Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 3. Berlin, 1812.Die Ackerwerkzeuge. §. 118. Das Vorge- Zur Erleichterung der Last können die Räder durchaus nichts beitragen. Denn Aber man findet noch häufig die Meinung, daß die Räder den Gang des Pflu- Pfluges
Die Ackerwerkzeuge. §. 118. Das Vorge- Zur Erleichterung der Laſt koͤnnen die Raͤder durchaus nichts beitragen. Denn Aber man findet noch haͤufig die Meinung, daß die Raͤder den Gang des Pflu- Pfluges
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Die Ackerwerkzeuge.
§. 118.
So gebraͤuchlich das Vorgeſtell und die Raͤder an den Pfluͤgen geworden
ſind, indem man ſich in manchen Gegenden Deutſchlands kaum eine Vorſtellung von
einem raͤderloſen Pfluge machen kann, ſo ſind ſie doch wohl im Allgemeinen, viel-
leicht mit wenigen beſondern Ausnahmen, ein ganz uͤberfluͤſſiger und erſchwerender
Zuſatz, den man nach einer falſchen Anſicht erſonnen und vermuthlich wegen des
kuͤnſtlichen Anſcheins ſo allgemein eingefuͤhrt hat.
Das Vorge-
ſtell und die
Raͤder, deren
Vortheil oder
Nachtheil.
Zur Erleichterung der Laſt koͤnnen die Raͤder durchaus nichts beitragen. Denn
es ruht nicht einmal die Spitze des Pflugbaums auf dem Geſtelle. Dieſer ſteht ge-
rade, wenn der Pflug gehoͤrig gerichtet iſt. Nur wenn bei einer falſchen Tendenz des
Pfluges das Niederſinken des Pflugbaums und der Druck deſſelben auf das Vorge-
ſtell unnuͤtz vermehrt wird, ſo hat dieſes eine ſtarke Laſt zu tragen. Und dieſe wird
um ſo mehr dadurch erſchwert, daß die Richtung der Zuglinie dreimal unterbrochen
und abgeaͤndert wird; erſtlich vom Zugpunkte des Thieres auf das Vorgeſtell herun-
ter, von dieſem wieder herauf zum Pflugbaume, wo er durch die Zugkette befeſtigt
iſt, und von hier wieder herab auf das Schaar wirken muß. Wenn die Raͤder, in
dem Falle, wo der Pflugbaum mittelſt der Zugkette ſtark auf das Vorgeſtell gedruͤckt
wird, die Laſt erleichtern, und dieſe freilich noch ſchwerer fallen wuͤrde, wenn das
Vorgeſtell ein bloßer Klotz waͤre, ſo ſind ſie ſammt dem Vorgeſtelle es doch ſelbſt, was
dieſe Laſt verurſacht, indem dieſe gar nicht vorhanden iſt, wenn keine Raͤder da ſind.
Aber man findet noch haͤufig die Meinung, daß die Raͤder den Gang des Pflu-
ges ſtaͤter und gerader erhielten, den Widerſtaͤnden, die ihn aus ſeiner Richtung
braͤchten, kraͤftiger entgegenwirkten, und die Fuͤhrung deſſelben erleichtern. Sie
koͤnnen jenes allein dadurch thun, daß ſie eine groͤßere Laͤnge des Baums verſtatten,
welcher als ein laͤngerer Hebel die Abweichung des Pflugſchaars leichter verhindert.
Allein der Widerſtand, der den Pflug aus ſeiner Tendenz bringt, iſt entweder ſo, daß
er durch den Pflug uͤberwunden werden kann, oder nicht. Im erſtern Falle wird er
auch durch den raͤderloſen Pflug uͤberwunden werden, und in ſofern dieſer wegen
eines kuͤrzern Baums leichter zur Seite wiche, ſo kann dieſe Abweichung durch die
große Kraft, welche der Pflugfuͤhrer auf einen gut konſtruirten Schwingpflug, den
er weit mehr als den Raͤderpflug in ſeiner Gewalt hat, weit angemeſſener ausgegli-
chen oder unmittelbar verbeſſert werden. Im zweiten Falle wird dem Zerbrechen des
Pfluges
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