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Tewes, Hermann: Menschenrassen und Völkertypen. Bd. 2. 2. Aufl. Leipzig, 1913.

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bei den Völkern der mittelländischen Rasse am größten und be-
trägt zirka 80--90 Grad.

Zu den Mittelländern gehören drei Völkerfamilien, von denen
zwei nach Söhnen Noahs als Semiten und Hamiten bezeichnet
werden. Für die dritte und wichtigste Völkerfamilie würde füglich
der Name Japhetiten nicht unpassend erscheinen, doch zieht man
es vor, sie nach den am weitesten voneinander entfernt wohnenden
Völkern Indogermanen oder Arier zu nennen.

Von den drei Völkerfamilien stehen die ziemlich dunkelhäutigen
Hamiten am tiefsten. Sie hatten ihren ursprünglichen Wohnsitz
in den Ländern zwischen Euphrat und Tigris und den Küsten
Palästinas, von wo aus sie nach Afrika übergingen und das Niltal
samt den südlich davon gelegenen Küstenstrichen, sowie die Nord-
küste Afrikas bevölkerten. Zu ihnen gehören die alten Ägypter,
die heute noch in den Kopten fortleben, die Berber und die
Äthiopier. Die Berber, auch Imoscharh genannt, sind die
nomadisierenden Bewohner Nordafrikas, die die Oasen zwischen
den arabischen Staaten im Norden und den Negerländern inne
haben. Die einzelnen Stämme führen besondere Namen, unter denen
sie näher bekannt sind. In der mittleren Sahara finden wir die
Tuaregs, in der östlichen die Teda oder Tibbu und in den Ge-
birgen von Algerien und Tunis die Kabylen. Zu den Äthiopiern
oder Ostafrikanern gehören die Nubier, Dankeli, Abessinier,
Galla und Somali. Viele der genannten Völker sind nicht mehr
reine Hamiten, sondern haben sich mit Semiten oder Negern ver-
mischt.

Die Semiten bewohnen Vorderasien und Teile von Nordafrika.
Zu der nördlichen Gruppe derselben gehören die Bewohner Syriens
und des eigentlichen Mesopotamiens, von denen die meisten Teile
der hamitischen Urbevölkerung in sich aufgenommen haben. Die
südliche Gruppe bilden die Araber, die unter den Semiten zuletzt
geschichtliche Bedeutung erlangten und jetzt auch die Nordküste
Afrikas bewohnen. Echte Semiten sind auch die in allen Ländern
der Erde zerstreut lebenden Hebräer oder Juden.

Die Indogermanen besitzen die Rassenmerkmale der mittel-
ländischen Völker in höchster Vollkommenheit. Ihre Urheimat
sucht man im Quellgebiet des Amu und Sir, während sie jetzt Süd-
und Westasien und fast ganz Europa mit Ausnahme der von

bei den Völkern der mittelländischen Rasse am größten und be-
trägt zirka 80—90 Grad.

Zu den Mittelländern gehören drei Völkerfamilien, von denen
zwei nach Söhnen Noahs als Semiten und Hamiten bezeichnet
werden. Für die dritte und wichtigste Völkerfamilie würde füglich
der Name Japhetiten nicht unpassend erscheinen, doch zieht man
es vor, sie nach den am weitesten voneinander entfernt wohnenden
Völkern Indogermanen oder Arier zu nennen.

Von den drei Völkerfamilien stehen die ziemlich dunkelhäutigen
Hamiten am tiefsten. Sie hatten ihren ursprünglichen Wohnsitz
in den Ländern zwischen Euphrat und Tigris und den Küsten
Palästinas, von wo aus sie nach Afrika übergingen und das Niltal
samt den südlich davon gelegenen Küstenstrichen, sowie die Nord-
küste Afrikas bevölkerten. Zu ihnen gehören die alten Ägypter,
die heute noch in den Kopten fortleben, die Berber und die
Äthiopier. Die Berber, auch Imoscharh genannt, sind die
nomadisierenden Bewohner Nordafrikas, die die Oasen zwischen
den arabischen Staaten im Norden und den Negerländern inne
haben. Die einzelnen Stämme führen besondere Namen, unter denen
sie näher bekannt sind. In der mittleren Sahara finden wir die
Tuaregs, in der östlichen die Teda oder Tibbu und in den Ge-
birgen von Algerien und Tunis die Kabylen. Zu den Äthiopiern
oder Ostafrikanern gehören die Nubier, Dankeli, Abessinier,
Galla und Somali. Viele der genannten Völker sind nicht mehr
reine Hamiten, sondern haben sich mit Semiten oder Negern ver-
mischt.

