verbunden sind, oder verwirrt und zerstreuet liegen. Jst dieß nicht so gleichgültig in Hinsicht ihrer, so muß die eine Art der Verbindung mehr zur Vergrößerung der innern Stärke der Grundkräfte in den Substanzen beytragen, als die andere. Alsdenn müssen aber die Grundkräfte selbst veränderlich an innern Größen seyn. Es ist offenbar, wenn eine Maschine mit einer andern, und eine Organisation mit einer andern, verglichen und dabey keine Rücksicht auf ein anderes Wesen genommen wird, das von ihr unterschieden und in so weit außer ihr ist, so könne der einen vor der andern kein Vorzug an innern Realitäten zugeschrieben werden, als in diesen zweyen Hinsichten. Die eine ist größer an Materie, an der Menge von Substanzen und von positiven Kräften und Vermögen; die andere enthält weniger. Die eine befördert, durch die Ordnung und Harmonie in der Lage der Substanzen, die Erhöhung ihrer veränder- lichen Größen an substanziellen Kräften und absoluten Beschaffenheiten; die andere dagegen nicht. Sind die Größen in den einfachen Wesen unveränderlich, so fällt die letztere Verschiedenheit weg.
Ob und wie ferne der Körperwelt ohne Rücksicht auf empfindende Wesen eine Vollkommenheit oder Realität zugeschrieben werden könne? ob sich diese für sich als ein Zweck des Schöpfers vorstellen lasse? sind Fragen, worauf ich mich hier nicht einlassen kann, deren Beant- wortung indessen jene allgemeine Betrachtung vorausse- tzet. Jch fürchte, die mehresten, die hierüber entschie- den, haben die analogische Vorstellungsart von der Ver- bindung der Zwecke und der Mittel in dem göttlichen Verstande, die wir aus der unsrigen nehmen, etwas zu weit getrieben. Jch will lieber eine Anwendung des Obigen auf die Beurtheilung der menschlichen Natur machen.
Die
XIV. Verſ. Ueber die Perfektibilitaͤt
verbunden ſind, oder verwirrt und zerſtreuet liegen. Jſt dieß nicht ſo gleichguͤltig in Hinſicht ihrer, ſo muß die eine Art der Verbindung mehr zur Vergroͤßerung der innern Staͤrke der Grundkraͤfte in den Subſtanzen beytragen, als die andere. Alsdenn muͤſſen aber die Grundkraͤfte ſelbſt veraͤnderlich an innern Groͤßen ſeyn. Es iſt offenbar, wenn eine Maſchine mit einer andern, und eine Organiſation mit einer andern, verglichen und dabey keine Ruͤckſicht auf ein anderes Weſen genommen wird, das von ihr unterſchieden und in ſo weit außer ihr iſt, ſo koͤnne der einen vor der andern kein Vorzug an innern Realitaͤten zugeſchrieben werden, als in dieſen zweyen Hinſichten. Die eine iſt groͤßer an Materie, an der Menge von Subſtanzen und von poſitiven Kraͤften und Vermoͤgen; die andere enthaͤlt weniger. Die eine befoͤrdert, durch die Ordnung und Harmonie in der Lage der Subſtanzen, die Erhoͤhung ihrer veraͤnder- lichen Groͤßen an ſubſtanziellen Kraͤften und abſoluten Beſchaffenheiten; die andere dagegen nicht. Sind die Groͤßen in den einfachen Weſen unveraͤnderlich, ſo faͤllt die letztere Verſchiedenheit weg.
Ob und wie ferne der Koͤrperwelt ohne Ruͤckſicht auf empfindende Weſen eine Vollkommenheit oder Realitaͤt zugeſchrieben werden koͤnne? ob ſich dieſe fuͤr ſich als ein Zweck des Schoͤpfers vorſtellen laſſe? ſind Fragen, worauf ich mich hier nicht einlaſſen kann, deren Beant- wortung indeſſen jene allgemeine Betrachtung vorausſe- tzet. Jch fuͤrchte, die mehreſten, die hieruͤber entſchie- den, haben die analogiſche Vorſtellungsart von der Ver- bindung der Zwecke und der Mittel in dem goͤttlichen Verſtande, die wir aus der unſrigen nehmen, etwas zu weit getrieben. Jch will lieber eine Anwendung des Obigen auf die Beurtheilung der menſchlichen Natur machen.
Die
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XIV. Verſ. Ueber die Perfektibilitaͤt
verbunden ſind, oder verwirrt und zerſtreuet liegen.
Jſt dieß nicht ſo gleichguͤltig in Hinſicht ihrer, ſo muß
die eine Art der Verbindung mehr zur Vergroͤßerung
der innern Staͤrke der Grundkraͤfte in den Subſtanzen
beytragen, als die andere. Alsdenn muͤſſen aber die
Grundkraͤfte ſelbſt veraͤnderlich an innern Groͤßen ſeyn.
Es iſt offenbar, wenn eine Maſchine mit einer andern,
und eine Organiſation mit einer andern, verglichen und
dabey keine Ruͤckſicht auf ein anderes Weſen genommen
wird, das von ihr unterſchieden und in ſo weit außer
ihr iſt, ſo koͤnne der einen vor der andern kein Vorzug
an innern Realitaͤten zugeſchrieben werden, als in dieſen
zweyen Hinſichten. Die eine iſt groͤßer an Materie,
an der Menge von Subſtanzen und von poſitiven
Kraͤften und Vermoͤgen; die andere enthaͤlt weniger.
Die eine befoͤrdert, durch die Ordnung und Harmonie in
der Lage der Subſtanzen, die Erhoͤhung ihrer veraͤnder-
lichen Groͤßen an ſubſtanziellen Kraͤften und abſoluten
Beſchaffenheiten; die andere dagegen nicht. Sind die
Groͤßen in den einfachen Weſen unveraͤnderlich, ſo faͤllt
die letztere Verſchiedenheit weg.
Ob und wie ferne der Koͤrperwelt ohne Ruͤckſicht auf
empfindende Weſen eine Vollkommenheit oder Realitaͤt
zugeſchrieben werden koͤnne? ob ſich dieſe fuͤr ſich als
ein Zweck des Schoͤpfers vorſtellen laſſe? ſind Fragen,
worauf ich mich hier nicht einlaſſen kann, deren Beant-
wortung indeſſen jene allgemeine Betrachtung vorausſe-
tzet. Jch fuͤrchte, die mehreſten, die hieruͤber entſchie-
den, haben die analogiſche Vorſtellungsart von der Ver-
bindung der Zwecke und der Mittel in dem goͤttlichen
Verſtande, die wir aus der unſrigen nehmen, etwas
zu weit getrieben. Jch will lieber eine Anwendung des
Obigen auf die Beurtheilung der menſchlichen Natur
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Tetens, Johann Nicolas: Philosophische Versuche über die menschliche Natur und ihre Entwickelung. Bd. 2. Leipzig, 1777, S. 644. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tetens_versuche02_1777/674>, abgerufen am 23.11.2024.
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