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Temme, Jodocus Donatus Hubertus: Die Volkssagen von Pommern und Rügen. Berlin, 1840.

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alles noch gut gehen. Sie nahm sodann die Absolution und Buße von St. Otto an, und ließ alle ihr Gesinde von ihm taufen. Da dieß bekannt wurde, kamen viele Bürger und ließen sich auch taufen.

Obgleich dieses nun aber geschehen war, so hatte man doch große Furcht, wenn Dobislav von seiner Reise zurückkehren werde. Da trug sich aber das Wunder zu, daß ein heidnischer Pfaff in Stettin, der einen harten Zorn auf den Bischof faßte und auf den christlichen Glauben schimpfte, nachdem er auch einmal des Tages wieder viel höhnische Worte gegen die Christen geredet hatte, über Nacht plötzlich todt gefunden wurde, also daß sein Leib aufgeschwollen und geplatzt war. Das war sichtbarlich nur Strafe Gottes, und wer noch nicht getauft war, der ließ sich nun taufen.

Als nun nach solchen Ereignissen Dobislav endlich wieder zu Hause kam, da kehrte auch er von seinem Irrthume zurück, ließ sich absolviren vom Bischofe, empfing Buße von ihm und war ihm fortan in allem behülflich. - Also wurde Stettin bekehrt.

Th. Kantzow, Pomerania, I. S. 101-109.
Micrälius, Altes Pommerland, I. S. 149. 150.
Cramer, Gr. Pomm. Kirch-Chron. I. S. 39. 40.
Kanngießer, Pomm. Gesch. S. 623-655.
21. Julins Abfall vom Christenthum.

Bischof Otto zog, nachdem er die Pommern bekehrt hatte, in seine Heimath zurück, daß er um die Ostern 1125 wieder gen Bamberg kam. Nach seiner Abreise geschah es, daß zuerst die Julinschen von dem neuen Glauben wieder abfielen. Dieselben feierten alljährlich im Anfange des Sommers ein Götzenfest, dazu sie ein großes Feuer anmachten; dazu kam alles Volk zusammen, und aß und trank sich voll

alles noch gut gehen. Sie nahm sodann die Absolution und Buße von St. Otto an, und ließ alle ihr Gesinde von ihm taufen. Da dieß bekannt wurde, kamen viele Bürger und ließen sich auch taufen.

Obgleich dieses nun aber geschehen war, so hatte man doch große Furcht, wenn Dobislav von seiner Reise zurückkehren werde. Da trug sich aber das Wunder zu, daß ein heidnischer Pfaff in Stettin, der einen harten Zorn auf den Bischof faßte und auf den christlichen Glauben schimpfte, nachdem er auch einmal des Tages wieder viel höhnische Worte gegen die Christen geredet hatte, über Nacht plötzlich todt gefunden wurde, also daß sein Leib aufgeschwollen und geplatzt war. Das war sichtbarlich nur Strafe Gottes, und wer noch nicht getauft war, der ließ sich nun taufen.

Als nun nach solchen Ereignissen Dobislav endlich wieder zu Hause kam, da kehrte auch er von seinem Irrthume zurück, ließ sich absolviren vom Bischofe, empfing Buße von ihm und war ihm fortan in allem behülflich. – Also wurde Stettin bekehrt.

Th. Kantzow, Pomerania, I. S. 101-109.
Micrälius, Altes Pommerland, I. S. 149. 150.
Cramer, Gr. Pomm. Kirch-Chron. I. S. 39. 40.
Kanngießer, Pomm. Gesch. S. 623-655.
21. Julins Abfall vom Christenthum.

Bischof Otto zog, nachdem er die Pommern bekehrt hatte, in seine Heimath zurück, daß er um die Ostern 1125 wieder gen Bamberg kam. Nach seiner Abreise geschah es, daß zuerst die Julinschen von dem neuen Glauben wieder abfielen. Dieselben feierten alljährlich im Anfange des Sommers ein Götzenfest, dazu sie ein großes Feuer anmachten; dazu kam alles Volk zusammen, und aß und trank sich voll

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[40/0072] alles noch gut gehen. Sie nahm sodann die Absolution und Buße von St. Otto an, und ließ alle ihr Gesinde von ihm taufen. Da dieß bekannt wurde, kamen viele Bürger und ließen sich auch taufen. Obgleich dieses nun aber geschehen war, so hatte man doch große Furcht, wenn Dobislav von seiner Reise zurückkehren werde. Da trug sich aber das Wunder zu, daß ein heidnischer Pfaff in Stettin, der einen harten Zorn auf den Bischof faßte und auf den christlichen Glauben schimpfte, nachdem er auch einmal des Tages wieder viel höhnische Worte gegen die Christen geredet hatte, über Nacht plötzlich todt gefunden wurde, also daß sein Leib aufgeschwollen und geplatzt war. Das war sichtbarlich nur Strafe Gottes, und wer noch nicht getauft war, der ließ sich nun taufen. Als nun nach solchen Ereignissen Dobislav endlich wieder zu Hause kam, da kehrte auch er von seinem Irrthume zurück, ließ sich absolviren vom Bischofe, empfing Buße von ihm und war ihm fortan in allem behülflich. – Also wurde Stettin bekehrt. Th. Kantzow, Pomerania, I. S. 101-109. Micrälius, Altes Pommerland, I. S. 149. 150. Cramer, Gr. Pomm. Kirch-Chron. I. S. 39. 40. Kanngießer, Pomm. Gesch. S. 623-655. 21. Julins Abfall vom Christenthum. Bischof Otto zog, nachdem er die Pommern bekehrt hatte, in seine Heimath zurück, daß er um die Ostern 1125 wieder gen Bamberg kam. Nach seiner Abreise geschah es, daß zuerst die Julinschen von dem neuen Glauben wieder abfielen. Dieselben feierten alljährlich im Anfange des Sommers ein Götzenfest, dazu sie ein großes Feuer anmachten; dazu kam alles Volk zusammen, und aß und trank sich voll

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Zitationshilfe: Temme, Jodocus Donatus Hubertus: Die Volkssagen von Pommern und Rügen. Berlin, 1840, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/temme_volkssagen_1840/72>, abgerufen am 21.11.2024.