Tewes, Hermann: Menschenrassen und Völkertypen. Bd. 2. 2. Aufl. Leipzig, 1913.des Oberkiefers betrifft, ganz entfernt; Nase und Ohren werden Der Negerrasse müssen auch die in Südafrika, nordöstlich von 4. Der Australier. Die Eingeborenen Australiens bilden eine eigene Menschen- des Oberkiefers betrifft, ganz entfernt; Nase und Ohren werden Der Negerrasse müssen auch die in Südafrika, nordöstlich von 4. Der Australier. Die Eingeborenen Australiens bilden eine eigene Menschen- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0017" n="— 13 —" corresp="http://gei-digital.gei.de/viewer/image/PPN733267742/00000017"/> des Oberkiefers betrifft, ganz entfernt; Nase und Ohren werden<lb/> durchbohrt und mit Ringen oder anderen Schmuckstücken verziert<lb/> oder vielmehr verunstaltet.</p><lb/> <p>Der Negerrasse müssen auch die in <placeName>Südafrika</placeName>, nordöstlich von<lb/> den Hottentotten ansässigen Kaffern zugezählt werden. Sie sind<lb/> wahrscheinlich durch Völker der mittelländischen Rasse, vielleicht<lb/> Hamiten, von Nordosten her in ihre jetzigen Wohnsitze gedrängt<lb/> worden. Ihr physischer Typus weicht von dem des Negers etwas<lb/> ab; der Unterkiefer ragt nicht so stark vor, und die Nase ist nicht<lb/> plattgedrückt wie beim eigentlichen Neger, sondern vorspringend<lb/> und oft sogar gebogen. Die Hautfarbe ist ursprünglich gelbbraun,<lb/> bald lichter, bald dunkler. Alle diese Abweichungen vom echten<lb/> Negertypus lassen auf eine Vermischung mit Völkern der mittel-<lb/> ländischen Rasse schließen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>4. Der Australier.</head><lb/> <p>Die Eingeborenen <placeName>Australien</placeName>s bilden eine eigene Menschen-<lb/> rasse, die sich von den Bewohnern der <placeName>australischen Inselwelt</placeName>, von<lb/> den Papuas sowohl wie von den Melanesiern und Polynesiern unter-<lb/> scheidet. Die Australier bieten in anthropologischer Hinsicht ein<lb/> einheitliches Bild, wennschon die einzelnen Stämme Verschieden-<lb/> heiten zeigen, die auf die verschiedene Lebensweise, namentlich die<lb/> Ernährung, zurückzuführen sind. So finden wir an den Meeres-<lb/> küsten und an den Ufern der Flüsse, wo Nahrungsmittel in reicherem<lb/> Maße vorhanden sind, nicht selten größere und kräftiger gebaute<lb/> Gestalten, in den sandigen Gebieten Inneraustraliens dagegen küm-<lb/> merlich ernährte Menschen von hochgradiger Magerkeit. Im all-<lb/> gemeinen sind die Australier Menschen von Mittelgröße mit auf-<lb/> fällig kleinen Händen und schmalen Schultern. Die Muskulatur<lb/> ist bei ihnen durchweg gering entwickelt, namentlich an den Glied-<lb/> maßen, die infolgedessen dünn und mager erscheinen; irgendwelcher<lb/> Fettansatz fehlt dem Australier gänzlich. Die sammetweiche Haut<lb/> ist nicht schwarz, sondern schokoladenbraun und wird erst durch<lb/> Beschmieren mit Fett und Ocker dunkler. Der Haarwuchs ist<lb/> meist recht üppig, das Haar selbst glänzend schwarzbraun und<lb/> wellig-kraus oder lockig. Es unterscheidet sich deutlich von dem<lb/> wolligen Haar des Negers und ist auch nicht schlicht wie das Haar<lb/> des Mongolen. Wo schlichthaarige Australier vorkommen, wie<lb/> namentlich an der Nordküste, da kann man sicher auf eine<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [— 13 —/0017]
des Oberkiefers betrifft, ganz entfernt; Nase und Ohren werden
durchbohrt und mit Ringen oder anderen Schmuckstücken verziert
oder vielmehr verunstaltet.
Der Negerrasse müssen auch die in Südafrika, nordöstlich von
den Hottentotten ansässigen Kaffern zugezählt werden. Sie sind
wahrscheinlich durch Völker der mittelländischen Rasse, vielleicht
Hamiten, von Nordosten her in ihre jetzigen Wohnsitze gedrängt
worden. Ihr physischer Typus weicht von dem des Negers etwas
ab; der Unterkiefer ragt nicht so stark vor, und die Nase ist nicht
plattgedrückt wie beim eigentlichen Neger, sondern vorspringend
und oft sogar gebogen. Die Hautfarbe ist ursprünglich gelbbraun,
bald lichter, bald dunkler. Alle diese Abweichungen vom echten
Negertypus lassen auf eine Vermischung mit Völkern der mittel-
ländischen Rasse schließen.
4. Der Australier.
Die Eingeborenen Australiens bilden eine eigene Menschen-
rasse, die sich von den Bewohnern der australischen Inselwelt, von
den Papuas sowohl wie von den Melanesiern und Polynesiern unter-
scheidet. Die Australier bieten in anthropologischer Hinsicht ein
einheitliches Bild, wennschon die einzelnen Stämme Verschieden-
heiten zeigen, die auf die verschiedene Lebensweise, namentlich die
Ernährung, zurückzuführen sind. So finden wir an den Meeres-
küsten und an den Ufern der Flüsse, wo Nahrungsmittel in reicherem
Maße vorhanden sind, nicht selten größere und kräftiger gebaute
Gestalten, in den sandigen Gebieten Inneraustraliens dagegen küm-
merlich ernährte Menschen von hochgradiger Magerkeit. Im all-
gemeinen sind die Australier Menschen von Mittelgröße mit auf-
fällig kleinen Händen und schmalen Schultern. Die Muskulatur
ist bei ihnen durchweg gering entwickelt, namentlich an den Glied-
maßen, die infolgedessen dünn und mager erscheinen; irgendwelcher
Fettansatz fehlt dem Australier gänzlich. Die sammetweiche Haut
ist nicht schwarz, sondern schokoladenbraun und wird erst durch
Beschmieren mit Fett und Ocker dunkler. Der Haarwuchs ist
meist recht üppig, das Haar selbst glänzend schwarzbraun und
wellig-kraus oder lockig. Es unterscheidet sich deutlich von dem
wolligen Haar des Negers und ist auch nicht schlicht wie das Haar
des Mongolen. Wo schlichthaarige Australier vorkommen, wie
namentlich an der Nordküste, da kann man sicher auf eine
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Georg-Eckert-Institut - Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung: Bereitstellung der Texttranskription.
(2015-07-21T13:10:17Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Maret Keller, Christian Wachter, Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2015-07-21T13:10:17Z)
CLARIN-D: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: ignoriert; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: gekennzeichnet; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |