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Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 1. Berlin, 1809.

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Verhältniß der Düngung,
vieh gehalten werden. Das Rocken- und Erbsenstroh sey für die Schafe. Auf
Stroh, sagt er, komme es lediglich bei Bestimmung der Viehhaltung an; denn die
Sommerweide werde durch Stallfutterung mit Klee ersetzt, und Heu sey beim An-
bau der Wurzelgewächse entbehrlich. (Aber wie viel Klee und Wurzelgewächse er-
bauet werden sollen, ist eben die große Frage.) Sonst rechnet er an Heu auf einen
Zugochsen 5 Monate, vom 1sten Januar bis 1sten Junius, täglich 12 Pfund, auf
eine Milchkuh, neben Brühfutter und Anmengsel, jährlich 13 Centner, ohne An-
mengsel 18 Centner, auf Jung- und Güstvieh neben Anmengsel 7 Centner, ohne
solches 11 Centner.

Nach Karbe erhält ein Zugochse in 240 Wintertagen täglich

18 Pfund Häcksel
2 - Streuan Stroh 4800 Pfund.
4 Metzen behackte Früchte = 60 Scheffel jährlich.
Wenn die behackten Früchte zu Ende gehen, täglich 30 Pfund an Kaff, Heu,
Häcksel und Streu. Also vermuthlich einen Zusatz von 10 Pfund Heu statt der
Wurzelgewächse, welches also, wenn diese ganz wegfielen, 2400 Pfund jährlich
betragen würde.

Eine Milchkuh in 190 Wintertagen bekommt Heu und Stroh zum Futter
18 Pfund, zur Streu 2 Pfund = 3800 Pfund jährlich; daneben täglich 4 Metzen
Wurzelgewächse, jährlich 50 Scheffel. Im Sommer 3 Morgen Klee- und Gras-
weide auf 175 Tage, und die Nacht an Streu 2 Pfund = 350 Pfund jährlich.

Ein Mastochse bekommt in 112 Tagen, wo die Mastung im Durchschnitt
vollendet ist:

10 Pfund Häcksel
2 - Streu= 1344 Pfund Stroh.
8 - Heu = 896 Pfund.
8 bis 9 Metzen Wurzelgewächse = 60 Scheffel.

In meiner Ausgabe von Bergens Anleitung zur Viehzucht habe ich
eine Tabelle mitgetheilt, von der Futterung, welche meine Kühe -- zu der Zeit,
wie ich das möglich schwerste Niederungsvieh auf dem Stalle hatte -- ein Jahr
hindurch erhielten. Es kam auf das Stück

Verhaͤltniß der Duͤngung,
vieh gehalten werden. Das Rocken- und Erbſenſtroh ſey fuͤr die Schafe. Auf
Stroh, ſagt er, komme es lediglich bei Beſtimmung der Viehhaltung an; denn die
Sommerweide werde durch Stallfutterung mit Klee erſetzt, und Heu ſey beim An-
bau der Wurzelgewaͤchſe entbehrlich. (Aber wie viel Klee und Wurzelgewaͤchſe er-
bauet werden ſollen, iſt eben die große Frage.) Sonſt rechnet er an Heu auf einen
Zugochſen 5 Monate, vom 1ſten Januar bis 1ſten Junius, taͤglich 12 Pfund, auf
eine Milchkuh, neben Bruͤhfutter und Anmengſel, jaͤhrlich 13 Centner, ohne An-
mengſel 18 Centner, auf Jung- und Guͤſtvieh neben Anmengſel 7 Centner, ohne
ſolches 11 Centner.

Nach Karbe erhaͤlt ein Zugochſe in 240 Wintertagen taͤglich

18 Pfund Haͤckſel
2 - Streuan Stroh 4800 Pfund.
4 Metzen behackte Fruͤchte = 60 Scheffel jaͤhrlich.
Wenn die behackten Fruͤchte zu Ende gehen, taͤglich 30 Pfund an Kaff, Heu,
Haͤckſel und Streu. Alſo vermuthlich einen Zuſatz von 10 Pfund Heu ſtatt der
Wurzelgewaͤchſe, welches alſo, wenn dieſe ganz wegfielen, 2400 Pfund jaͤhrlich
betragen wuͤrde.

