Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 2. Berlin, 1810.Thonerde im reinen Zustande. man sich derselben oft zur Abscheidung der Thonerde von anderen Erden bedient.Die Kalk- und Bitter-Erde werden von den reinen Alkalien nicht angegriffen, die Thonerde wird aber dadurch völlig aufgelöst. Auch hier geht die Vereinigung am leichtesten vor sich, wenn sie frisch niedergeschlagen und noch feucht ist, am schwersten, wenn sie vorher geglühet worden. Das Ammonium ist zwar auch fähig, die Thonerde in geringer Menge in sich auf- §. 31. Alle Alkalien, so wie die Kalk- und Bitter-Erde, besitzen eine nähere Ver- Der Thon. §. 32. Der Thon.Dieser besteht, wie schon öfters bemerkt worden, aus einer Verbindung der mechanisch
Thonerde im reinen Zuſtande. man ſich derſelben oft zur Abſcheidung der Thonerde von anderen Erden bedient.Die Kalk- und Bitter-Erde werden von den reinen Alkalien nicht angegriffen, die Thonerde wird aber dadurch voͤllig aufgeloͤſt. Auch hier geht die Vereinigung am leichteſten vor ſich, wenn ſie friſch niedergeſchlagen und noch feucht iſt, am ſchwerſten, wenn ſie vorher gegluͤhet worden. Das Ammonium iſt zwar auch faͤhig, die Thonerde in geringer Menge in ſich auf- §. 31. Alle Alkalien, ſo wie die Kalk- und Bitter-Erde, beſitzen eine naͤhere Ver- Der Thon. §. 32. Der Thon.Dieſer beſteht, wie ſchon oͤfters bemerkt worden, aus einer Verbindung der mechaniſch
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Thonerde im reinen Zuſtande.
man ſich derſelben oft zur Abſcheidung der Thonerde von anderen Erden bedient.
Die Kalk- und Bitter-Erde werden von den reinen Alkalien nicht angegriffen, die
Thonerde wird aber dadurch voͤllig aufgeloͤſt. Auch hier geht die Vereinigung am
leichteſten vor ſich, wenn ſie friſch niedergeſchlagen und noch feucht iſt, am ſchwerſten,
wenn ſie vorher gegluͤhet worden.
Das Ammonium iſt zwar auch faͤhig, die Thonerde in geringer Menge in ſich auf-
zunehmen; leichter und in weit groͤßerer Menge loͤſen ſie aber das aͤtzende Kali und
Natrum auf. Feuchte Thonerde in aͤtzende und erwaͤrmte Kalilauge getragen, loͤſet
ſich auf, und die Fluͤſſigkeit wird durchſichtig. Kohlenſaure Alkalien, wenn ſie ganz
mit Kohlenſaͤure geſaͤttigt ſind, nehmen aber die Thonerde nicht auf.
§. 31.
Alle Alkalien, ſo wie die Kalk- und Bitter-Erde, beſitzen eine naͤhere Ver-
wandtſchaft zu den Saͤuren, wie die Thonerde, und man kann alſo letztere von ihren
Verbindungen mit den Saͤuren dadurch abſcheiden. Und ſo wird dann auch die Auf-
loͤſung der Thonerde in Alkalien wieder durch Saͤuren zerſetzt und die Thonerde nieder-
geſchlagen, indem ſich die Saͤure mit den Alkalien verbindet, und die Verwandtſchaft
derſelben mit der Thonerde aufhebt.
Der Thon.
§. 32.
Dieſer beſteht, wie ſchon oͤfters bemerkt worden, aus einer Verbindung der
Thonerde mit der Kieſelerde. Dieſe Erdarten ſind nicht, wie man mehrentheils ſich
die Sache vorzuſtellen pflegt, bloß vermengt, ſondern wirklich chemiſch verbunden.
Vieler Thon, ſo wie wir ihn in der Erde finden, iſt noch mit Kieſelerde in feinerer
oder groͤberer Sandgeſtalt vermengt; dieſe kann aber bloß mechaniſch durch Schwem-
men, weit mehr aber, wie neuere Erfahrung uns gelehrt hat, durch Sieden von ihm
getrennt werden, wogegen jene innige Verbindung nur durch chemiſche Reagentien
aufgeloͤſt werden kann. Der Thon gleicht weder der reinen Thonerde noch der reinen
Kieſelerde; ſeine Eigenſchaften richten ſich aber auch nicht ganz nach dem quantita-
tiven Verhaͤltniſſe, worin beide Stoffe in ihm verbunden ſind. Er beſitzt beſondere
Eigenſchaften, die man nicht hervorbringt, wenn man Thonerde mit Kieſelerde
mechaniſch
Der Thon.
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