Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 2. Berlin, 1810.Der Thon. stark eisenhaltigen werden die Säuren mehr Eisenoxyd aufnehmen, wie von einem,der wenig Eisen führt. Hieraus ist es zu erklären, wie ein stark eisenhaltiger Bo- den durch seinen Eisengehalt minder fruchtbar seyn kann, wie ein anderer, der übrigens dieselbe Mischung, nur weniger Eisen hat. Denn das Eisenoxyd ist an und für sich der Vegetation nicht nachtheilig; sondern erst als dann, wenn es sich mit gewissen Säuren verbindet. Da sich aber im Boden leicht Säuren erzeugen, und einen stark eisenhaltigen Thon mehr angreifen, wie den, der dessen minder hält, so werden sie dort auch mehr von jener den Pflanzen nachtheiligen Wir- kung äußern. §. 47. Die meisten Säuren sind also unfähig, Thon völlig zu zerlegen, Thonerde Leichter geschieht die Scheidung der Thonerde und des Eisenoxyds aus dem §. 48. Außer den zum Thon wesentlich gehörigen Körpern der Kieselerde, ThonerdeVerbindung Mehrentheils enthält er noch feinkörnigen Sand, von welchem er sich durch Zweiter Theil. K
Der Thon. ſtark eiſenhaltigen werden die Saͤuren mehr Eiſenoxyd aufnehmen, wie von einem,der wenig Eiſen fuͤhrt. Hieraus iſt es zu erklaͤren, wie ein ſtark eiſenhaltiger Bo- den durch ſeinen Eiſengehalt minder fruchtbar ſeyn kann, wie ein anderer, der uͤbrigens dieſelbe Miſchung, nur weniger Eiſen hat. Denn das Eiſenoxyd iſt an und fuͤr ſich der Vegetation nicht nachtheilig; ſondern erſt als dann, wenn es ſich mit gewiſſen Saͤuren verbindet. Da ſich aber im Boden leicht Saͤuren erzeugen, und einen ſtark eiſenhaltigen Thon mehr angreifen, wie den, der deſſen minder haͤlt, ſo werden ſie dort auch mehr von jener den Pflanzen nachtheiligen Wir- kung aͤußern. §. 47. Die meiſten Saͤuren ſind alſo unfaͤhig, Thon voͤllig zu zerlegen, Thonerde Leichter geſchieht die Scheidung der Thonerde und des Eiſenoxyds aus dem §. 48. Außer den zum Thon weſentlich gehoͤrigen Koͤrpern der Kieſelerde, ThonerdeVerbindung Mehrentheils enthaͤlt er noch feinkoͤrnigen Sand, von welchem er ſich durch Zweiter Theil. K
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Der Thon.
ſtark eiſenhaltigen werden die Saͤuren mehr Eiſenoxyd aufnehmen, wie von einem,
der wenig Eiſen fuͤhrt. Hieraus iſt es zu erklaͤren, wie ein ſtark eiſenhaltiger Bo-
den durch ſeinen Eiſengehalt minder fruchtbar ſeyn kann, wie ein anderer, der
uͤbrigens dieſelbe Miſchung, nur weniger Eiſen hat. Denn das Eiſenoxyd iſt an
und fuͤr ſich der Vegetation nicht nachtheilig; ſondern erſt als dann, wenn es ſich mit
gewiſſen Saͤuren verbindet. Da ſich aber im Boden leicht Saͤuren erzeugen,
und einen ſtark eiſenhaltigen Thon mehr angreifen, wie den, der deſſen minder
haͤlt, ſo werden ſie dort auch mehr von jener den Pflanzen nachtheiligen Wir-
kung aͤußern.
§. 47.
Die meiſten Saͤuren ſind alſo unfaͤhig, Thon voͤllig zu zerlegen, Thonerde
und Eiſenoxyd von der Kieſelerde ganz zu trennen. Man kann Salpeter und Salz-
ſaͤure uͤber Thon ſieden laſſen, ohne daß die Thonerde und das Oxyd voͤllig aufgeloͤſt
werden. Nur konzentrirte Schwefelſaͤure kann eine voͤllige Aufloͤſung des Thons
bewirken. Es gehoͤrt aber eine große Quantitaͤt derſelben dazu, und man muß ſie
anhaltend uͤber dem Thon ſieden laſſen.
Leichter geſchieht die Scheidung der Thonerde und des Eiſenoxyds aus dem
Thone, wenn man dieſen vorher mit Alkali, am beſten mit aͤtzendem, gluͤhet.
Wenn dieſes geſchehen iſt, und man dann die Maſſe mit ſo viel Saͤure uͤbergießt,
daß nicht allein das Alkali geſaͤttigt wird, ſondern noch ein betraͤchtlicher Ueber-
ſchuß bleibt, ſo loͤſt dieſer Ueberſchuß die Thonerde und Eiſenoxyd bald und rein
auf, und die Kieſelerde laͤßt ſich nun voͤllig abſcheiden. Dieſe Alkalien ſcheinen
die Verbindung der Kieſelerde mit der Thonerde und dem Eiſenoxyd lockerer zu
machen, und den Schutz, den letzterer durch erſterer vor der Saͤure erhielt, zu
ſchwaͤchen. Dies iſt alſo die ſicherſte und leichteſte Methode, den Thon zu
zerlegen.
§. 48.
Außer den zum Thon weſentlich gehoͤrigen Koͤrpern der Kieſelerde, Thonerde
und Eiſenoxyd, finden wir in ihm oft noch andere Materien vermengt oder
vermiſcht.
Verbindung
des Thons
mit anderen
Subſtanzen.
Mehrentheils enthaͤlt er noch feinkoͤrnigen Sand, von welchem er ſich durch
das Schwemmen nicht voͤllig trennen laͤßt. Auch iſt er mit groͤberm Sande in
Zweiter Theil. K
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