Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 2. Berlin, 1810.Die Kalkerde. Die Kalkerde. §. 56. Die Kalkerde.Die Kalkerde ist eine am häufigsten in der Natur anzutressenden Substanzen. §. 57. Bis jetzt nimmt man sie als einen einfachen Körper an, obgleich wir nach meh- §. 58. Verbindung Die Kalkerde. Die Kalkerde. §. 56. Die Kalkerde.Die Kalkerde iſt eine am haͤufigſten in der Natur anzutreſſenden Subſtanzen. §. 57. Bis jetzt nimmt man ſie als einen einfachen Koͤrper an, obgleich wir nach meh- §. 58. Verbindung <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0122" n="78"/> <fw place="top" type="header">Die Kalkerde.</fw><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Die Kalkerde</hi>.</hi> </head><lb/> <div n="3"> <head>§. 56.</head><lb/> <p><note place="left">Die Kalkerde.</note>Die Kalkerde iſt eine am haͤufigſten in der Natur anzutreſſenden Subſtanzen.<lb/> Sie findet ſich in maͤchtigen Gebirgen zuſammengehaͤuft, und bildet mit andern<lb/> Erdarten und metalliſchen Oxyden verbunden eine große Menge von Mineralkoͤr-<lb/> pern. Wir finden ſie aber auch in großer Menge in den Thieren, und die Knochen<lb/> und Schalen derſelben ſind groͤßtentheils daraus gebildet. Sie macht ebenfalls<lb/> einen ſtetigen Beſtandtheil der Gewaͤchſe aus. Wir treffen ſie wenigſtens in<lb/> jeder vegetabiliſchen Aſche an. Endlich findet ſie ſich in den meiſten natuͤrlichen<lb/> Waſſern aufgeloͤſt.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 57.</head><lb/> <p>Bis jetzt nimmt man ſie als einen einfachen Koͤrper an, obgleich wir nach meh-<lb/> reren Verſuchen und Beobachtungen glauben muͤſſen, daß ſie ein zuſammengeſetzter<lb/> ſey, und beſonders in den organiſchen Koͤrpern taͤglich erzeugt werde. Nicht ohne<lb/> Grund muthmaßt man, daß ſie hauptſaͤchlich aus Azot gebildet werde, und mit<lb/> den Alkalien in ſehr naher Verwandſchaft ſtehe, ſo daß dieſe in jene und jene in<lb/> dieſe umgebildet wuͤrden. Wenn dieſes aber auch gewiß waͤre, ſo wuͤrden wir doch<lb/> die Subſtanz und die Art und Weiſe nicht kennen, wodurch ihre Baſis umgewan-<lb/> delt wird. Das haͤufige Vorkommen der Kalkerde in den thieriſchen Koͤrpern, die<lb/> mannigfaltigen Abdruͤcke und Verſteinerungen, welche die Kalkgebirge enthalten,<lb/> die deutliche Entſtehung dieſes Kalks aus Schalenthieren, und endlich die hoͤchſt<lb/> wahrſcheinliche Produktion der Kalkerde durch organiſche Koͤrper hat manche Na-<lb/> turforſcher veranlaßt, zu glauben, daß alle Kalkerde ein Produkt der organiſchen<lb/> Natur ſey. Dieſe Meinung hat aber das gegen ſich, daß auch auf den Urgebirgen<lb/> auf einer Hoͤhe, wo man keine Verſteinerungen und Eindruͤcke organiſcher Koͤrper<lb/> mehr findet, ſich dennoch oft Kalkſtein finde.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 58.</head><lb/> <p><note place="left">Verbindung<lb/> mit Saͤuren.</note>Die Kalkerde gehoͤrt zu den alkaliſchen Erden, und ſie zeigt ſehr aͤhnliche Ei-<lb/> genſchaften mit denen der Alkalien. Sie hat eine große Neigung, ſich mit den<lb/> Saͤuren zu verbinden, und da ſie dieſe allenthalben antrifft, ſo finden wir ſie auch<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [78/0122]
Die Kalkerde.
Die Kalkerde.
§. 56.
Die Kalkerde iſt eine am haͤufigſten in der Natur anzutreſſenden Subſtanzen.
Sie findet ſich in maͤchtigen Gebirgen zuſammengehaͤuft, und bildet mit andern
Erdarten und metalliſchen Oxyden verbunden eine große Menge von Mineralkoͤr-
pern. Wir finden ſie aber auch in großer Menge in den Thieren, und die Knochen
und Schalen derſelben ſind groͤßtentheils daraus gebildet. Sie macht ebenfalls
einen ſtetigen Beſtandtheil der Gewaͤchſe aus. Wir treffen ſie wenigſtens in
jeder vegetabiliſchen Aſche an. Endlich findet ſie ſich in den meiſten natuͤrlichen
Waſſern aufgeloͤſt.
Die Kalkerde.
§. 57.
Bis jetzt nimmt man ſie als einen einfachen Koͤrper an, obgleich wir nach meh-
reren Verſuchen und Beobachtungen glauben muͤſſen, daß ſie ein zuſammengeſetzter
ſey, und beſonders in den organiſchen Koͤrpern taͤglich erzeugt werde. Nicht ohne
Grund muthmaßt man, daß ſie hauptſaͤchlich aus Azot gebildet werde, und mit
den Alkalien in ſehr naher Verwandſchaft ſtehe, ſo daß dieſe in jene und jene in
dieſe umgebildet wuͤrden. Wenn dieſes aber auch gewiß waͤre, ſo wuͤrden wir doch
die Subſtanz und die Art und Weiſe nicht kennen, wodurch ihre Baſis umgewan-
delt wird. Das haͤufige Vorkommen der Kalkerde in den thieriſchen Koͤrpern, die
mannigfaltigen Abdruͤcke und Verſteinerungen, welche die Kalkgebirge enthalten,
die deutliche Entſtehung dieſes Kalks aus Schalenthieren, und endlich die hoͤchſt
wahrſcheinliche Produktion der Kalkerde durch organiſche Koͤrper hat manche Na-
turforſcher veranlaßt, zu glauben, daß alle Kalkerde ein Produkt der organiſchen
Natur ſey. Dieſe Meinung hat aber das gegen ſich, daß auch auf den Urgebirgen
auf einer Hoͤhe, wo man keine Verſteinerungen und Eindruͤcke organiſcher Koͤrper
mehr findet, ſich dennoch oft Kalkſtein finde.
§. 58.
Die Kalkerde gehoͤrt zu den alkaliſchen Erden, und ſie zeigt ſehr aͤhnliche Ei-
genſchaften mit denen der Alkalien. Sie hat eine große Neigung, ſich mit den
Saͤuren zu verbinden, und da ſie dieſe allenthalben antrifft, ſo finden wir ſie auch
Verbindung
mit Saͤuren.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |