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Temme, Jodocus Donatus Hubertus: Die Volkssagen von Pommern und Rügen. Berlin, 1840.

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möchte ihnen darum Schaden zufügen. Deshalb schickte St. Otto es nach Deutschland, und ließ es allda verkaufen. Den Stettinschen Götzen Triglaf schickte St. Otto nach Rom an den Papst, zur Anzeigung der Bekehrung der Pommern.

Den Julinschen Götzen Triglaf dagegen konnte er nicht bekommen. Denn als er die Tempel in Julin niederbrach, da brachten die heidnischen Pfaffen den Götzen weg in ein Dorf bei Greifenberg. Dort verbargen sie ihn bei einer Bäuerin. Die hat ihn in ein Tuch gewunden und in einen starken Block verschlossen, auch nur ein kleines Loch darin gelassen, damit man ihm räuchern könne. St. Otto hat ihn lange vergeblich suchen lassen. Endlich ist zwar Einem aus der Gesellschaft des Bischofs, Namens Hermann, einem verschmitzten Manne, gelungen, ihn zu finden, indem sich derselbe der Landesart nach gekleidet und vorgegeben hat, er habe Schiffbruch gelitten und wolle dem Triglaf opfern. Allein er hat dennoch seiner niemals habhaft werden können. Das Dorf, in welchem die Bäuerin ihn verborgen hielt, hat von der Zeit an den Namen Triglaf erhalten, den es noch jetzt führt.

Für gewiß weiß man nicht, wo der Götze von da zuletzt geblieben ist. Verwunderlich ist es aber, daß die Kirche zu Triglaf von undenklichen Zeiten her ein bedeutendes Vermögen hat, und reicher ist, als irgend eine andere Kirche auf dem Lande. Die Leute sagen daher auch, daß das Götzenbild endlich noch aufgefunden und eingeschmolzen sey, und daß davon der Reichthum der Kirche herrühre.

Kantzow, Pomerania, I. S. 107-111.
Micrälius, Altes Pommerl. I. S. 150.
Cramer, Gr. Pomm. Kirch. Chron. I. S. 39-42.
Kanngießer, Pomm. Gesch. S. 665. 666.
Pommersche Provinzialblätter, I. S. 448.

möchte ihnen darum Schaden zufügen. Deshalb schickte St. Otto es nach Deutschland, und ließ es allda verkaufen. Den Stettinschen Götzen Triglaf schickte St. Otto nach Rom an den Papst, zur Anzeigung der Bekehrung der Pommern.

Den Julinschen Götzen Triglaf dagegen konnte er nicht bekommen. Denn als er die Tempel in Julin niederbrach, da brachten die heidnischen Pfaffen den Götzen weg in ein Dorf bei Greifenberg. Dort verbargen sie ihn bei einer Bäuerin. Die hat ihn in ein Tuch gewunden und in einen starken Block verschlossen, auch nur ein kleines Loch darin gelassen, damit man ihm räuchern könne. St. Otto hat ihn lange vergeblich suchen lassen. Endlich ist zwar Einem aus der Gesellschaft des Bischofs, Namens Hermann, einem verschmitzten Manne, gelungen, ihn zu finden, indem sich derselbe der Landesart nach gekleidet und vorgegeben hat, er habe Schiffbruch gelitten und wolle dem Triglaf opfern. Allein er hat dennoch seiner niemals habhaft werden können. Das Dorf, in welchem die Bäuerin ihn verborgen hielt, hat von der Zeit an den Namen Triglaf erhalten, den es noch jetzt führt.

Für gewiß weiß man nicht, wo der Götze von da zuletzt geblieben ist. Verwunderlich ist es aber, daß die Kirche zu Triglaf von undenklichen Zeiten her ein bedeutendes Vermögen hat, und reicher ist, als irgend eine andere Kirche auf dem Lande. Die Leute sagen daher auch, daß das Götzenbild endlich noch aufgefunden und eingeschmolzen sey, und daß davon der Reichthum der Kirche herrühre.

