachsen und ihnen die Nahrung rauben, wenn wir sie nach ihrer Bestellung der Natur al- lein überließen. Das Ausjäten würde nicht nur sehr kostspielig seyn, sondern auch eine andere Forderung, nämlich das Lockererhalten der Erde und ihre Vor- bereitung, um den Pflanzen nachmals starke Nahrung zu geben, nicht erfüllen. Es ist daher, so lange man Gewächse dieser Art, besonders in den Gärten bauete, das Behacken mit Handhacken oder Karsten verschiedener Art -- wobei man gewöhnlich die lockere Erde an die Pflanzen, so wie sie groß werden, heranzieht -- als ein unumgängliches Erforderniß angesehen worden, von des- sen richtiger und wiederholter Anwendung das Gedeihen derselben hauptsäch- lich abhängt.
Vierter Theil. S
Hackfruchtbau.
Bohnen nur dieſes Bohnen-Gemenge. Das Verhaͤltniß der Ausſaat richtet man nach Verſchiedenheit des Bodens ein, auf thonigem Boden nimmt man mehrere Bohnen, auf ſandigerem mehrere Wicken.
Mit dem Buchweizen vermengt man auch Wicken, beſonders zur Gruͤn- fuͤtterung.
Der Hackfruchtbau.
§. 169.
Unter dem Namen der Hackfruͤchte, begreifen wir Gewaͤchſe, die ſowohl ihren Naturen als ihrer Benutzung nach in verſchiedene botaniſche und oͤkono- miſche Klaſſen gehoͤren, in Anſehung ihres Anbaues und ihrer Behandlung aber miteinander uͤbereinſtimmen; weswegen die dabei vorfallenden Operationen und die dazu erforderlichen Inſtrumente am beſten zuvor im allgemeinen be- ſchrieben werden koͤnnen, damit dann das beſondere, was jede einzelne erfor- dert, um ſo verſtaͤndlicher und ohne Wiederholung angedeutet werden moͤge.
§. 170.
Dieſe Pflanzen erfordern, um zur Vollendung zu kommen, einen weitNutzen des Behackens. groͤßeren Raum, wie ſie anfangs einnehmen. Sie werden deshalb in gehoͤri- gem Abſtande geſaͤet oder gepflanzt. Die betraͤchtlichen Zwiſchenraͤume wuͤrden aber vom Unkraute eingenommen werden, dieſes die Pflanzen uͤberwachſen und ihnen die Nahrung rauben, wenn wir ſie nach ihrer Beſtellung der Natur al- lein uͤberließen. Das Ausjaͤten wuͤrde nicht nur ſehr koſtſpielig ſeyn, ſondern auch eine andere Forderung, naͤmlich das Lockererhalten der Erde und ihre Vor- bereitung, um den Pflanzen nachmals ſtarke Nahrung zu geben, nicht erfuͤllen. Es iſt daher, ſo lange man Gewaͤchſe dieſer Art, beſonders in den Gaͤrten bauete, das Behacken mit Handhacken oder Karſten verſchiedener Art — wobei man gewoͤhnlich die lockere Erde an die Pflanzen, ſo wie ſie groß werden, heranzieht — als ein unumgaͤngliches Erforderniß angeſehen worden, von deſ- ſen richtiger und wiederholter Anwendung das Gedeihen derſelben hauptſaͤch- lich abhaͤngt.
Vierter Theil. S
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Hackfruchtbau.
Bohnen nur dieſes Bohnen-Gemenge. Das Verhaͤltniß der Ausſaat richtet
man nach Verſchiedenheit des Bodens ein, auf thonigem Boden nimmt man
mehrere Bohnen, auf ſandigerem mehrere Wicken.
Mit dem Buchweizen vermengt man auch Wicken, beſonders zur Gruͤn-
fuͤtterung.
Der Hackfruchtbau.
§. 169.
Unter dem Namen der Hackfruͤchte, begreifen wir Gewaͤchſe, die ſowohl
ihren Naturen als ihrer Benutzung nach in verſchiedene botaniſche und oͤkono-
miſche Klaſſen gehoͤren, in Anſehung ihres Anbaues und ihrer Behandlung
aber miteinander uͤbereinſtimmen; weswegen die dabei vorfallenden Operationen
und die dazu erforderlichen Inſtrumente am beſten zuvor im allgemeinen be-
ſchrieben werden koͤnnen, damit dann das beſondere, was jede einzelne erfor-
dert, um ſo verſtaͤndlicher und ohne Wiederholung angedeutet werden moͤge.
§. 170.
Dieſe Pflanzen erfordern, um zur Vollendung zu kommen, einen weit
groͤßeren Raum, wie ſie anfangs einnehmen. Sie werden deshalb in gehoͤri-
gem Abſtande geſaͤet oder gepflanzt. Die betraͤchtlichen Zwiſchenraͤume wuͤrden
aber vom Unkraute eingenommen werden, dieſes die Pflanzen uͤberwachſen und
ihnen die Nahrung rauben, wenn wir ſie nach ihrer Beſtellung der Natur al-
lein uͤberließen. Das Ausjaͤten wuͤrde nicht nur ſehr koſtſpielig ſeyn, ſondern
auch eine andere Forderung, naͤmlich das Lockererhalten der Erde und ihre Vor-
bereitung, um den Pflanzen nachmals ſtarke Nahrung zu geben, nicht erfuͤllen.
Es iſt daher, ſo lange man Gewaͤchſe dieſer Art, beſonders in den Gaͤrten
bauete, das Behacken mit Handhacken oder Karſten verſchiedener Art — wobei
man gewoͤhnlich die lockere Erde an die Pflanzen, ſo wie ſie groß werden,
heranzieht — als ein unumgaͤngliches Erforderniß angeſehen worden, von deſ-
ſen richtiger und wiederholter Anwendung das Gedeihen derſelben hauptſaͤch-
lich abhaͤngt.
Nutzen des
Behackens.
Vierter Theil. S
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Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 4. Berlin, 1812, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_landwirthschaft04_1812/161>, abgerufen am 22.12.2024.
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