Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 3. Berlin, 1812.Die Bewässerung. §. 291. Um ein Beispiel zu geben, wie man die vom Wasser unerreichbaren Höhen um-Umgehung der Die Theile No. 4. 5. und 14. waren vormals durch einen bei o abgeleiteten Gra- Es ward der Hauptkanal also oberhalb a bis c gezogen, und dann die Schleuse Der zweite Turnus hinter dem, die Fläche fast in der Mitte trennenden Hügel C c 2
Die Bewaͤſſerung. §. 291. Um ein Beiſpiel zu geben, wie man die vom Waſſer unerreichbaren Hoͤhen um-Umgehung der Die Theile No. 4. 5. und 14. waren vormals durch einen bei o abgeleiteten Gra- Es ward der Hauptkanal alſo oberhalb a bis c gezogen, und dann die Schleuſe Der zweite Turnus hinter dem, die Flaͤche faſt in der Mitte trennenden Huͤgel C c 2
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Die Bewaͤſſerung.
§. 291.
Um ein Beiſpiel zu geben, wie man die vom Waſſer unerreichbaren Hoͤhen um-
gehend, das Waſſer auf die Niederungen, die zwiſchen ihnen liegen, und die von
dem oberwaͤrts angeſpannten Spiegel beherrſcht vertheile, waͤhle ich einen Fall, der
mir noch in Erinnerung liegt, und den die Figur auf Taf. XI. darſtellet.
Umgehung der
Anhoͤhen.
Die Theile No. 4. 5. und 14. waren vormals durch einen bei o abgeleiteten Gra-
ben ſchon bewaͤſſert, und die Abſicht war, nur die am Bache liegenden Theile von
3, 2 und 1 ebenfalls zu bewaͤſſern. Bei einem deshalb angeſtellten Nivellement
fand ſich, daß das Waſſer oberhalb a genugſam angeſpannt werden koͤnne, um es
weit ins Land und um eine Anhoͤhe herum zu leiten.
Es ward der Hauptkanal alſo oberhalb a bis c gezogen, und dann die Schleuſe
b angelegt. Hierdurch erhielt das Waſſer einen doppelten Turnus. — So nennt man
den aus einem Hauptpunkte genommenen Waſſerlauf, der ſich zugleich uͤber eine Reihe
von Planen verbreitet. — Wenn naͤmlich a und b geſchloſſen und c geoͤffnet wird, ſo
geht das Waſſer nach den Plan 1, von dieſem nach 2, d_nn nach 3, 4 und 5, von wo
es in den Bach zuruͤckfaͤllt; oder falls der ziemlich feuchte Plan 5 und 4 zu viel Waſſer
erhielte, durch o abgelaſſen werden kann. Zugleich aber erhalten 6, 7 und 8 einen
Theil des Waſſers, welches ihnen durch einen bei d angelegten Stau zugemeſſen wird,
welcher ſich dann wieder oberhalb 4 mit dem anderen Theile vereinigt. Auf dieſen
Planen wird die Bewaͤſſerung durch vertikal auslaufende Grippen bewirkt; weil paral-
lel mit dem Graben laufende Grippen das Waſſer auf den nach dem Bache zu abhaͤn-
gigen Planen nicht gehoͤrig vertheilen wuͤrden.
Der zweite Turnus hinter dem, die Flaͤche faſt in der Mitte trennenden Huͤgel
erhaͤlt ſein Waſſer, wenn b geoͤffnet, c aber geſchloſſen wird. Die Plane 9, 10,
11, 12, 13, 14 erhalten das Waſſer oder liegen trocken, je nachdem ihre kleinen
Schuͤtze in dem Kommunikationsgraben geſchloſſen oder geoͤffnet werden. Da ſie
ziemlich geebnet ſind, und einen gelinden Abhang von 9 bis 14 herunter haben, ſo
dienen die Graͤben zur Bewaͤſſerung des oberen und Entwaͤſſerung des unteren Theiles
zugleich, und das Waſſer wird durch parallel laufende Grippen uͤber ſie vertheilt, bis
auf einzelne hoͤhere Stellen, wo das Waſſer durch Verwallungen und beſondere
Grippen hingezwaͤngt werden kann.
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