sind. Man sehe hiebey auf das zurück, was oben (2.) bemerket ist.
III. Von der subjektivischen Nothwendigkeit in den Denkarten des gemeinen Verstandes.
1) Worinnen Kenntnisse des gemeinen Ver- standes bestehen? 2) Wie die verschiedenen Arten der subjekti- vischen Nothwendigkeit bey ihnen zu un- terscheiden sind.
1.
Wo die menschliche Erkenntnißkraft als gemeiner Menschenverstand wirket, Beziehungen ge- wahrnimmt und urtheilet, da müssen auch nothwendig in ihren Wirkungen die verschiedene Arten der subjekti- vischen Nothwendigkeit angetroffen werden, die in dem vorhergehenden bemerket sind. Das Beziehungsver- mögen wirket nach den allgemeinen nothwendigen Denk- gesetzen, aber verbindet auch Jdeen und vereiniget sie nach dem Gesetz der Association. Ohne also den so ge- nannten Menschenverstand genauer in seinen Wirkun- gen zu untersuchen, versteht es sich von selbst, daß der innere oft unwiderstehliche Zwang, womit er seine Ur- theile fällt, und Beziehungen gewahrnimmt, wovon wir sagen, daß wir sie uns nicht anders gedenken können, als es wirklich geschicht, zuweilen eine Wirkung der Gewohnheit, in andern Fällen aber auch eine wahre Naturnothwendigkeit seyn müsse.
Dieß, sage ich, ist für sich allein daraus offenbar, weil eine solche gedoppelte Quelle der subjektivischen Noth- wendigkeit unsers Beyfalls und unserer Abstimmung überhaupt vorhanden ist. Jst dergleichen aber über-
haupt
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der allgem. Vernunftwahrheiten, ⁊c.
ſind. Man ſehe hiebey auf das zuruͤck, was oben (2.) bemerket iſt.
III. Von der ſubjektiviſchen Nothwendigkeit in den Denkarten des gemeinen Verſtandes.
1) Worinnen Kenntniſſe des gemeinen Ver- ſtandes beſtehen? 2) Wie die verſchiedenen Arten der ſubjekti- viſchen Nothwendigkeit bey ihnen zu un- terſcheiden ſind.
1.
Wo die menſchliche Erkenntnißkraft als gemeiner Menſchenverſtand wirket, Beziehungen ge- wahrnimmt und urtheilet, da muͤſſen auch nothwendig in ihren Wirkungen die verſchiedene Arten der ſubjekti- viſchen Nothwendigkeit angetroffen werden, die in dem vorhergehenden bemerket ſind. Das Beziehungsver- moͤgen wirket nach den allgemeinen nothwendigen Denk- geſetzen, aber verbindet auch Jdeen und vereiniget ſie nach dem Geſetz der Aſſociation. Ohne alſo den ſo ge- nannten Menſchenverſtand genauer in ſeinen Wirkun- gen zu unterſuchen, verſteht es ſich von ſelbſt, daß der innere oft unwiderſtehliche Zwang, womit er ſeine Ur- theile faͤllt, und Beziehungen gewahrnimmt, wovon wir ſagen, daß wir ſie uns nicht anders gedenken koͤnnen, als es wirklich geſchicht, zuweilen eine Wirkung der Gewohnheit, in andern Faͤllen aber auch eine wahre Naturnothwendigkeit ſeyn muͤſſe.
Dieß, ſage ich, iſt fuͤr ſich allein daraus offenbar, weil eine ſolche gedoppelte Quelle der ſubjektiviſchen Noth- wendigkeit unſers Beyfalls und unſerer Abſtimmung uͤberhaupt vorhanden iſt. Jſt dergleichen aber uͤber-
haupt
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der allgem. Vernunftwahrheiten, ⁊c.
ſind. Man ſehe hiebey auf das zuruͤck, was oben (2.)
bemerket iſt.
III.
Von der ſubjektiviſchen Nothwendigkeit in den
Denkarten des gemeinen Verſtandes.
1) Worinnen Kenntniſſe des gemeinen Ver-
ſtandes beſtehen?
2) Wie die verſchiedenen Arten der ſubjekti-
viſchen Nothwendigkeit bey ihnen zu un-
terſcheiden ſind.
1.
Wo die menſchliche Erkenntnißkraft als gemeiner
Menſchenverſtand wirket, Beziehungen ge-
wahrnimmt und urtheilet, da muͤſſen auch nothwendig
in ihren Wirkungen die verſchiedene Arten der ſubjekti-
viſchen Nothwendigkeit angetroffen werden, die in dem
vorhergehenden bemerket ſind. Das Beziehungsver-
moͤgen wirket nach den allgemeinen nothwendigen Denk-
geſetzen, aber verbindet auch Jdeen und vereiniget ſie
nach dem Geſetz der Aſſociation. Ohne alſo den ſo ge-
nannten Menſchenverſtand genauer in ſeinen Wirkun-
gen zu unterſuchen, verſteht es ſich von ſelbſt, daß der
innere oft unwiderſtehliche Zwang, womit er ſeine Ur-
theile faͤllt, und Beziehungen gewahrnimmt, wovon
wir ſagen, daß wir ſie uns nicht anders gedenken koͤnnen,
als es wirklich geſchicht, zuweilen eine Wirkung der
Gewohnheit, in andern Faͤllen aber auch eine wahre
Naturnothwendigkeit ſeyn muͤſſe.
Dieß, ſage ich, iſt fuͤr ſich allein daraus offenbar,
weil eine ſolche gedoppelte Quelle der ſubjektiviſchen Noth-
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Tetens, Johann Nicolas: Philosophische Versuche über die menschliche Natur und ihre Entwickelung. Bd. 1. Leipzig, 1777, S. 519. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tetens_versuche01_1777/579>, abgerufen am 22.12.2024.
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