Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 3. Berlin, 1812.Die Ackerwerkzeuge. Die schweren §. 129. Die leichten Die eisernen Zinken sind auch in den kleinen Eggen von verschiedener Form, Die Ackerwerkzeuge. Die ſchweren §. 129. Die leichten Die eiſernen Zinken ſind auch in den kleinen Eggen von verſchiedener Form, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0076" n="54"/> <fw place="top" type="header">Die Ackerwerkzeuge.</fw><lb/> <p><note place="left">Die ſchweren<lb/> Eggen.</note>Die große Egge beſteht aus ſchweren Balken, mit verhaͤltnißmaͤßig ſtarken<lb/> und langen eiſernen Zinken, deren jede ein oder mehrere Pfunde wiegt. Dieſe<lb/> großen Eggen, welche man <hi rendition="#g">Botheggen</hi> und das Arbeiten damit <hi rendition="#g">Bothen</hi><lb/> nennt, werden hauptſaͤchlich gebraucht, um eine umgebrochene zaͤhe Grasnarbe zu<lb/> zerreißen, oder auch auf ſehr gebundenem Boden, um die umgeworfenen Pflug-<lb/> ſtreifen und die großen Kloͤße zu zertruͤmmern. Man hat ſie viereckig oder drei-<lb/> eckig. In letzterem Falle ſind die Zinken nach dem vorderen Winkel, wo ſie gezo-<lb/> gen wird, zuweilen kuͤrzer, werden in jedem Balken ſtaͤrker, und im hinterſten<lb/> am ſtaͤrkſten. Sie ſind zuweilen hinten mit Handhaben oder Sterzen verſehen,<lb/> um ſie dadurch aus dem Boden herausheben oder tiefer eindruͤcken zu koͤnnen. Die<lb/> Zinken ſind in dieſen Eggen entweder gerade, oder ſchraͤg nach vorwaͤrts ſtehend,<lb/> oder gleich einem Gartenmeſſer nach vorwaͤrts gekruͤmmt.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>§. 129.</head><lb/> <p><note place="left">Die leichten<lb/> Eggen.</note>Die kleinen Eggen haben entweder hoͤlzerne oder eiſerne Zinken, und man<lb/> findet auch ſolche, wo die eiſernen und hoͤlzernen abwechſeln. Manche haben die<lb/> Eggen mit hoͤlzernen Zinken durchaus als zu unwirkſam verworfen. Indeſſen<lb/> giebt es doch Faͤlle, wo man ſich ihrer nuͤtzlich bedient. Nicht bloß im Sandbo-<lb/> den, — weil ſie da allenfalls zureichen, — ſondern auch in ſchwerem Boden, der<lb/> zwar grob zertruͤmmert, aber noch ſehr kloßig iſt. Hier kann das Rundeggen im<lb/><hi rendition="#g">Trabe</hi> mit hoͤlzernen Eggen beſſer verrichtet werden, und es kommt zur Pulve-<lb/> rung dieſer Kloͤße mehr auf die Schnelligkeit des Stoßes, als auf die Schwere der<lb/> Egge und das Material der Zinke an. Außerdem aber koͤnnen ſie zum Untereggen<lb/> der feinen Saat, zum Ueberziehen der hervorſtechenden Saat und zum Ebnen des<lb/> Ackers, wo man nicht tief eingreifen will, Vorzuͤge vor den eiſernen haben. Daß<lb/> ſie indeſſen oft nur der Erſparung wegen angewandt werden, wo die tiefer eindrin-<lb/> genden eiſernen Zinken weit zweckmaͤßiger waͤren, hat keinen Zweifel.</p><lb/> <p>Die eiſernen Zinken ſind auch in den kleinen Eggen von verſchiedener Form,<lb/> gerade ſtehend, oder gekruͤmmt. Bei den gekruͤmmten kann man die Egge zum<lb/> tieferen oder flacheren Eingreifen gebrauchen. Spannt man ſie naͤmlich ſo an,<lb/> daß die Spitze nach vorn ſteht, ſo greifen ſie tief ein und reißen den Boden auf;<lb/> umgekehrt wirken ſie nur ſchwach, und ſchleifen mehr auf der Oberflaͤche her.<lb/> Man neunt das erſtere <hi rendition="#g">ſcharfziehen,</hi> das letztere <hi rendition="#g">ſtumpfziehen.</hi> Die Zin-<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [54/0076]
Die Ackerwerkzeuge.
