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Tesche, Walter: Der Enten-Piet. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 19. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 121–236. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Herrn Baldus zu dem besten Sitze. Sogleich blähte ein Windstoß rauschend das große Segel, das Boot neigte sich gehorsam unter dem treibenden Drucke, und mit der Spitze die hoch aufspritzenden Wellen zertheilend, sah man es bald fern, auf den Wogen auf und nieder tauchend, pfeilschnell davon fliegen.

Trauernd und mit schweren Herzen kehrten Sara und Drudje zurück in das verödete Haus.

Während nun der Baas vom Zorgenhof, unbekümmert um seinen Sohn, sich mit Versendung der Käselieferung beschäftigte, müssen wir uns auf den wild aufgeregten See in das Boot begeben, welches Galinda so plötzlich entführte. Einem Unerfahrenen hätte in dem flachen, langen Fahrzeuge, mitten in den hoch gehenden, oft ins Boot spritzenden Wogen bange werden mögen; aber die damit vertrauten Holländer schauten mit ihrem gewohnten Kaltmuthe in diese Gefahr. Nur Galinda schien gewaltsam ihre innere Aufregung zu zügeln; sie spähte unverrückt mit ihren scharfen Augen nach den immer mehr und mehr verschwindenden Ufern am Zorgenhof; endlich belebten sich ihre festgeschlossenen Lippen; denn ein weißer Punkt tauchte fern in den dunkeln Wellen auf und nieder. Nicht lange, und auch die Matrosen bemerkten jenes kleine Segel, das, rasch mit Vortheil verfolgend, sie in Kurzem einholen mußte.

Der Kerl muß sein Leben keinen faulen Strick werth halten, bemerkte ein Matrose, daß er auf seiner Nußschale

Herrn Baldus zu dem besten Sitze. Sogleich blähte ein Windstoß rauschend das große Segel, das Boot neigte sich gehorsam unter dem treibenden Drucke, und mit der Spitze die hoch aufspritzenden Wellen zertheilend, sah man es bald fern, auf den Wogen auf und nieder tauchend, pfeilschnell davon fliegen.

Trauernd und mit schweren Herzen kehrten Sara und Drudje zurück in das verödete Haus.

Während nun der Baas vom Zorgenhof, unbekümmert um seinen Sohn, sich mit Versendung der Käselieferung beschäftigte, müssen wir uns auf den wild aufgeregten See in das Boot begeben, welches Galinda so plötzlich entführte. Einem Unerfahrenen hätte in dem flachen, langen Fahrzeuge, mitten in den hoch gehenden, oft ins Boot spritzenden Wogen bange werden mögen; aber die damit vertrauten Holländer schauten mit ihrem gewohnten Kaltmuthe in diese Gefahr. Nur Galinda schien gewaltsam ihre innere Aufregung zu zügeln; sie spähte unverrückt mit ihren scharfen Augen nach den immer mehr und mehr verschwindenden Ufern am Zorgenhof; endlich belebten sich ihre festgeschlossenen Lippen; denn ein weißer Punkt tauchte fern in den dunkeln Wellen auf und nieder. Nicht lange, und auch die Matrosen bemerkten jenes kleine Segel, das, rasch mit Vortheil verfolgend, sie in Kurzem einholen mußte.

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[0076] Herrn Baldus zu dem besten Sitze. Sogleich blähte ein Windstoß rauschend das große Segel, das Boot neigte sich gehorsam unter dem treibenden Drucke, und mit der Spitze die hoch aufspritzenden Wellen zertheilend, sah man es bald fern, auf den Wogen auf und nieder tauchend, pfeilschnell davon fliegen. Trauernd und mit schweren Herzen kehrten Sara und Drudje zurück in das verödete Haus. Während nun der Baas vom Zorgenhof, unbekümmert um seinen Sohn, sich mit Versendung der Käselieferung beschäftigte, müssen wir uns auf den wild aufgeregten See in das Boot begeben, welches Galinda so plötzlich entführte. Einem Unerfahrenen hätte in dem flachen, langen Fahrzeuge, mitten in den hoch gehenden, oft ins Boot spritzenden Wogen bange werden mögen; aber die damit vertrauten Holländer schauten mit ihrem gewohnten Kaltmuthe in diese Gefahr. Nur Galinda schien gewaltsam ihre innere Aufregung zu zügeln; sie spähte unverrückt mit ihren scharfen Augen nach den immer mehr und mehr verschwindenden Ufern am Zorgenhof; endlich belebten sich ihre festgeschlossenen Lippen; denn ein weißer Punkt tauchte fern in den dunkeln Wellen auf und nieder. Nicht lange, und auch die Matrosen bemerkten jenes kleine Segel, das, rasch mit Vortheil verfolgend, sie in Kurzem einholen mußte. Der Kerl muß sein Leben keinen faulen Strick werth halten, bemerkte ein Matrose, daß er auf seiner Nußschale

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Zitationshilfe: Tesche, Walter: Der Enten-Piet. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 19. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 121–236. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tesche_piet_1910/76>, abgerufen am 22.11.2024.