Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 3. Berlin, 1812.Die Heuernte. Hält der Regen sehr lange ununterbrochen an, so muß man die Heuhaufen öf- §. 352. Eine andere, zwar nicht sehr gebräuchliche, jedoch von vielen empfohlene Me-Andere Me- Man setzt das noch grüne Gras, aber nur wenn es völlig lufttrocken ist, sogleich Bei einer trocknen etwas windigen Witterung habe ich Gras in stärkeren Hau- §. 353. Es giebt einige Wiesen, deren Hauptgräser es verlangen, daß man sie eine ge-Heuart, wel- Die Heuernte. Haͤlt der Regen ſehr lange ununterbrochen an, ſo muß man die Heuhaufen oͤf- §. 352. Eine andere, zwar nicht ſehr gebraͤuchliche, jedoch von vielen empfohlene Me-Andere Me- Man ſetzt das noch gruͤne Gras, aber nur wenn es voͤllig lufttrocken iſt, ſogleich Bei einer trocknen etwas windigen Witterung habe ich Gras in ſtaͤrkeren Hau- §. 353. Es giebt einige Wieſen, deren Hauptgraͤſer es verlangen, daß man ſie eine ge-Heuart, wel- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0285" n="263"/> <fw place="top" type="header">Die Heuernte.</fw><lb/> <p>Haͤlt der Regen ſehr lange ununterbrochen an, ſo muß man die Heuhaufen oͤf-<lb/> terer luften, und dabei nachſehen, ob das Heu ſich erhitze. Erfolgt unter ſolchen<lb/> Umſtaͤnden dennoch bei warmer Luft eine wirkliche Erhitzung, ſo iſt nichts beſſeres zu<lb/> thun, als daß man auch das halbtrockene Heu noch nach der beim Kleebau zu be-<lb/> ſchreibenden Klapmeierſchen Methode behandle, es durch Zuſammenbringung in<lb/> große Mieten voͤllig und gleichmaͤßig erhitzen laſſe, dann ausſtreue, und es, wenn<lb/> es nun lufttrocken geworden iſt, wieder zuſammenbringe. Iſt es einmal in Hitze ge-<lb/> kommen, ſo wird es ſolches nicht zum zweiten Mal thun, zwar ſeine Farbe und ſei-<lb/> nen Geruch veraͤndern, aber nicht ſchimmlich und dumpfig werden, und brauchbar<lb/> bleiben. Es verſteht ſich jedoch, daß dieſe Methode beim Wieſenheu nur im Noth-<lb/> falle anzuwenden ſey.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>§. 352.</head><lb/> <p>Eine andere, zwar nicht ſehr gebraͤuchliche, jedoch von vielen empfohlene Me-<note place="right">Andere Me-<lb/> thode.</note><lb/> thode, gruͤnes Heu mit vieler Erſparung der Arbeit zu machen, iſt folgende:</p><lb/> <p>Man ſetzt das noch gruͤne Gras, aber nur wenn es voͤllig lufttrocken iſt, ſogleich<lb/> in ſchmale aber moͤglichſt hohe Haufen auf, zu deren Befeſtigung man eine kleine<lb/> Stange in die Erde ſteckt, und es um ſelbige mit der Hand herumlegt. Einiges<lb/> Gras, wozu man das laͤngere und ſtaͤrkere auswaͤhlt, nimmt man aus den Schwa-<lb/> den zuſammen, und legt ſolches auf die Spitze des Haufens, ſo daß die Aehren ab-<lb/> waͤrts haͤngen. In dieſem pyramidaliſchen Haufen laͤßt man es dann ruhig ſtehen,<lb/> bis es voͤllig trocken geworden, was manchmal in acht, zuweilen in vierzehn Tagen ge-<lb/> ſchieht, und wobei ſich das Heu innerlich voͤllig gruͤn erhaͤlt.</p><lb/> <p>Bei einer trocknen etwas windigen Witterung habe ich Gras in ſtaͤrkeren Hau-<lb/> ſen, ohne es anzuruͤhren, ziemlich ſchnell trocken werden, und dabei voͤllig gruͤn blei-<lb/> bend geſehen. Um ſo leichter muß es in ſolchen ſchmalen Haufen gehen. Ein ein-<lb/> fallender Regen wird ihm auch nicht ſchaden, und nur das aͤußere verbleichen. Bei<lb/> anhaltendem Regen aber moͤchten ſich dieſe Haufen doch zu feſt ſacken, und man<lb/> wuͤrde ſie auseinander nehmen und umſetzen muͤſſen, wenn das Heu nicht dum-<lb/> pfig werden ſoll.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>§. 353.</head><lb/> <p>Es giebt einige Wieſen, deren Hauptgraͤſer es verlangen, daß man ſie eine ge-<note place="right">Heuart, wel-<lb/> che das Be-<lb/> regnen ver-<lb/> langt.</note><lb/> raume Zeit der Luft und dem Regen ausſetze, damit ſie dem Viehe unſchaͤdlich,<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [263/0285]
Die Heuernte.