Die große Egge beſteht aus ſchweren Balken, mit verhaͤltnißmaͤßig ſtarken
und langen eiſernen Zinken, deren jede ein oder mehrere Pfunde wiegt. Dieſe
großen Eggen, welche man Botheggen und das Arbeiten damit Bothen
nennt, werden hauptſaͤchlich gebraucht, um eine umgebrochene zaͤhe Grasnarbe zu
zerreißen, oder auch auf ſehr gebundenem Boden, um die umgeworfenen Pflug-
ſtreifen und die großen Kloͤße zu zertruͤmmern. Man hat ſie viereckig oder drei-
eckig. In letzterem Falle ſind die Zinken nach dem vorderen Winkel, wo ſie gezo-
gen wird, zuweilen kuͤrzer, werden in jedem Balken ſtaͤrker, und im hinterſten
am ſtaͤrkſten. Sie ſind zuweilen hinten mit Handhaben oder Sterzen verſehen,
um ſie dadurch aus dem Boden herausheben oder tiefer eindruͤcken zu koͤnnen. Die
Zinken ſind in dieſen Eggen entweder gerade, oder ſchraͤg nach vorwaͤrts ſtehend,
oder gleich einem Gartenmeſſer nach vorwaͤrts gekruͤmmt.
Die ſchweren
Eggen.
§. 129.
Die kleinen Eggen haben entweder hoͤlzerne oder eiſerne Zinken, und man
findet auch ſolche, wo die eiſernen und hoͤlzernen abwechſeln. Manche haben die
Eggen mit hoͤlzernen Zinken durchaus als zu unwirkſam verworfen. Indeſſen
giebt es doch Faͤlle, wo man ſich ihrer nuͤtzlich bedient. Nicht bloß im Sandbo-
den, — weil ſie da allenfalls zureichen, — ſondern auch in ſchwerem Boden, der
zwar grob zertruͤmmert, aber noch ſehr kloßig iſt. Hier kann das Rundeggen im
Trabe mit hoͤlzernen Eggen beſſer verrichtet werden, und es kommt zur Pulve-
rung dieſer Kloͤße mehr auf die Schnelligkeit des Stoßes, als auf die Schwere der
Egge und das Material der Zinke an. Außerdem aber koͤnnen ſie zum Untereggen
der feinen Saat, zum Ueberziehen der hervorſtechenden Saat und zum Ebnen des
Ackers, wo man nicht tief eingreifen will, Vorzuͤge vor den eiſernen haben. Daß
ſie indeſſen oft nur der Erſparung wegen angewandt werden, wo die tiefer eindrin-
genden eiſernen Zinken weit zweckmaͤßiger waͤren, hat keinen Zweifel.
Die leichten
Eggen.
Die eiſernen Zinken ſind auch in den kleinen Eggen von verſchiedener Form,
gerade ſtehend, oder gekruͤmmt. Bei den gekruͤmmten kann man die Egge zum
tieferen oder flacheren Eingreifen gebrauchen. Spannt man ſie naͤmlich ſo an,
daß die Spitze nach vorn ſteht, ſo greifen ſie tief ein und reißen den Boden auf;
umgekehrt wirken ſie nur ſchwach, und ſchleifen mehr auf der Oberflaͤche her.
Man neunt das erſtere ſcharfziehen, das letztere ſtumpfziehen. Die Zin-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |