Tewes, Hermann: Menschenrassen und Völkertypen. Bd. 2. 2. Aufl. Leipzig, 1913.Als einen vorgeschobenen Zweig der gelben Rasse muß man Die gelbe Rasse umfaßt über 600 Millionen Menschen. Zu 3. Der Neger. Neger finden wir in Mittelafrika- und Südafrika und (durch gewalt- Als einen vorgeschobenen Zweig der gelben Rasse muß man Die gelbe Rasse umfaßt über 600 Millionen Menschen. Zu 3. Der Neger. Neger finden wir in Mittelafrika- und Südafrika und (durch gewalt- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0015" corresp="http://gei-digital.gei.de/viewer/image/PPN733267742/00000015" n="— 11 —"/> <p>Als einen vorgeschobenen Zweig der gelben Rasse muß man<lb/> die Malaien betrachten, die den größten Teil der Inselwelt zwischen<lb/><placeName>Asien</placeName> und <placeName>Australien</placeName> bewohnen. Das Gesicht des Malaien ist dem<lb/> chinesischen Gesicht ähnlich, nur daß die mongolischen Merkmale<lb/> stark abgeschwächt erscheinen. Auch die Malaien sind kaum mittel-<lb/> groß und zeichnen sich durch gelbe Hautfarbe, straffes, schwarzes<lb/> Haar mit bräunlichem Schimmer, schwachen Bartwuchs und spär-<lb/> liches Körperhaar aus. Dagegen ist die Mongolenfalte nicht so<lb/> ausgeprägt, auch die Schiefstellung der Augen nicht so auffallend<lb/> wie bei den Chinesen, sodaß das Auge mehr dem des Europäers<lb/> gleicht. Das breite Gesicht, die vorstehenden Backenknochen und<lb/> die flache Nase sind dagegen wieder echt mongolisch.</p><lb/> <p>Die gelbe Rasse umfaßt über 600 Millionen Menschen. Zu<lb/> ihr gehören in <placeName>Nordasien</placeName> die Naturvölker der Samojeden, Ostjaken,<lb/> Tungusen, Jakuten und Tschuktschen, in <placeName>Zentralasien</placeName> die Nomaden-<lb/> völker der Kirgisen, Kalmücken, Turktataren und Tibetaner, die<lb/> jedoch zum Teil neben der Viehzucht auch Ackerbau treiben, und<lb/> in <placeName>Ostasien</placeName> die Kulturvölker der Mandschu, Chinesen, Koreaner und<lb/> Japaner. Die Mongolen sind in geringer Anzahl auch in <placeName>Amerika</placeName><lb/> und <placeName>Europa</placeName> vertreten. In <placeName>Amerika</placeName> sind es neben den eingewan-<lb/> derten Chinesen die im hohen Norden wohnenden Eskimos, die der<lb/> mongolischen Menschenrasse zugezählt werden müssen, in <placeName>Europa</placeName><lb/> die im nördlichen <placeName>Rußland</placeName> wohnenden Finnen, zu denen auch die<lb/> Esthen, Liven, Lappen (auch in <placeName>Skandinavien</placeName>) und Samojeden ge-<lb/> hören, die Magyaren in der <placeName>ungarischen Tiefebene</placeName> und die Türken<lb/> samt den in <placeName>Südrußland</placeName> nomadisch lebenden Tataren, Kirgisen und<lb/> Kalmücken.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>3. Der Neger.</head><lb/> <p>Neger finden wir in <placeName full="abb"><choice><orig>Mittel</orig><reg>Mittelafrika</reg></choice></placeName>- und <placeName>Südafrika</placeName> und (durch gewalt-<lb/> same Verpflanzung) auch in <placeName>Amerika</placeName>. Sie bilden die schwarze<lb/> Rasse, die sich am meisten von der kaukasischen entfernt und<lb/><choice><abbr>za.</abbr><expan>zirka</expan></choice> 180 Millionen Menschen umfaßt. Man nennt sie wohl auch<lb/> die äthiopische; aber diese Bezeichnung führt zu Irrtümern, weil<lb/> die in <placeName>Nordostafrika</placeName> wohnenden Hamiten, also mittelländische Völker,<lb/> als Äthiopier angesprochen werden. In der Negerrasse unterscheiden<lb/> wir zwei größere Völkerfamilien, die Sudanneger in <placeName>Mittelafrika</placeName><lb/> und die Bantuneger in <placeName>Südafrika</placeName>. Zu den ersten gehören beispiels-<lb/> weise die Dinkaneger am <placeName>Weißen Nil</placeName>, die sich ziemlich rein und<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [— 11 —/0015]
Als einen vorgeschobenen Zweig der gelben Rasse muß man
die Malaien betrachten, die den größten Teil der Inselwelt zwischen
Asien und Australien bewohnen. Das Gesicht des Malaien ist dem
chinesischen Gesicht ähnlich, nur daß die mongolischen Merkmale
stark abgeschwächt erscheinen. Auch die Malaien sind kaum mittel-
groß und zeichnen sich durch gelbe Hautfarbe, straffes, schwarzes
Haar mit bräunlichem Schimmer, schwachen Bartwuchs und spär-
liches Körperhaar aus. Dagegen ist die Mongolenfalte nicht so
ausgeprägt, auch die Schiefstellung der Augen nicht so auffallend
wie bei den Chinesen, sodaß das Auge mehr dem des Europäers
gleicht. Das breite Gesicht, die vorstehenden Backenknochen und
die flache Nase sind dagegen wieder echt mongolisch.
Die gelbe Rasse umfaßt über 600 Millionen Menschen. Zu
ihr gehören in Nordasien die Naturvölker der Samojeden, Ostjaken,
Tungusen, Jakuten und Tschuktschen, in Zentralasien die Nomaden-
völker der Kirgisen, Kalmücken, Turktataren und Tibetaner, die
jedoch zum Teil neben der Viehzucht auch Ackerbau treiben, und
in Ostasien die Kulturvölker der Mandschu, Chinesen, Koreaner und
Japaner. Die Mongolen sind in geringer Anzahl auch in Amerika
und Europa vertreten. In Amerika sind es neben den eingewan-
derten Chinesen die im hohen Norden wohnenden Eskimos, die der
mongolischen Menschenrasse zugezählt werden müssen, in Europa
die im nördlichen Rußland wohnenden Finnen, zu denen auch die
Esthen, Liven, Lappen (auch in Skandinavien) und Samojeden ge-
hören, die Magyaren in der ungarischen Tiefebene und die Türken
samt den in Südrußland nomadisch lebenden Tataren, Kirgisen und
Kalmücken.
3. Der Neger.
Neger finden wir in Mittel- und Südafrika und (durch gewalt-
same Verpflanzung) auch in Amerika. Sie bilden die schwarze
Rasse, die sich am meisten von der kaukasischen entfernt und
za. 180 Millionen Menschen umfaßt. Man nennt sie wohl auch
die äthiopische; aber diese Bezeichnung führt zu Irrtümern, weil
die in Nordostafrika wohnenden Hamiten, also mittelländische Völker,
als Äthiopier angesprochen werden. In der Negerrasse unterscheiden
wir zwei größere Völkerfamilien, die Sudanneger in Mittelafrika
und die Bantuneger in Südafrika. Zu den ersten gehören beispiels-
weise die Dinkaneger am Weißen Nil, die sich ziemlich rein und
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Georg-Eckert-Institut - Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung: Bereitstellung der Texttranskription.
(2015-07-21T13:10:17Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Maret Keller, Christian Wachter, Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2015-07-21T13:10:17Z)
CLARIN-D: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: ignoriert; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: gekennzeichnet; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |