Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 1. Berlin, 1809.Die Ackerbausysteme. schiedenen Verhältnissen, der Quantität und der Zeit nach, worin das Feld dereinen oder der andern gewidmet ist. Jene begreifen wir unter dem allgemeinen Namen der Felderwirthschaft, Jedoch finden auch unter diesen Systemen Verschmelzungen statt, indem das Das Feldersystem. §. 298. Dieses System hat also seinen Acker ausschließlich dem Fruchtbau -- worun- §. 299. Nach den Jahren des Umlaufs oder nach dem Jahre, wo die Brache undVerschiedene Die Ackerbauſyſteme. ſchiedenen Verhaͤltniſſen, der Quantitaͤt und der Zeit nach, worin das Feld dereinen oder der andern gewidmet iſt. Jene begreifen wir unter dem allgemeinen Namen der Felderwirthſchaft, Jedoch finden auch unter dieſen Syſtemen Verſchmelzungen ſtatt, indem das Das Felderſyſtem. §. 298. Dieſes Syſtem hat alſo ſeinen Acker ausſchließlich dem Fruchtbau — worun- §. 299. Nach den Jahren des Umlaufs oder nach dem Jahre, wo die Brache undVerſchiedene <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0333" n="287"/><fw place="top" type="header">Die Ackerbauſyſteme.</fw><lb/> ſchiedenen Verhaͤltniſſen, der Quantitaͤt und der Zeit nach, worin das Feld der<lb/> einen oder der andern gewidmet iſt.</p><lb/> <p>Jene begreifen wir unter dem allgemeinen Namen der <hi rendition="#g">Felderwirthſchaft</hi>,<lb/> dieſe unter dem der <hi rendition="#g">Wechſelwirthſchaft</hi>. Ihre mannigfaltigen Unterabthei-<lb/> lungen und Abweichungen von ihrem originalen Zuſtande werden wir in der Folge<lb/> angeben.</p><lb/> <p>Jedoch finden auch unter dieſen Syſtemen Verſchmelzungen ſtatt, indem das<lb/> Felderſyſtem neuerlich angefangen hat, einen Theil ſeines Ackers dem Futterbau<lb/> zu widmen.</p> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Das Felderſyſtem</hi>.</hi> </head><lb/> <div n="3"> <head>§. 298.</head><lb/> <p>Dieſes Syſtem hat alſo ſeinen Acker ausſchließlich dem Fruchtbau — worun-<lb/> ter wir in der Folge immer den Anbau der den menſchlichen Beduͤrfniſſen hauptſaͤch-<lb/> lich beſtimmten, folglich verkaͤuflichen Fruͤchte verſtehen — gewidmet. Es muß<lb/> deshalb zur Ernaͤhrung ſeines Viehes <hi rendition="#g">andere</hi> Laͤndereien, Weiden, Wieſen<lb/> oder kuͤnſtlichen Futterbau auf beſonders dazu beſtimmtem Lande haben. Wenn es<lb/> dieſe genugſam beſitzt, ſo viel naͤmlich zur vortheilhafteſten Haltung desjenigen<lb/> Viehes, welches den Acker gehoͤrig ausduͤngen kann, erforderlich ſind, und ſelbige<lb/> auf andere Weiſe nicht vortheilhafter in Ruͤckſiche auf das Ganze benutzen <hi rendition="#g">kann</hi>,<lb/> ſo erfuͤllt dieſes Syſtem allerdings ſeinen Zweck: den moͤglich hoͤchſten reinen Er-<lb/> trag zu gewaͤhren, und iſt folglich untadelhaft. Es giebt ſolche Faͤlle; aber ſie<lb/> ſind ſeltener, und bei weitem minder allgemein, als dieſes Syſtem ſelbſt es iſt,<lb/> und als es manchen Vertheidigern deſſelben ſcheint.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 299.</head><lb/> <p>Nach den Jahren des Umlaufs oder nach dem Jahre, wo die Brache und<note place="right">Verſchiedene<lb/> Laͤnge des<lb/> Umlaufs.</note><lb/> zwar der Regel nach mit Duͤngung wieder eintritt, erhaͤlt ſolches den Namen des<lb/><hi rendition="#g">Dreifelder-, Vierfelder-, Fuͤnffelderſyſtems</hi>. Es giebt auch <hi rendition="#g">ſechs</hi>-<lb/> und <hi rendition="#g">neunfeldrige</hi> Syſteme dieſer Art, die man aber, wie wir nachher ſehen<lb/> werden, als <hi rendition="#g">zuſammengeſetzte</hi> Dreifelderſyſteme betrachtet. Das bei wei-<lb/> tem haͤufigſte und allgemeinſte iſt das <hi rendition="#g">Dreifelderſyſtem</hi>. Wir werden daher<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [287/0333]
Die Ackerbauſyſteme.
ſchiedenen Verhaͤltniſſen, der Quantitaͤt und der Zeit nach, worin das Feld der
einen oder der andern gewidmet iſt.
Jene begreifen wir unter dem allgemeinen Namen der Felderwirthſchaft,
dieſe unter dem der Wechſelwirthſchaft. Ihre mannigfaltigen Unterabthei-
lungen und Abweichungen von ihrem originalen Zuſtande werden wir in der Folge
angeben.
Jedoch finden auch unter dieſen Syſtemen Verſchmelzungen ſtatt, indem das
Felderſyſtem neuerlich angefangen hat, einen Theil ſeines Ackers dem Futterbau
zu widmen.
Das Felderſyſtem.
§. 298.
Dieſes Syſtem hat alſo ſeinen Acker ausſchließlich dem Fruchtbau — worun-
ter wir in der Folge immer den Anbau der den menſchlichen Beduͤrfniſſen hauptſaͤch-
lich beſtimmten, folglich verkaͤuflichen Fruͤchte verſtehen — gewidmet. Es muß
deshalb zur Ernaͤhrung ſeines Viehes andere Laͤndereien, Weiden, Wieſen
oder kuͤnſtlichen Futterbau auf beſonders dazu beſtimmtem Lande haben. Wenn es
dieſe genugſam beſitzt, ſo viel naͤmlich zur vortheilhafteſten Haltung desjenigen
Viehes, welches den Acker gehoͤrig ausduͤngen kann, erforderlich ſind, und ſelbige
auf andere Weiſe nicht vortheilhafter in Ruͤckſiche auf das Ganze benutzen kann,
ſo erfuͤllt dieſes Syſtem allerdings ſeinen Zweck: den moͤglich hoͤchſten reinen Er-
trag zu gewaͤhren, und iſt folglich untadelhaft. Es giebt ſolche Faͤlle; aber ſie
ſind ſeltener, und bei weitem minder allgemein, als dieſes Syſtem ſelbſt es iſt,
und als es manchen Vertheidigern deſſelben ſcheint.
§. 299.
Nach den Jahren des Umlaufs oder nach dem Jahre, wo die Brache und
zwar der Regel nach mit Duͤngung wieder eintritt, erhaͤlt ſolches den Namen des
Dreifelder-, Vierfelder-, Fuͤnffelderſyſtems. Es giebt auch ſechs-
und neunfeldrige Syſteme dieſer Art, die man aber, wie wir nachher ſehen
werden, als zuſammengeſetzte Dreifelderſyſteme betrachtet. Das bei wei-
tem haͤufigſte und allgemeinſte iſt das Dreifelderſyſtem. Wir werden daher
Verſchiedene
Laͤnge des
Umlaufs.
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