Kantzow, Pomerania, I. S. 107-111.
Micrälius, Altes Pommerl. I. S. 150.
Cramer, Gr. Pomm. Kirch. Chron. I. S. 39-42.
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          <p>Den Julinschen Götzen Triglaf dagegen konnte er nicht bekommen. Denn als er die Tempel in Julin niederbrach, da brachten die heidnischen Pfaffen den Götzen weg in ein Dorf bei Greifenberg. Dort verbargen sie ihn bei einer Bäuerin. Die hat ihn in ein Tuch gewunden und in einen starken Block verschlossen, auch nur ein kleines Loch darin gelassen, damit man ihm räuchern könne. St. Otto hat ihn lange vergeblich suchen lassen. Endlich ist zwar Einem aus der Gesellschaft des Bischofs, Namens Hermann, einem verschmitzten Manne, gelungen, ihn zu finden, indem sich derselbe der Landesart nach gekleidet und vorgegeben hat, er habe Schiffbruch gelitten und wolle dem Triglaf opfern. Allein er hat dennoch seiner niemals habhaft werden können. Das Dorf, in welchem die Bäuerin ihn verborgen hielt, hat von der Zeit an den Namen Triglaf erhalten, den es noch jetzt führt.</p>
          <p>Für gewiß weiß man nicht, wo der Götze von da zuletzt geblieben ist. Verwunderlich ist es aber, daß die Kirche zu Triglaf von undenklichen Zeiten her ein bedeutendes Vermögen hat, und reicher ist, als irgend eine andere Kirche auf dem Lande. Die Leute sagen daher auch, daß das Götzenbild endlich noch aufgefunden und eingeschmolzen sey, und daß davon der Reichthum der Kirche herrühre.</p>
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[50/0082] möchte ihnen darum Schaden zufügen. Deshalb schickte St. Otto es nach Deutschland, und ließ es allda verkaufen. Den Stettinschen Götzen Triglaf schickte St. Otto nach Rom an den Papst, zur Anzeigung der Bekehrung der Pommern. Den Julinschen Götzen Triglaf dagegen konnte er nicht bekommen. Denn als er die Tempel in Julin niederbrach, da brachten die heidnischen Pfaffen den Götzen weg in ein Dorf bei Greifenberg. Dort verbargen sie ihn bei einer Bäuerin. Die hat ihn in ein Tuch gewunden und in einen starken Block verschlossen, auch nur ein kleines Loch darin gelassen, damit man ihm räuchern könne. St. Otto hat ihn lange vergeblich suchen lassen. Endlich ist zwar Einem aus der Gesellschaft des Bischofs, Namens Hermann, einem verschmitzten Manne, gelungen, ihn zu finden, indem sich derselbe der Landesart nach gekleidet und vorgegeben hat, er habe Schiffbruch gelitten und wolle dem Triglaf opfern. Allein er hat dennoch seiner niemals habhaft werden können. Das Dorf, in welchem die Bäuerin ihn verborgen hielt, hat von der Zeit an den Namen Triglaf erhalten, den es noch jetzt führt. Für gewiß weiß man nicht, wo der Götze von da zuletzt geblieben ist. Verwunderlich ist es aber, daß die Kirche zu Triglaf von undenklichen Zeiten her ein bedeutendes Vermögen hat, und reicher ist, als irgend eine andere Kirche auf dem Lande. Die Leute sagen daher auch, daß das Götzenbild endlich noch aufgefunden und eingeschmolzen sey, und daß davon der Reichthum der Kirche herrühre. Kantzow, Pomerania, I. S. 107-111. Micrälius, Altes Pommerl. I. S. 150. Cramer, Gr. Pomm. Kirch. Chron. I. S. 39-42. Kanngießer, Pomm. Gesch. S. 665. 666. Pommersche Provinzialblätter, I. S. 448.

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Zitationshilfe: Temme, Jodocus Donatus Hubertus: Die Volkssagen von Pommern und Rügen. Berlin, 1840, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/temme_volkssagen_1840/82>, abgerufen am 22.11.2024.