als durch eine Vorstellung von dem gegenwärtigen Ob- jekt derselben; aber doch gleichwohl durch Vorstellungen, so daß diese Aktionen zu den instinktartigen organischen nicht gerechnet werden können, wenn man auch an- nimmt, es sey die Reihe der associirten Bewegungen selbst in dem Körper zur Fertigkeit geworden. So ei- ne Association würde doch eine Wirkung von der dazwi- schengetretenen vorstellenden Kraft seyn, welche im Anfange die nachfolgende Bewegung an ihren vorherge- henden Eindruck geknüpfet hätte.
7.
Laßt uns nun zuerst bey dieser Klasse von Bewe- gungsreihen in dem Körper, die bloß organisch sind, die Antworten auf die obigen Fragen (N. 3.) aus den Erfahrungen aufsuchen. Wie weit hängt die Verknü- pfung in ihnen von der Seele ab, oder wie weit kann die- se durch ihr Wollen und Bestreben die organischen Kräf- te hierinn ersetzen? Dieß wird uns auf eine Folgerung führen, die in dem analogischen Schlusse von der thieri- schen Natur auf die Seelennatur gebraucht werden kann.
"Es ist in diesen Reihen eine Verbindung zwischen "dem verursachenden Eindrucke und der erfolgten Be- "wegung, die nur durch den Körper gehet. Aber "bey einigen von ihnen zum mindesten ist doch auch zu- "gleich eine Verbindung zwischen ihnen, die über die "Seele gehet; so daß der erste Eindruck auf die orga- "nischen Kräfte des Körpers von einem Gefühl in der "Seele, und die erfolgende Bewegung von einer be- "stimmten Kraftanwendung oder von einem Wollen "der Seele, begleitet wird."
Dieser Satz wird nach allen seinen Theilen durch die Erfahrungen bestätiget.
Was
XIII. Verſuch. Ueber das Seelenweſen
als durch eine Vorſtellung von dem gegenwaͤrtigen Ob- jekt derſelben; aber doch gleichwohl durch Vorſtellungen, ſo daß dieſe Aktionen zu den inſtinktartigen organiſchen nicht gerechnet werden koͤnnen, wenn man auch an- nimmt, es ſey die Reihe der aſſociirten Bewegungen ſelbſt in dem Koͤrper zur Fertigkeit geworden. So ei- ne Aſſociation wuͤrde doch eine Wirkung von der dazwi- ſchengetretenen vorſtellenden Kraft ſeyn, welche im Anfange die nachfolgende Bewegung an ihren vorherge- henden Eindruck geknuͤpfet haͤtte.
7.
Laßt uns nun zuerſt bey dieſer Klaſſe von Bewe- gungsreihen in dem Koͤrper, die bloß organiſch ſind, die Antworten auf die obigen Fragen (N. 3.) aus den Erfahrungen aufſuchen. Wie weit haͤngt die Verknuͤ- pfung in ihnen von der Seele ab, oder wie weit kann die- ſe durch ihr Wollen und Beſtreben die organiſchen Kraͤf- te hierinn erſetzen? Dieß wird uns auf eine Folgerung fuͤhren, die in dem analogiſchen Schluſſe von der thieri- ſchen Natur auf die Seelennatur gebraucht werden kann.
„Es iſt in dieſen Reihen eine Verbindung zwiſchen „dem verurſachenden Eindrucke und der erfolgten Be- „wegung, die nur durch den Koͤrper gehet. Aber „bey einigen von ihnen zum mindeſten iſt doch auch zu- „gleich eine Verbindung zwiſchen ihnen, die uͤber die „Seele gehet; ſo daß der erſte Eindruck auf die orga- „niſchen Kraͤfte des Koͤrpers von einem Gefuͤhl in der „Seele, und die erfolgende Bewegung von einer be- „ſtimmten Kraftanwendung oder von einem Wollen „der Seele, begleitet wird.“
Dieſer Satz wird nach allen ſeinen Theilen durch die Erfahrungen beſtaͤtiget.
Was
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XIII. Verſuch. Ueber das Seelenweſen
als durch eine Vorſtellung von dem gegenwaͤrtigen Ob-
jekt derſelben; aber doch gleichwohl durch Vorſtellungen,
ſo daß dieſe Aktionen zu den inſtinktartigen organiſchen
nicht gerechnet werden koͤnnen, wenn man auch an-
nimmt, es ſey die Reihe der aſſociirten Bewegungen
ſelbſt in dem Koͤrper zur Fertigkeit geworden. So ei-
ne Aſſociation wuͤrde doch eine Wirkung von der dazwi-
ſchengetretenen vorſtellenden Kraft ſeyn, welche im
Anfange die nachfolgende Bewegung an ihren vorherge-
henden Eindruck geknuͤpfet haͤtte.
7.
Laßt uns nun zuerſt bey dieſer Klaſſe von Bewe-
gungsreihen in dem Koͤrper, die bloß organiſch ſind,
die Antworten auf die obigen Fragen (N. 3.) aus den
Erfahrungen aufſuchen. Wie weit haͤngt die Verknuͤ-
pfung in ihnen von der Seele ab, oder wie weit kann die-
ſe durch ihr Wollen und Beſtreben die organiſchen Kraͤf-
te hierinn erſetzen? Dieß wird uns auf eine Folgerung
fuͤhren, die in dem analogiſchen Schluſſe von der thieri-
ſchen Natur auf die Seelennatur gebraucht werden
kann.
„Es iſt in dieſen Reihen eine Verbindung zwiſchen
„dem verurſachenden Eindrucke und der erfolgten Be-
„wegung, die nur durch den Koͤrper gehet. Aber
„bey einigen von ihnen zum mindeſten iſt doch auch zu-
„gleich eine Verbindung zwiſchen ihnen, die uͤber die
„Seele gehet; ſo daß der erſte Eindruck auf die orga-
„niſchen Kraͤfte des Koͤrpers von einem Gefuͤhl in der
„Seele, und die erfolgende Bewegung von einer be-
„ſtimmten Kraftanwendung oder von einem Wollen
„der Seele, begleitet wird.“
Dieſer Satz wird nach allen ſeinen Theilen durch
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Tetens, Johann Nicolas: Philosophische Versuche über die menschliche Natur und ihre Entwickelung. Bd. 2. Leipzig, 1777, S. 328. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tetens_versuche02_1777/358>, abgerufen am 22.11.2024.
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