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Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 3. Berlin, 1812.

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Die Ackerwerkzeuge.
lichen Form kann diese Walze aber nicht anders, als bei sehr trocknem Boden ge-
braucht werden, wo man den rechten Zeitpunkt zum Walzen schon hat übergehen
lassen. Ist noch einige Feuchtigkeit in der zähen Erde, so setzt sich diese so stark
zwischen die Stacheln, daß die ganze Walze damit überzogen wird, und nun eine
Masse von Erde herumwälzt, ohne daß die Stacheln irgend eine Wirkung
thun können.

Eine bessere Wirkung thun die, wo eiserne Klöpfer, aber in größerer Ent-
fernung in dem Walzenbaume eingeschlagen sind, welche diejenigen Klöße, die sie
treffen, sicher zermalmen.

In England hat man auch Walzen zu verschiedenen Zwecken empfohlen, die
mit eisernen hervorragenden und geschärften Ringen besetzt sind. Man hat ver-
schiedenes damit erreichen wollen, dessen ich an andern Orten erwähnen werde, ob-
wohl ich mir von ihrer Nutzbarkeit keinen klaren Begriff machen kann.

§. 142.

Gerechte Zeit
zum Walzen.
Zum Walzen muß die gehörige Witterung und Abtrocknung des Bodens fast
noch genauer, wie beim Eggen wahrgenommen werden. Der Boden darf durch-
aus nicht mehr so feucht seyn, daß er sich an die Walze anhängt, weil sonst auf
zähem Boden nur eine nachtheilige Wirkung davon zu erwarten wäre; selbst auf
sandigem Boden aber eine Borke entstehen würde, die niemals gut seyn kann, in-
dem sie den Erdboden gegen die Einwirkung der Atmosphäre verschließt. Eben so
wenig aber darf man bei zähem Boden so lange warten, bis die Klöße alle Feuch-
tigkeit verloren haben, und so verhärtet sind, daß sie der Walze durchaus
widerstehen.

Die Arbeit der Beackerung.
§. 143.

Forderungen
an eine gute
Pflugarbeit.
Bei der Arbeit des Pflügens kommt es vor allem darauf an:

1) Daß völlig gerade Linien nach der Richtung, die der Pflug nehmen soll,
hin gezogen werden, damit möglichst wenige Abweichungen davon erfolgen, und
alle Pflugstreifen parallel nebeneinander zu liegen kommen. Geht der Pflug in
dieser Richtung nicht gerade fort, so werden die Streifen nicht allenthalben von

gleicher

Die Ackerwerkzeuge.
lichen Form kann dieſe Walze aber nicht anders, als bei ſehr trocknem Boden ge-
braucht werden, wo man den rechten Zeitpunkt zum Walzen ſchon hat uͤbergehen
laſſen. Iſt noch einige Feuchtigkeit in der zaͤhen Erde, ſo ſetzt ſich dieſe ſo ſtark
zwiſchen die Stacheln, daß die ganze Walze damit uͤberzogen wird, und nun eine
Maſſe von Erde herumwaͤlzt, ohne daß die Stacheln irgend eine Wirkung
thun koͤnnen.

Eine beſſere Wirkung thun die, wo eiſerne Kloͤpfer, aber in groͤßerer Ent-
fernung in dem Walzenbaume eingeſchlagen ſind, welche diejenigen Kloͤße, die ſie
treffen, ſicher zermalmen.

In England hat man auch Walzen zu verſchiedenen Zwecken empfohlen, die
mit eiſernen hervorragenden und geſchaͤrften Ringen beſetzt ſind. Man hat ver-
ſchiedenes damit erreichen wollen, deſſen ich an andern Orten erwaͤhnen werde, ob-
wohl ich mir von ihrer Nutzbarkeit keinen klaren Begriff machen kann.

§. 142.

