Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 2. Berlin, 1810.Bemerkungen. Noch bemerke ich, daß in den Tabellen der gewöhnliche Tagelohn zu 1/8 Schef- Bemerkungen über das Verhältniß in welchem die Kraft des Bodens, der Ertrag der Ernten und die Erschöpfung gegen einander stehen. Daß ein Verhältniß zwischen dem Körnerertrage und der Kraft des Bodens Da jene von mir angegebene Formel, wodurch ich eigentlich nur die Erschö- Ein offenbares Mißverständniß wäre es, die natürliche oder zurückbleibende Bemerkungen. Noch bemerke ich, daß in den Tabellen der gewoͤhnliche Tagelohn zu 1/8 Schef- Bemerkungen uͤber das Verhaͤltniß in welchem die Kraft des Bodens, der Ertrag der Ernten und die Erſchoͤpfung gegen einander ſtehen. Daß ein Verhaͤltniß zwiſchen dem Koͤrnerertrage und der Kraft des Bodens Da jene von mir angegebene Formel, wodurch ich eigentlich nur die Erſchoͤ- Ein offenbares Mißverſtaͤndniß waͤre es, die natuͤrliche oder zuruͤckbleibende <TEI> <text> <front> <div n="1"> <div n="3"> <pb facs="#f0020" n="XIV"/> <fw place="top" type="header">Bemerkungen.</fw><lb/> <p>Noch bemerke ich, daß in den Tabellen der gewoͤhnliche Tagelohn zu 1/8 Schef-<lb/> fel Rocken berechnet iſt, als der Wahrheit im Durchſchnitt naͤher kommend. Ich<lb/> ward im erſten Bande durch die ſeit 10 Jahren beſtandenen Preiſe verleitet ihn nur<lb/> zu 1/9 anzunehmen, da er in der That in unſern Gegenden nur 1/12 betrug. 1/8 wird<lb/> aber wohl das bleibende Verhaͤltniß in regulaͤren Zeiten ſeyn.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Bemerkungen uͤber das Verhaͤltniß in welchem die Kraft des<lb/> Bodens, der Ertrag der Ernten und die Erſchoͤpfung<lb/> gegen einander ſtehen.</hi> </head><lb/> <p>Daß ein Verhaͤltniß zwiſchen dem Koͤrnerertrage und der Kraft des Bodens<lb/> und wiederum ein Verhaͤltniß zwiſchen den abgenommenen Ernten und der Aus-<lb/> ſaugung des Bodens exiſtire, iſt allgemein anerkannt, und durch alte Erfahrungen<lb/> beſtaͤtigt. Einzelne Satze daruͤber hatte man auch laͤngſt als begruͤndet angenom-<lb/> men. Ein allgemeines Verhaͤltniß war aber noch nie ausgeſprochen. Ich habe<lb/> es im erſten Bande dieſes Werks S. 240. u. f. zuerſt verſucht, und gleichzeitig<lb/> mit mir hat es der verdienſtvolle J. F. <hi rendition="#g">Meyer</hi> in ſeinem Werke uͤber Pachtan-<lb/> ſchlaͤge, S. 56. u. f., aber auf eine ganz andere Weiſe gethan.</p><lb/> <p>Da jene von mir angegebene Formel, wodurch ich eigentlich nur die Erſchoͤ-<lb/> pfung des Ackers andeuten wollte, eine große Aufmerkſamkeit, zugleich aber auch<lb/> manche Mißdentungen, wie ich bereits erfahren habe, erregt hat; ſo will ich<lb/> mich hier naͤher daruͤber erklaͤren, und ſie, ſo viel es jetzt ſchon moͤglich iſt, ge-<lb/> nauer zu beſtimmen ſuchen. Eine vollſtaͤndige Berichtigung wird ſie erſt erhalten<lb/> koͤnnen, wenn ſie an kuͤnftige aufmerkſam beobachtete Erfahrungen und Verſuche<lb/> gehalten wird; und ſie kann dann fruchtbarer an Folgerungen werden, als ich,<lb/> bei ihrer erſten Entwerfung, ſelbſt erwartete.</p><lb/> <p>Ein offenbares Mißverſtaͤndniß waͤre es, die natuͤrliche oder zuruͤckbleibende<lb/> Kraft des Bodens in allen Faͤllen gleich, zu 40 Grad, anzunehmen. Dieſe habe<lb/> ich als das Minimum angeſetzt, als den Grad, welchen ein ſo weit erſchoͤpfter<lb/> Mittelboden behaͤlt, wenn ſeine Beſtellung, ſogar in Ruͤckſicht auf die naͤchſte<lb/></p> </div> </div> </front> </text> </TEI> [XIV/0020]
Bemerkungen.
Noch bemerke ich, daß in den Tabellen der gewoͤhnliche Tagelohn zu 1/8 Schef-
fel Rocken berechnet iſt, als der Wahrheit im Durchſchnitt naͤher kommend. Ich
ward im erſten Bande durch die ſeit 10 Jahren beſtandenen Preiſe verleitet ihn nur
zu 1/9 anzunehmen, da er in der That in unſern Gegenden nur 1/12 betrug. 1/8 wird
aber wohl das bleibende Verhaͤltniß in regulaͤren Zeiten ſeyn.
Bemerkungen uͤber das Verhaͤltniß in welchem die Kraft des
Bodens, der Ertrag der Ernten und die Erſchoͤpfung
gegen einander ſtehen.
Daß ein Verhaͤltniß zwiſchen dem Koͤrnerertrage und der Kraft des Bodens
und wiederum ein Verhaͤltniß zwiſchen den abgenommenen Ernten und der Aus-
ſaugung des Bodens exiſtire, iſt allgemein anerkannt, und durch alte Erfahrungen
beſtaͤtigt. Einzelne Satze daruͤber hatte man auch laͤngſt als begruͤndet angenom-
men. Ein allgemeines Verhaͤltniß war aber noch nie ausgeſprochen. Ich habe
es im erſten Bande dieſes Werks S. 240. u. f. zuerſt verſucht, und gleichzeitig
mit mir hat es der verdienſtvolle J. F. Meyer in ſeinem Werke uͤber Pachtan-
ſchlaͤge, S. 56. u. f., aber auf eine ganz andere Weiſe gethan.
Da jene von mir angegebene Formel, wodurch ich eigentlich nur die Erſchoͤ-
pfung des Ackers andeuten wollte, eine große Aufmerkſamkeit, zugleich aber auch
manche Mißdentungen, wie ich bereits erfahren habe, erregt hat; ſo will ich
mich hier naͤher daruͤber erklaͤren, und ſie, ſo viel es jetzt ſchon moͤglich iſt, ge-
nauer zu beſtimmen ſuchen. Eine vollſtaͤndige Berichtigung wird ſie erſt erhalten
koͤnnen, wenn ſie an kuͤnftige aufmerkſam beobachtete Erfahrungen und Verſuche
gehalten wird; und ſie kann dann fruchtbarer an Folgerungen werden, als ich,
bei ihrer erſten Entwerfung, ſelbſt erwartete.
Ein offenbares Mißverſtaͤndniß waͤre es, die natuͤrliche oder zuruͤckbleibende
Kraft des Bodens in allen Faͤllen gleich, zu 40 Grad, anzunehmen. Dieſe habe
ich als das Minimum angeſetzt, als den Grad, welchen ein ſo weit erſchoͤpfter
Mittelboden behaͤlt, wenn ſeine Beſtellung, ſogar in Ruͤckſicht auf die naͤchſte
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