gen sich verändern zu lassen, und zurückzuwirken aller innern Erhöhung unfähig? Wird es nicht nach der Er- fahrung wirklich vergrößert? Wächset nicht auch die innere Modifikabilität, die Aufgelegtheit mehrere und mannichfaltigere Eindrücke anzunehmen, und leichter sie anzunehmen? Es hänget nichts von willkürlichen Ab- straktionen und darauf gegründeten Vorstellungsarten ab, sondern von Beobachtungen, die allein darüber be- lehren können.
II. Nähere Untersuchung über den Anwachs bey den thätigen Vermögen.
1) Beobachtungen, welche zu bestätigen schei- nen, daß die Erhöhung der Vermögen zu Fertigkeiten allein in den erworbenen Jdeen- reihen bestehe. 2) Andere Beobachtungen, welche mit dieser Hypothese nicht so gut zu vereinigen sind. 3) Wenn ein Vermögen in Fertigkeit über- geht, so empfangen a) die Jdeen von den Objekten eine Leichtigkeit wiedererweckt zu werden. b) Die Vorstellungen von den Aktionen selbst, die theils eine Reproduk- tion der die einzelnen Aktionen begleitenden Empfindungen, theils eine Wiederholung der ehmaligen Kraftäußerungen, in sich fas- sen, werden leichter erweckbar. 4) Genaue Vergleichung der Beobachtungen über den Zuwachs der Vermögen durch die Uebung. Was in diesem Zuwachs enthal- ten sey.
5) Zwo
XIV. Verſ. Ueber die Perfektibilitaͤt
gen ſich veraͤndern zu laſſen, und zuruͤckzuwirken aller innern Erhoͤhung unfaͤhig? Wird es nicht nach der Er- fahrung wirklich vergroͤßert? Waͤchſet nicht auch die innere Modifikabilitaͤt, die Aufgelegtheit mehrere und mannichfaltigere Eindruͤcke anzunehmen, und leichter ſie anzunehmen? Es haͤnget nichts von willkuͤrlichen Ab- ſtraktionen und darauf gegruͤndeten Vorſtellungsarten ab, ſondern von Beobachtungen, die allein daruͤber be- lehren koͤnnen.
II. Naͤhere Unterſuchung uͤber den Anwachs bey den thaͤtigen Vermoͤgen.
1) Beobachtungen, welche zu beſtaͤtigen ſchei- nen, daß die Erhoͤhung der Vermoͤgen zu Fertigkeiten allein in den erworbenen Jdeen- reihen beſtehe. 2) Andere Beobachtungen, welche mit dieſer Hypotheſe nicht ſo gut zu vereinigen ſind. 3) Wenn ein Vermoͤgen in Fertigkeit uͤber- geht, ſo empfangen a) die Jdeen von den Objekten eine Leichtigkeit wiedererweckt zu werden. b) Die Vorſtellungen von den Aktionen ſelbſt, die theils eine Reproduk- tion der die einzelnen Aktionen begleitenden Empfindungen, theils eine Wiederholung der ehmaligen Kraftaͤußerungen, in ſich faſ- ſen, werden leichter erweckbar. 4) Genaue Vergleichung der Beobachtungen uͤber den Zuwachs der Vermoͤgen durch die Uebung. Was in dieſem Zuwachs enthal- ten ſey.
5) Zwo
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XIV. Verſ. Ueber die Perfektibilitaͤt
gen ſich veraͤndern zu laſſen, und zuruͤckzuwirken aller
innern Erhoͤhung unfaͤhig? Wird es nicht nach der Er-
fahrung wirklich vergroͤßert? Waͤchſet nicht auch die
innere Modifikabilitaͤt, die Aufgelegtheit mehrere und
mannichfaltigere Eindruͤcke anzunehmen, und leichter ſie
anzunehmen? Es haͤnget nichts von willkuͤrlichen Ab-
ſtraktionen und darauf gegruͤndeten Vorſtellungsarten
ab, ſondern von Beobachtungen, die allein daruͤber be-
lehren koͤnnen.
II.
Naͤhere Unterſuchung uͤber den Anwachs bey den
thaͤtigen Vermoͤgen.
1) Beobachtungen, welche zu beſtaͤtigen ſchei-
nen, daß die Erhoͤhung der Vermoͤgen zu
Fertigkeiten allein in den erworbenen Jdeen-
reihen beſtehe.
2) Andere Beobachtungen, welche mit dieſer
Hypotheſe nicht ſo gut zu vereinigen ſind.
3) Wenn ein Vermoͤgen in Fertigkeit uͤber-
geht, ſo empfangen a) die Jdeen von den
Objekten eine Leichtigkeit wiedererweckt zu
werden. b) Die Vorſtellungen von den
Aktionen ſelbſt, die theils eine Reproduk-
tion der die einzelnen Aktionen begleitenden
Empfindungen, theils eine Wiederholung
der ehmaligen Kraftaͤußerungen, in ſich faſ-
ſen, werden leichter erweckbar.
4) Genaue Vergleichung der Beobachtungen
uͤber den Zuwachs der Vermoͤgen durch die
Uebung. Was in dieſem Zuwachs enthal-
ten ſey.
5) Zwo
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Tetens, Johann Nicolas: Philosophische Versuche über die menschliche Natur und ihre Entwickelung. Bd. 2. Leipzig, 1777, S. 378. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tetens_versuche02_1777/408>, abgerufen am 22.11.2024.
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