Gerechte Zeit
zum Walzen.
Zum Walzen muß die gehoͤrige Witterung und Abtrocknung des Bodens faſt
noch genauer, wie beim Eggen wahrgenommen werden. Der Boden darf durch-
aus nicht mehr ſo feucht ſeyn, daß er ſich an die Walze anhaͤngt, weil ſonſt auf
zaͤhem Boden nur eine nachtheilige Wirkung davon zu erwarten waͤre; ſelbſt auf
ſandigem Boden aber eine Borke entſtehen wuͤrde, die niemals gut ſeyn kann, in-
dem ſie den Erdboden gegen die Einwirkung der Atmoſphaͤre verſchließt. Eben ſo
wenig aber darf man bei zaͤhem Boden ſo lange warten, bis die Kloͤße alle Feuch-
tigkeit verloren haben, und ſo verhaͤrtet ſind, daß ſie der Walze durchaus
widerſtehen.

Die Arbeit der Beackerung.
§. 143.

Forderungen
an eine gute
Pflugarbeit.
Bei der Arbeit des Pfluͤgens kommt es vor allem darauf an:

1) Daß voͤllig gerade Linien nach der Richtung, die der Pflug nehmen ſoll,
hin gezogen werden, damit moͤglichſt wenige Abweichungen davon erfolgen, und
alle Pflugſtreifen parallel nebeneinander zu liegen kommen. Geht der Pflug in
dieſer Richtung nicht gerade fort, ſo werden die Streifen nicht allenthalben von

gleicher
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[64/0086] Die Ackerwerkzeuge. lichen Form kann dieſe Walze aber nicht anders, als bei ſehr trocknem Boden ge- braucht werden, wo man den rechten Zeitpunkt zum Walzen ſchon hat uͤbergehen laſſen. Iſt noch einige Feuchtigkeit in der zaͤhen Erde, ſo ſetzt ſich dieſe ſo ſtark zwiſchen die Stacheln, daß die ganze Walze damit uͤberzogen wird, und nun eine Maſſe von Erde herumwaͤlzt, ohne daß die Stacheln irgend eine Wirkung thun koͤnnen. Eine beſſere Wirkung thun die, wo eiſerne Kloͤpfer, aber in groͤßerer Ent- fernung in dem Walzenbaume eingeſchlagen ſind, welche diejenigen Kloͤße, die ſie treffen, ſicher zermalmen. In England hat man auch Walzen zu verſchiedenen Zwecken empfohlen, die mit eiſernen hervorragenden und geſchaͤrften Ringen beſetzt ſind. Man hat ver- ſchiedenes damit erreichen wollen, deſſen ich an andern Orten erwaͤhnen werde, ob- wohl ich mir von ihrer Nutzbarkeit keinen klaren Begriff machen kann. §. 142. Zum Walzen muß die gehoͤrige Witterung und Abtrocknung des Bodens faſt noch genauer, wie beim Eggen wahrgenommen werden. Der Boden darf durch- aus nicht mehr ſo feucht ſeyn, daß er ſich an die Walze anhaͤngt, weil ſonſt auf zaͤhem Boden nur eine nachtheilige Wirkung davon zu erwarten waͤre; ſelbſt auf ſandigem Boden aber eine Borke entſtehen wuͤrde, die niemals gut ſeyn kann, in- dem ſie den Erdboden gegen die Einwirkung der Atmoſphaͤre verſchließt. Eben ſo wenig aber darf man bei zaͤhem Boden ſo lange warten, bis die Kloͤße alle Feuch- tigkeit verloren haben, und ſo verhaͤrtet ſind, daß ſie der Walze durchaus widerſtehen. Gerechte Zeit zum Walzen. Die Arbeit der Beackerung. §. 143. Bei der Arbeit des Pfluͤgens kommt es vor allem darauf an: Forderungen an eine gute Pflugarbeit. 1) Daß voͤllig gerade Linien nach der Richtung, die der Pflug nehmen ſoll, hin gezogen werden, damit moͤglichſt wenige Abweichungen davon erfolgen, und alle Pflugſtreifen parallel nebeneinander zu liegen kommen. Geht der Pflug in dieſer Richtung nicht gerade fort, ſo werden die Streifen nicht allenthalben von gleicher

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 3. Berlin, 1812, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_landwirthschaft03_1810/86>, abgerufen am 24.11.2024.