Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 3. Berlin, 1812.Weiden und Hutungen. zu einer Kuhweide 3 Morgen erforderlich sind, zu einer Pferdeweide gehören . . . . 41/2 Morgen; zu einer Zugochsenweide gehören . . . 3 2/3 - zu einer Füllenweide gehören . . . . 21/4 - zu einer Fersenweide gehören . . . . 11/2 - zu einer Schaafweide gehören . . . . --3/10 - zu einer Schweineweide gehören . . . --3/10 - zu einer Gänseweide gehören . . . . --1/10 - Indessen findet hierbei einige Verschiedenheit in den gewöhnlichen Annahmen statt, Vor allem aber muß ausgemittelt werden, was man für eine Kuhweide an- §. 364. Worauf es 1) Es kommt auf die Güte und natürliche Kraft des Bodens, welche mit 2) Es stimmt jedoch die Stärke des Graswuchses mit jener nicht völlig über- Unter-
Weiden und Hutungen. zu einer Kuhweide 3 Morgen erforderlich ſind, zu einer Pferdeweide gehoͤren . . . . 4½ Morgen; zu einer Zugochſenweide gehoͤren . . . 3⅔ - zu einer Fuͤllenweide gehoͤren . . . . 2¼ - zu einer Ferſenweide gehoͤren . . . . 1½ - zu einer Schaafweide gehoͤren . . . . —3/10 - zu einer Schweineweide gehoͤren . . . —3/10 - zu einer Gaͤnſeweide gehoͤren . . . . —1/10 - Indeſſen findet hierbei einige Verſchiedenheit in den gewoͤhnlichen Annahmen ſtatt, Vor allem aber muß ausgemittelt werden, was man fuͤr eine Kuhweide an- §. 364. Worauf es 1) Es kommt auf die Guͤte und natuͤrliche Kraft des Bodens, welche mit 2) Es ſtimmt jedoch die Staͤrke des Graswuchſes mit jener nicht voͤllig uͤber- Unter-
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Weiden und Hutungen.
zu einer Kuhweide 3 Morgen erforderlich ſind,
zu einer Pferdeweide gehoͤren . . . . 4½ Morgen;
zu einer Zugochſenweide gehoͤren . . . 3⅔ -
zu einer Fuͤllenweide gehoͤren . . . . 2¼ -
zu einer Ferſenweide gehoͤren . . . . 1½ -
zu einer Schaafweide gehoͤren . . . . —3/10 -
zu einer Schweineweide gehoͤren . . . —3/10 -
zu einer Gaͤnſeweide gehoͤren . . . . —1/10 -
Indeſſen findet hierbei einige Verſchiedenheit in den gewoͤhnlichen Annahmen ſtatt,
die natuͤrlich iſt, je nachdem in einer Gegend eine Viehart im Verhaͤltniß gegen
eine andere ſtaͤrker iſt, oder beſſer genaͤhrt werden ſoll. So rechnet man da, wo
man ſchlechte Schaafe hat, oder ſie ſchlecht behandelt, wohl 14 Schaafe auf eine
Kuh, und an andern Orten, wo man mehr auf Schaafe haͤlt, nur 8 Schaafe
auf eine ſolche.
Vor allem aber muß ausgemittelt werden, was man fuͤr eine Kuhweide an-
nimmt. Eine ſchwere Kuh aus einer Niederungsgegend erfordert das vier- und
mehrfache an Weide von dem, womit eine kleine Hoͤhekuh in mageren Gegenden
auskommt. Auf beide Extreme koͤnnen wir nicht Ruͤckſicht nehmen, ſondern muͤſ-
ſen eine Mittelkuh, wie ſie auf guten Dreeſchweiden von mittlerer Art am vortheil-
hafteſten gehalten wird, vorausſetzen. Eine ſolche Kuh wiegt lebendig etwa
450 Pfund, und im Schlaͤchtergewicht 250 Pfund. Sie giebt bei zureichender
Weide und gehoͤriger Winterfutterung ungefaͤhr 80 Pfund Butter jaͤhrlich. In
Anſehung einer ſolchen Kuh iſt der Weidebedarf wohl am beſtimmteſten bei den
Dreeſchweiden ausgemittelt, und mit dieſen ſind andre Weiden verglichen worden.
§. 364.
Zur Beurtheilung der Nahrhaftigkeit der Dreeſchweiden muͤſſen (vergl. Bd. I.
S. 281.) folgende Umſtaͤnde in Betracht gezogen werden:
Worauf es
bei den
Dreeſchweiden
atzkomme.
1) Es kommt auf die Guͤte und natuͤrliche Kraft des Bodens, welche mit
ſeinem Koͤrnerertrage uͤbereinſtimmt, an.
2) Es ſtimmt jedoch die Staͤrke des Graswuchſes mit jener nicht voͤllig uͤber-
ein, ſondern es iſt Acker derſelben Qualitaͤt und Grundmiſchung, ſeiner Lage und
Feuchtigkeit nach, mehr oder minder zum Graswuchſe geneigt. Indeſſen iſt der
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