Haͤlt der Regen ſehr lange ununterbrochen an, ſo muß man die Heuhaufen oͤf-
terer luften, und dabei nachſehen, ob das Heu ſich erhitze. Erfolgt unter ſolchen
Umſtaͤnden dennoch bei warmer Luft eine wirkliche Erhitzung, ſo iſt nichts beſſeres zu
thun, als daß man auch das halbtrockene Heu noch nach der beim Kleebau zu be-
ſchreibenden Klapmeierſchen Methode behandle, es durch Zuſammenbringung in
große Mieten voͤllig und gleichmaͤßig erhitzen laſſe, dann ausſtreue, und es, wenn
es nun lufttrocken geworden iſt, wieder zuſammenbringe. Iſt es einmal in Hitze ge-
kommen, ſo wird es ſolches nicht zum zweiten Mal thun, zwar ſeine Farbe und ſei-
nen Geruch veraͤndern, aber nicht ſchimmlich und dumpfig werden, und brauchbar
bleiben. Es verſteht ſich jedoch, daß dieſe Methode beim Wieſenheu nur im Noth-
falle anzuwenden ſey.
§. 352.
Eine andere, zwar nicht ſehr gebraͤuchliche, jedoch von vielen empfohlene Me-
thode, gruͤnes Heu mit vieler Erſparung der Arbeit zu machen, iſt folgende:
Andere Me-
thode.
Man ſetzt das noch gruͤne Gras, aber nur wenn es voͤllig lufttrocken iſt, ſogleich
in ſchmale aber moͤglichſt hohe Haufen auf, zu deren Befeſtigung man eine kleine
Stange in die Erde ſteckt, und es um ſelbige mit der Hand herumlegt. Einiges
Gras, wozu man das laͤngere und ſtaͤrkere auswaͤhlt, nimmt man aus den Schwa-
den zuſammen, und legt ſolches auf die Spitze des Haufens, ſo daß die Aehren ab-
waͤrts haͤngen. In dieſem pyramidaliſchen Haufen laͤßt man es dann ruhig ſtehen,
bis es voͤllig trocken geworden, was manchmal in acht, zuweilen in vierzehn Tagen ge-
ſchieht, und wobei ſich das Heu innerlich voͤllig gruͤn erhaͤlt.
Bei einer trocknen etwas windigen Witterung habe ich Gras in ſtaͤrkeren Hau-
ſen, ohne es anzuruͤhren, ziemlich ſchnell trocken werden, und dabei voͤllig gruͤn blei-
bend geſehen. Um ſo leichter muß es in ſolchen ſchmalen Haufen gehen. Ein ein-
fallender Regen wird ihm auch nicht ſchaden, und nur das aͤußere verbleichen. Bei
anhaltendem Regen aber moͤchten ſich dieſe Haufen doch zu feſt ſacken, und man
wuͤrde ſie auseinander nehmen und umſetzen muͤſſen, wenn das Heu nicht dum-
pfig werden ſoll.
§. 353.
Es giebt einige Wieſen, deren Hauptgraͤſer es verlangen, daß man ſie eine ge-
raume Zeit der Luft und dem Regen ausſetze, damit ſie dem Viehe unſchaͤdlich,
Heuart, wel-
che das Be-
regnen ver-
langt.
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