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Tesche, Walter: Der Enten-Piet. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 19. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 121–236. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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ja um die Reputation des ehrlichen Namens geschehen gewesen.

Galinda, bleich, wie eine weiße Wachsmaske, zitternd in Scham und Entrüstung, trat zu Bertold, faßte krampfhaft seinen Arm und flüsterte:

Wenn du es leidest, daß diese Beiden da um mich hacken, so ist es mit uns für immer und ewig vorbei.

Es hätte dieser Anreizung nicht bedurft; Bertold war ohne dies schon entschlossen; er trat barsch an den Block.

Halt! Ich leide dies Hacken nicht. -- Wer giebt euch Henkern hier das Recht, ehrbare Jungfrauen zu beschimpfen?

Sachte -- sachte, mein junges Blut! versetzte der Meister Jan mit seiner unerschütterlichen Kälte; fragt erst Euren Vater, ob Ihr hier mitreden dürft; der wird Euch sagen, daß die Jevrouv Linda mir schon lange von Rechtswegen gehört und versprochen ist. Wenn sie Euch so sehr am Herzen liegt, warum wollt Ihr selbst nicht um sie hacken?

Der Jüngling blickte mit Verachtung auf seinen Gegner. Wollt Ihr vergessen, daß hier die Gemeinschaft mit Euch unehrlich macht?

Laßt Euch sagen, entgegnete Jener halblaut, Ihr freit um die schöne Linda -- mir ist sie aber schon fest versprochen. Wollt Ihr mit mir um die Braut hacken? Wer gewinnt, überläßt sie dem Andern.

Stutzend wich Bertold scheu zurück; in seiner Brust

ja um die Reputation des ehrlichen Namens geschehen gewesen.

Galinda, bleich, wie eine weiße Wachsmaske, zitternd in Scham und Entrüstung, trat zu Bertold, faßte krampfhaft seinen Arm und flüsterte:

Wenn du es leidest, daß diese Beiden da um mich hacken, so ist es mit uns für immer und ewig vorbei.

Es hätte dieser Anreizung nicht bedurft; Bertold war ohne dies schon entschlossen; er trat barsch an den Block.

Halt! Ich leide dies Hacken nicht. — Wer giebt euch Henkern hier das Recht, ehrbare Jungfrauen zu beschimpfen?

Sachte — sachte, mein junges Blut! versetzte der Meister Jan mit seiner unerschütterlichen Kälte; fragt erst Euren Vater, ob Ihr hier mitreden dürft; der wird Euch sagen, daß die Jevrouv Linda mir schon lange von Rechtswegen gehört und versprochen ist. Wenn sie Euch so sehr am Herzen liegt, warum wollt Ihr selbst nicht um sie hacken?

Der Jüngling blickte mit Verachtung auf seinen Gegner. Wollt Ihr vergessen, daß hier die Gemeinschaft mit Euch unehrlich macht?

Laßt Euch sagen, entgegnete Jener halblaut, Ihr freit um die schöne Linda — mir ist sie aber schon fest versprochen. Wollt Ihr mit mir um die Braut hacken? Wer gewinnt, überläßt sie dem Andern.

Stutzend wich Bertold scheu zurück; in seiner Brust

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[0057] ja um die Reputation des ehrlichen Namens geschehen gewesen. Galinda, bleich, wie eine weiße Wachsmaske, zitternd in Scham und Entrüstung, trat zu Bertold, faßte krampfhaft seinen Arm und flüsterte: Wenn du es leidest, daß diese Beiden da um mich hacken, so ist es mit uns für immer und ewig vorbei. Es hätte dieser Anreizung nicht bedurft; Bertold war ohne dies schon entschlossen; er trat barsch an den Block. Halt! Ich leide dies Hacken nicht. — Wer giebt euch Henkern hier das Recht, ehrbare Jungfrauen zu beschimpfen? Sachte — sachte, mein junges Blut! versetzte der Meister Jan mit seiner unerschütterlichen Kälte; fragt erst Euren Vater, ob Ihr hier mitreden dürft; der wird Euch sagen, daß die Jevrouv Linda mir schon lange von Rechtswegen gehört und versprochen ist. Wenn sie Euch so sehr am Herzen liegt, warum wollt Ihr selbst nicht um sie hacken? Der Jüngling blickte mit Verachtung auf seinen Gegner. Wollt Ihr vergessen, daß hier die Gemeinschaft mit Euch unehrlich macht? Laßt Euch sagen, entgegnete Jener halblaut, Ihr freit um die schöne Linda — mir ist sie aber schon fest versprochen. Wollt Ihr mit mir um die Braut hacken? Wer gewinnt, überläßt sie dem Andern. Stutzend wich Bertold scheu zurück; in seiner Brust

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Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T12:22:21Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Zitationshilfe: Tesche, Walter: Der Enten-Piet. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 19. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 121–236. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tesche_piet_1910/57>, abgerufen am 22.11.2024.