scheinungen sind, die unmittelbar von dem körperli- chen Bestandtheile der Seele herrühren, sich aber mit- telbar auf die Beschaffenheiten, Kräfte und Vermögen des einfachen Jchs beziehen, und in so weit Vorstellun- gen von dem Einfachen sind, aber nur verwirrte und re- lative Vorstellungen. Vielleicht setzen künftige Unter- suchungen hierüber noch etwas mehr ins Licht.
V. Von dem Sitz der Vorstellungen.
1) Fernere Fragen über die Natur des See- lenwesens. 2) Jnsonderheit über den Sitz der Vorstel- lungen. Verschiedene Hypothesen darüber.
1.
Die bisher erwogenen zween Grundsätze zeigen uns zwo Seiten von der Seelennatur des Menschen. Jn jeder Empfindung, Vorstellung und so ferner, ist eine Seelenbeschaffenheit in unserm Jch enthalten, eine gewisse Modifikation, Bestimmung oder Ein- schränkung dieser Kraft, oder wie man sie nennen und unter welcher Metapher man sie sich vorstellen will. Auf der andern Seite ist eine Organsveränderung da, und beide sind zusammen.
Will man nun tiefer in das Jnnere der Seele hinein, so werden wir freylich bald auf eine Menge von Fragen stoßen; aber, wie ich fürchte, wenig bestimmte Antworten aus der Erfahrung darauf erhalten. Zuerst die gewöhnlichen über die sogenannten psychologischen Systeme.
Jst zwischen der Seelenbeschaffenheit (idea intelle- ctualis) und der ihr zugehörigen Modifikation des Ge- hirns, oder materiellen Jdee, eine wahre ursachliche
Ver-
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im Menſchen.
ſcheinungen ſind, die unmittelbar von dem koͤrperli- chen Beſtandtheile der Seele herruͤhren, ſich aber mit- telbar auf die Beſchaffenheiten, Kraͤfte und Vermoͤgen des einfachen Jchs beziehen, und in ſo weit Vorſtellun- gen von dem Einfachen ſind, aber nur verwirrte und re- lative Vorſtellungen. Vielleicht ſetzen kuͤnftige Unter- ſuchungen hieruͤber noch etwas mehr ins Licht.
V. Von dem Sitz der Vorſtellungen.
1) Fernere Fragen uͤber die Natur des See- lenweſens. 2) Jnſonderheit uͤber den Sitz der Vorſtel- lungen. Verſchiedene Hypotheſen daruͤber.
1.
Die bisher erwogenen zween Grundſaͤtze zeigen uns zwo Seiten von der Seelennatur des Menſchen. Jn jeder Empfindung, Vorſtellung und ſo ferner, iſt eine Seelenbeſchaffenheit in unſerm Jch enthalten, eine gewiſſe Modifikation, Beſtimmung oder Ein- ſchraͤnkung dieſer Kraft, oder wie man ſie nennen und unter welcher Metapher man ſie ſich vorſtellen will. Auf der andern Seite iſt eine Organsveraͤnderung da, und beide ſind zuſammen.
Will man nun tiefer in das Jnnere der Seele hinein, ſo werden wir freylich bald auf eine Menge von Fragen ſtoßen; aber, wie ich fuͤrchte, wenig beſtimmte Antworten aus der Erfahrung darauf erhalten. Zuerſt die gewoͤhnlichen uͤber die ſogenannten pſychologiſchen Syſteme.
Jſt zwiſchen der Seelenbeſchaffenheit (idea intelle- ctualis) und der ihr zugehoͤrigen Modifikation des Ge- hirns, oder materiellen Jdee, eine wahre urſachliche
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im Menſchen.
ſcheinungen ſind, die unmittelbar von dem koͤrperli-
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telbar auf die Beſchaffenheiten, Kraͤfte und Vermoͤgen
des einfachen Jchs beziehen, und in ſo weit Vorſtellun-
gen von dem Einfachen ſind, aber nur verwirrte und re-
lative Vorſtellungen. Vielleicht ſetzen kuͤnftige Unter-
ſuchungen hieruͤber noch etwas mehr ins Licht.
V.
Von dem Sitz der Vorſtellungen.
1) Fernere Fragen uͤber die Natur des See-
lenweſens.
2) Jnſonderheit uͤber den Sitz der Vorſtel-
lungen. Verſchiedene Hypotheſen daruͤber.
1.
Die bisher erwogenen zween Grundſaͤtze zeigen uns
zwo Seiten von der Seelennatur des Menſchen.
Jn jeder Empfindung, Vorſtellung und ſo ferner, iſt
eine Seelenbeſchaffenheit in unſerm Jch enthalten,
eine gewiſſe Modifikation, Beſtimmung oder Ein-
ſchraͤnkung dieſer Kraft, oder wie man ſie nennen und
unter welcher Metapher man ſie ſich vorſtellen will.
Auf der andern Seite iſt eine Organsveraͤnderung da,
und beide ſind zuſammen.
Will man nun tiefer in das Jnnere der Seele
hinein, ſo werden wir freylich bald auf eine Menge von
Fragen ſtoßen; aber, wie ich fuͤrchte, wenig beſtimmte
Antworten aus der Erfahrung darauf erhalten. Zuerſt
die gewoͤhnlichen uͤber die ſogenannten pſychologiſchen
Syſteme.
Jſt zwiſchen der Seelenbeſchaffenheit (idea intelle-
ctualis) und der ihr zugehoͤrigen Modifikation des Ge-
hirns, oder materiellen Jdee, eine wahre urſachliche
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Tetens, Johann Nicolas: Philosophische Versuche über die menschliche Natur und ihre Entwickelung. Bd. 2. Leipzig, 1777, S. 213. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tetens_versuche02_1777/243>, abgerufen am 22.12.2024.
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