Die Semiten bewohnen Vorderasien und Teile von Nordafrika.
Zu der nördlichen Gruppe derselben gehören die Bewohner Syriens
und des eigentlichen Mesopotamiens, von denen die meisten Teile
der hamitischen Urbevölkerung in sich aufgenommen haben. Die
südliche Gruppe bilden die Araber, die unter den Semiten zuletzt
geschichtliche Bedeutung erlangten und jetzt auch die Nordküste
Afrikas bewohnen. Echte Semiten sind auch die in allen Ländern
der Erde zerstreut lebenden Hebräer oder Juden.

Die Indogermanen besitzen die Rassenmerkmale der mittel-
ländischen Völker in höchster Vollkommenheit. Ihre Urheimat
sucht man im Quellgebiet des Amu und Sir, während sie jetzt Süd-
und Westasien und fast ganz Europa mit Ausnahme der von

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[— 9 —/0013] bei den Völkern der mittelländischen Rasse am größten und be- trägt za. 80—90 Grad. Zu den Mittelländern gehören drei Völkerfamilien, von denen zwei nach Söhnen Noahs als Semiten und Hamiten bezeichnet werden. Für die dritte und wichtigste Völkerfamilie würde füglich der Name Japhetiten nicht unpassend erscheinen, doch zieht man es vor, sie nach den am weitesten voneinander entfernt wohnenden Völkern Indogermanen oder Arier zu nennen. Von den drei Völkerfamilien stehen die ziemlich dunkelhäutigen Hamiten am tiefsten. Sie hatten ihren ursprünglichen Wohnsitz in den Ländern zwischen Euphrat und Tigris und den Küsten Palästinas, von wo aus sie nach Afrika übergingen und das Niltal samt den südlich davon gelegenen Küstenstrichen, sowie die Nord- küste Afrikas bevölkerten. Zu ihnen gehören die alten Ägypter, die heute noch in den Kopten fortleben, die Berber und die Äthiopier. Die Berber, auch Imoscharh genannt, sind die nomadisierenden Bewohner Nordafrikas, die die Oasen zwischen den arabischen Staaten im Norden und den Negerländern inne haben. Die einzelnen Stämme führen besondere Namen, unter denen sie näher bekannt sind. In der mittleren Sahara finden wir die Tuaregs, in der östlichen die Teda oder Tibbu und in den Ge- birgen von Algerien und Tunis die Kabylen. Zu den Äthiopiern oder Ostafrikanern gehören die Nubier, Dankeli, Abessinier, Galla und Somali. Viele der genannten Völker sind nicht mehr reine Hamiten, sondern haben sich mit Semiten oder Negern ver- mischt. Die Semiten bewohnen Vorderasien und Teile von Nordafrika. Zu der nördlichen Gruppe derselben gehören die Bewohner Syriens und des eigentlichen Mesopotamiens, von denen die meisten Teile der hamitischen Urbevölkerung in sich aufgenommen haben. Die südliche Gruppe bilden die Araber, die unter den Semiten zuletzt geschichtliche Bedeutung erlangten und jetzt auch die Nordküste Afrikas bewohnen. Echte Semiten sind auch die in allen Ländern der Erde zerstreut lebenden Hebräer oder Juden. Die Indogermanen besitzen die Rassenmerkmale der mittel- ländischen Völker in höchster Vollkommenheit. Ihre Urheimat sucht man im Quellgebiet des Amu und Sir, während sie jetzt Süd- und Westasien und fast ganz Europa mit Ausnahme der von

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Zitationshilfe: Tewes, Hermann: Menschenrassen und Völkertypen. Bd. 2. 2. Aufl. Leipzig, 1913, S. — 9 —. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tewes_menschenrassen_1913/13>, abgerufen am 23.11.2024.