Eine Milchkuh in 190 Wintertagen bekommt Heu und Stroh zum Futter
18 Pfund, zur Streu 2 Pfund = 3800 Pfund jaͤhrlich; daneben taͤglich 4 Metzen
Wurzelgewaͤchſe, jaͤhrlich 50 Scheffel. Im Sommer 3 Morgen Klee- und Gras-
weide auf 175 Tage, und die Nacht an Streu 2 Pfund = 350 Pfund jaͤhrlich.

Ein Maſtochſe bekommt in 112 Tagen, wo die Maſtung im Durchſchnitt
vollendet iſt:

10 Pfund Haͤckſel
2 - Streu= 1344 Pfund Stroh.
8 - Heu = 896 Pfund.
8 bis 9 Metzen Wurzelgewaͤchſe = 60 Scheffel.

In meiner Ausgabe von Bergens Anleitung zur Viehzucht habe ich
eine Tabelle mitgetheilt, von der Futterung, welche meine Kuͤhe — zu der Zeit,
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hindurch erhielten. Es kam auf das Stuͤck

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[278/0322] Verhaͤltniß der Duͤngung, vieh gehalten werden. Das Rocken- und Erbſenſtroh ſey fuͤr die Schafe. Auf Stroh, ſagt er, komme es lediglich bei Beſtimmung der Viehhaltung an; denn die Sommerweide werde durch Stallfutterung mit Klee erſetzt, und Heu ſey beim An- bau der Wurzelgewaͤchſe entbehrlich. (Aber wie viel Klee und Wurzelgewaͤchſe er- bauet werden ſollen, iſt eben die große Frage.) Sonſt rechnet er an Heu auf einen Zugochſen 5 Monate, vom 1ſten Januar bis 1ſten Junius, taͤglich 12 Pfund, auf eine Milchkuh, neben Bruͤhfutter und Anmengſel, jaͤhrlich 13 Centner, ohne An- mengſel 18 Centner, auf Jung- und Guͤſtvieh neben Anmengſel 7 Centner, ohne ſolches 11 Centner. Nach Karbe erhaͤlt ein Zugochſe in 240 Wintertagen taͤglich 18 Pfund Haͤckſel 2 - Streuan Stroh 4800 Pfund. 4 Metzen behackte Fruͤchte = 60 Scheffel jaͤhrlich. Wenn die behackten Fruͤchte zu Ende gehen, taͤglich 30 Pfund an Kaff, Heu, Haͤckſel und Streu. Alſo vermuthlich einen Zuſatz von 10 Pfund Heu ſtatt der Wurzelgewaͤchſe, welches alſo, wenn dieſe ganz wegfielen, 2400 Pfund jaͤhrlich betragen wuͤrde. Eine Milchkuh in 190 Wintertagen bekommt Heu und Stroh zum Futter 18 Pfund, zur Streu 2 Pfund = 3800 Pfund jaͤhrlich; daneben taͤglich 4 Metzen Wurzelgewaͤchſe, jaͤhrlich 50 Scheffel. Im Sommer 3 Morgen Klee- und Gras- weide auf 175 Tage, und die Nacht an Streu 2 Pfund = 350 Pfund jaͤhrlich. Ein Maſtochſe bekommt in 112 Tagen, wo die Maſtung im Durchſchnitt vollendet iſt: 10 Pfund Haͤckſel 2 - Streu= 1344 Pfund Stroh. 8 - Heu = 896 Pfund. 8 bis 9 Metzen Wurzelgewaͤchſe = 60 Scheffel. In meiner Ausgabe von Bergens Anleitung zur Viehzucht habe ich eine Tabelle mitgetheilt, von der Futterung, welche meine Kuͤhe — zu der Zeit, wie ich das moͤglich ſchwerſte Niederungsvieh auf dem Stalle hatte — ein Jahr hindurch erhielten. Es kam auf das Stuͤck

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Zitationshilfe: Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 1. Berlin, 1809, S. 278. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_landwirthschaft01_1809/322>, abgerufen am 22.11.2024.