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Temme, Jodocus Donatus Hubertus: Die Volkssagen von Pommern und Rügen. Berlin, 1840.

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1. Die Zweikämpfe um die Oberherrschaft zwischen den Wenden und Dänen.

In den alten Zeiten wurde das jetzige Pommerland von einem Volke bewohnt, welches Wenden genannt wurde. Diese Wenden waren sehr tapfer und kriegerisch. Insbesondere wurden sie in viele und arge Kriege mit den Dänen verwickelt. Einstmals, lange Zeit vor der Geburt des Herrn, lebte in Dänemark ein König Namens Rorich, welcher viel Krieg mit seinen umliegenden Nachbarn führte. Derselbe unterstand sich auch, die Wenden im Pommerlande zu bekriegen. Er fand diese zum Streite lustig, und die beiden Völker kamen in ihren Schiffen auf der See gegen einander. Die Wenden hatten etliche Schiffe in einen Halt versteckt, und ließen nur einige wenige sehen, indem sie meinten, der Dänische König solle auf diese losgehen; so wollten sie dann weichen bis auf jene Seite des Haltes, und alsdann den König von vorn und von hinten zugleich überfallen. Aber der König merkte den Betrug, und als die Wenden vor ihm flohen, verfolgte er sie nur bis zu dem Halte hin und überfiel flugs die im Halt und schlug sie in die Flucht, ehe die anderen umkehren konnten. Diese kamen ihnen aber doch nach einer Weile wieder zur Hülfe, und sie setzten sich nun sämmtlich dem Könige zur Wehre. Da der König das sah, hielt er stille, und war zweifelhaft, was er thun sollte.

1. Die Zweikämpfe um die Oberherrschaft zwischen den Wenden und Dänen.

In den alten Zeiten wurde das jetzige Pommerland von einem Volke bewohnt, welches Wenden genannt wurde. Diese Wenden waren sehr tapfer und kriegerisch. Insbesondere wurden sie in viele und arge Kriege mit den Dänen verwickelt. Einstmals, lange Zeit vor der Geburt des Herrn, lebte in Dänemark ein König Namens Rorich, welcher viel Krieg mit seinen umliegenden Nachbarn führte. Derselbe unterstand sich auch, die Wenden im Pommerlande zu bekriegen. Er fand diese zum Streite lustig, und die beiden Völker kamen in ihren Schiffen auf der See gegen einander. Die Wenden hatten etliche Schiffe in einen Halt versteckt, und ließen nur einige wenige sehen, indem sie meinten, der Dänische König solle auf diese losgehen; so wollten sie dann weichen bis auf jene Seite des Haltes, und alsdann den König von vorn und von hinten zugleich überfallen. Aber der König merkte den Betrug, und als die Wenden vor ihm flohen, verfolgte er sie nur bis zu dem Halte hin und überfiel flugs die im Halt und schlug sie in die Flucht, ehe die anderen umkehren konnten. Diese kamen ihnen aber doch nach einer Weile wieder zur Hülfe, und sie setzten sich nun sämmtlich dem Könige zur Wehre. Da der König das sah, hielt er stille, und war zweifelhaft, was er thun sollte.

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[3/0035] 1. Die Zweikämpfe um die Oberherrschaft zwischen den Wenden und Dänen. In den alten Zeiten wurde das jetzige Pommerland von einem Volke bewohnt, welches Wenden genannt wurde. Diese Wenden waren sehr tapfer und kriegerisch. Insbesondere wurden sie in viele und arge Kriege mit den Dänen verwickelt. Einstmals, lange Zeit vor der Geburt des Herrn, lebte in Dänemark ein König Namens Rorich, welcher viel Krieg mit seinen umliegenden Nachbarn führte. Derselbe unterstand sich auch, die Wenden im Pommerlande zu bekriegen. Er fand diese zum Streite lustig, und die beiden Völker kamen in ihren Schiffen auf der See gegen einander. Die Wenden hatten etliche Schiffe in einen Halt versteckt, und ließen nur einige wenige sehen, indem sie meinten, der Dänische König solle auf diese losgehen; so wollten sie dann weichen bis auf jene Seite des Haltes, und alsdann den König von vorn und von hinten zugleich überfallen. Aber der König merkte den Betrug, und als die Wenden vor ihm flohen, verfolgte er sie nur bis zu dem Halte hin und überfiel flugs die im Halt und schlug sie in die Flucht, ehe die anderen umkehren konnten. Diese kamen ihnen aber doch nach einer Weile wieder zur Hülfe, und sie setzten sich nun sämmtlich dem Könige zur Wehre. Da der König das sah, hielt er stille, und war zweifelhaft, was er thun sollte.

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Zitationshilfe: Temme, Jodocus Donatus Hubertus: Die Volkssagen von Pommern und Rügen. Berlin, 1840, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/temme_volkssagen_1840/35>, abgerufen am 28.11.2024.