Grund a priori haben, von dem es abhängt. Hier ge- schicht eine Substitution des Objektivischen, und des Subjektivischen, welche überhaupt der Grund ist, wodurch wir dasjenige den Dingen außer uns beylegen, was wir in ihren Jdeen in uns erkennen. Das Objekt außer dem Verstande wird auf dieselbige Art auf andere Objekte bezogen, wie das ideelle Objekt auf andere Jdeen; und das objektivische Entstehen der Dinge wird als so etwas angesehen, mit dem es sich auf diesel- bige Art verhält, und das auf andere Objekte eben so hinweiset, und von einem andern abhängig ist, wie das subjektivische Ding, das ist, wie der Gedanke, oder die Vorstellung davon in uns.
Diese Betrachtungen führen endlich auf den Schluß- satz: "Es gehöret zu den natürlich nothwendigen Denk- "arten, sich ein entstehendes Ding, als ein verursach- "tes von einem andern, vorzustellen, oder, zu einem "Dinge, welches wird, sich eine Ursache zu gedenken, "von der es hervorgebracht wird.
10.
Die Abhängigkeit eines werdenden Dinges von sei- ner Ursache nehmen wir nunmehr als ein Merkmal in der Jdee des Entstehens gewahr, auf dieselbige Art, wie wir andere Beschaffenheiten in den Dingen erkennen. Da wird vor meinen Augen eine Figur sichtbar. Jch sehe in dieser Vorstellung, Figur, Farbe und Größe als absolute Beschaffenheiten, welche dem gewordenen Din- ge zukommen. Sobald ich aber diese Sache als ein entstandenes Ding gedenke, so weiset sie mich auf ei- ne Ursache hin. Da ich diese Ursache noch nicht kenne, so ist keine Vergleichung zwischen der Ursache und ihrer Wirkung vorgegangen, durch welche der Gedanke von Verursachung entstanden wäre. Die Denkkraft hat vielmehr den Verhältnißbegrif von der Verursachung
mit
der allgem. Vernunftwahrheiten, ⁊c.
Grund a priori haben, von dem es abhaͤngt. Hier ge- ſchicht eine Subſtitution des Objektiviſchen, und des Subjektiviſchen, welche uͤberhaupt der Grund iſt, wodurch wir dasjenige den Dingen außer uns beylegen, was wir in ihren Jdeen in uns erkennen. Das Objekt außer dem Verſtande wird auf dieſelbige Art auf andere Objekte bezogen, wie das ideelle Objekt auf andere Jdeen; und das objektiviſche Entſtehen der Dinge wird als ſo etwas angeſehen, mit dem es ſich auf dieſel- bige Art verhaͤlt, und das auf andere Objekte eben ſo hinweiſet, und von einem andern abhaͤngig iſt, wie das ſubjektiviſche Ding, das iſt, wie der Gedanke, oder die Vorſtellung davon in uns.
Dieſe Betrachtungen fuͤhren endlich auf den Schluß- ſatz: „Es gehoͤret zu den natuͤrlich nothwendigen Denk- „arten, ſich ein entſtehendes Ding, als ein verurſach- „tes von einem andern, vorzuſtellen, oder, zu einem „Dinge, welches wird, ſich eine Urſache zu gedenken, „von der es hervorgebracht wird.
10.
Die Abhaͤngigkeit eines werdenden Dinges von ſei- ner Urſache nehmen wir nunmehr als ein Merkmal in der Jdee des Entſtehens gewahr, auf dieſelbige Art, wie wir andere Beſchaffenheiten in den Dingen erkennen. Da wird vor meinen Augen eine Figur ſichtbar. Jch ſehe in dieſer Vorſtellung, Figur, Farbe und Groͤße als abſolute Beſchaffenheiten, welche dem gewordenen Din- ge zukommen. Sobald ich aber dieſe Sache als ein entſtandenes Ding gedenke, ſo weiſet ſie mich auf ei- ne Urſache hin. Da ich dieſe Urſache noch nicht kenne, ſo iſt keine Vergleichung zwiſchen der Urſache und ihrer Wirkung vorgegangen, durch welche der Gedanke von Verurſachung entſtanden waͤre. Die Denkkraft hat vielmehr den Verhaͤltnißbegrif von der Verurſachung
mit
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der allgem. Vernunftwahrheiten, ⁊c.
Grund a priori haben, von dem es abhaͤngt. Hier ge-
ſchicht eine Subſtitution des Objektiviſchen, und
des Subjektiviſchen, welche uͤberhaupt der Grund iſt,
wodurch wir dasjenige den Dingen außer uns beylegen,
was wir in ihren Jdeen in uns erkennen. Das Objekt
außer dem Verſtande wird auf dieſelbige Art auf andere
Objekte bezogen, wie das ideelle Objekt auf andere
Jdeen; und das objektiviſche Entſtehen der Dinge
wird als ſo etwas angeſehen, mit dem es ſich auf dieſel-
bige Art verhaͤlt, und das auf andere Objekte eben ſo
hinweiſet, und von einem andern abhaͤngig iſt, wie das
ſubjektiviſche Ding, das iſt, wie der Gedanke,
oder die Vorſtellung davon in uns.
Dieſe Betrachtungen fuͤhren endlich auf den Schluß-
ſatz: „Es gehoͤret zu den natuͤrlich nothwendigen Denk-
„arten, ſich ein entſtehendes Ding, als ein verurſach-
„tes von einem andern, vorzuſtellen, oder, zu einem
„Dinge, welches wird, ſich eine Urſache zu gedenken,
„von der es hervorgebracht wird.
10.
Die Abhaͤngigkeit eines werdenden Dinges von ſei-
ner Urſache nehmen wir nunmehr als ein Merkmal in
der Jdee des Entſtehens gewahr, auf dieſelbige Art,
wie wir andere Beſchaffenheiten in den Dingen erkennen.
Da wird vor meinen Augen eine Figur ſichtbar. Jch
ſehe in dieſer Vorſtellung, Figur, Farbe und Groͤße als
abſolute Beſchaffenheiten, welche dem gewordenen Din-
ge zukommen. Sobald ich aber dieſe Sache als ein
entſtandenes Ding gedenke, ſo weiſet ſie mich auf ei-
ne Urſache hin. Da ich dieſe Urſache noch nicht kenne,
ſo iſt keine Vergleichung zwiſchen der Urſache und ihrer
Wirkung vorgegangen, durch welche der Gedanke von
Verurſachung entſtanden waͤre. Die Denkkraft hat
vielmehr den Verhaͤltnißbegrif von der Verurſachung
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Tetens, Johann Nicolas: Philosophische Versuche über die menschliche Natur und ihre Entwickelung. Bd. 1. Leipzig, 1777, S. 507. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tetens_versuche01_1777/567>, abgerufen am 25.12.2024.
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