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Temme, Jodocus Donatus Hubertus: Die Volkssagen von Pommern und Rügen. Berlin, 1840.

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Fritz Schlagenteufel gefundene Glöcklein verloren hatte. Um sein Unglück aber voll zu machen, durfte er in der ersten Zeit noch nicht wieder aus seinem Berge heraus; denn die Zwerge dürfen nicht immer, sondern nur wenige Tage im Jahre auf die Oberwelt kommen. Als er endlich herauskam, da war sein Erstes, daß er sein verlornes Glöcklein suchte. Er konnte es lange nicht finden; denn Fritz Schlagenteufel war unterdeß von Patzig weggezogen nach Unruh bei Gingst, wo er Schäferknecht geworden war. Endlich kam der Zwerg auch hierher, und sah sein Glöcklein, wie der Schäfer, der auf dem Felde seine Schafe hütete, damit klingelte. Geschwinde verwandelte der Zwerg sich nun in eine alte arme Frau, und suchte dem Schäfer das Glöcklein mit glatten Worten abzuschwatzen. Das wollte ihm aber nicht glücken, denn Fritz Schlagenteufel wollte das schöne, hellklingende Glöcklein nicht von sich geben. Er zog daher zuletzt ein weißes Stäbchen hervor, das er dem Schäfer für sein Glöcklein anbot, dasselbe preisend, daß er damit allerlei Zauberei verrichten könne. Darauf ging Schlagenteufel ein, und der Zwerg bekam das Glöcklein zurück.

Das weiße Stäbchen war wirklich ein Zauberstab, der es machen konnte, daß alles Vieh, so damit getrieben wurde, vier Wochen früher fett ward, und zwei Pfund Wolle mehr trug, als anderes Vieh. Dadurch wurde denn Fritz Schlagenteufel in wenig Jahren der reichste Schäfer auf ganz Rügen, und kaufte sich zuletzt ein Rittergut, nämlich Grabitz bei Rambin, und wurde selbst ein Edelmann. Seine Nachkommenschaft blühet noch.

E. M. Arndt, Märchen u. Jugenderinnerungen, I. S. 229-235.

Fritz Schlagenteufel gefundene Glöcklein verloren hatte. Um sein Unglück aber voll zu machen, durfte er in der ersten Zeit noch nicht wieder aus seinem Berge heraus; denn die Zwerge dürfen nicht immer, sondern nur wenige Tage im Jahre auf die Oberwelt kommen. Als er endlich herauskam, da war sein Erstes, daß er sein verlornes Glöcklein suchte. Er konnte es lange nicht finden; denn Fritz Schlagenteufel war unterdeß von Patzig weggezogen nach Unruh bei Gingst, wo er Schäferknecht geworden war. Endlich kam der Zwerg auch hierher, und sah sein Glöcklein, wie der Schäfer, der auf dem Felde seine Schafe hütete, damit klingelte. Geschwinde verwandelte der Zwerg sich nun in eine alte arme Frau, und suchte dem Schäfer das Glöcklein mit glatten Worten abzuschwatzen. Das wollte ihm aber nicht glücken, denn Fritz Schlagenteufel wollte das schöne, hellklingende Glöcklein nicht von sich geben. Er zog daher zuletzt ein weißes Stäbchen hervor, das er dem Schäfer für sein Glöcklein anbot, dasselbe preisend, daß er damit allerlei Zauberei verrichten könne. Darauf ging Schlagenteufel ein, und der Zwerg bekam das Glöcklein zurück.

Das weiße Stäbchen war wirklich ein Zauberstab, der es machen konnte, daß alles Vieh, so damit getrieben wurde, vier Wochen früher fett ward, und zwei Pfund Wolle mehr trug, als anderes Vieh. Dadurch wurde denn Fritz Schlagenteufel in wenig Jahren der reichste Schäfer auf ganz Rügen, und kaufte sich zuletzt ein Rittergut, nämlich Grabitz bei Rambin, und wurde selbst ein Edelmann. Seine Nachkommenschaft blühet noch.

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Fritz Schlagenteufel gefundene Glöcklein verloren hatte. Um sein Unglück aber voll zu machen, durfte er in der ersten Zeit noch nicht wieder aus seinem Berge heraus; denn die Zwerge dürfen nicht immer, sondern nur wenige Tage im Jahre auf die Oberwelt kommen. Als er endlich herauskam, da war sein Erstes, daß er sein verlornes Glöcklein suchte. Er konnte es lange nicht finden; denn Fritz Schlagenteufel war unterdeß von Patzig weggezogen nach Unruh bei Gingst, wo er Schäferknecht geworden war. Endlich kam der Zwerg auch hierher, und sah sein Glöcklein, wie der Schäfer, der auf dem Felde seine Schafe hütete, damit klingelte. Geschwinde verwandelte der Zwerg sich nun in eine alte arme Frau, und suchte dem Schäfer das Glöcklein mit glatten Worten abzuschwatzen. Das wollte ihm aber nicht glücken, denn Fritz Schlagenteufel wollte das schöne, hellklingende Glöcklein nicht von sich geben. Er zog daher zuletzt ein weißes Stäbchen hervor, das er dem Schäfer für sein Glöcklein anbot, dasselbe preisend, daß er damit allerlei Zauberei verrichten könne. Darauf ging Schlagenteufel ein, und der Zwerg bekam das Glöcklein zurück.</p>
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[264/0296] Fritz Schlagenteufel gefundene Glöcklein verloren hatte. Um sein Unglück aber voll zu machen, durfte er in der ersten Zeit noch nicht wieder aus seinem Berge heraus; denn die Zwerge dürfen nicht immer, sondern nur wenige Tage im Jahre auf die Oberwelt kommen. Als er endlich herauskam, da war sein Erstes, daß er sein verlornes Glöcklein suchte. Er konnte es lange nicht finden; denn Fritz Schlagenteufel war unterdeß von Patzig weggezogen nach Unruh bei Gingst, wo er Schäferknecht geworden war. Endlich kam der Zwerg auch hierher, und sah sein Glöcklein, wie der Schäfer, der auf dem Felde seine Schafe hütete, damit klingelte. Geschwinde verwandelte der Zwerg sich nun in eine alte arme Frau, und suchte dem Schäfer das Glöcklein mit glatten Worten abzuschwatzen. Das wollte ihm aber nicht glücken, denn Fritz Schlagenteufel wollte das schöne, hellklingende Glöcklein nicht von sich geben. Er zog daher zuletzt ein weißes Stäbchen hervor, das er dem Schäfer für sein Glöcklein anbot, dasselbe preisend, daß er damit allerlei Zauberei verrichten könne. Darauf ging Schlagenteufel ein, und der Zwerg bekam das Glöcklein zurück. Das weiße Stäbchen war wirklich ein Zauberstab, der es machen konnte, daß alles Vieh, so damit getrieben wurde, vier Wochen früher fett ward, und zwei Pfund Wolle mehr trug, als anderes Vieh. Dadurch wurde denn Fritz Schlagenteufel in wenig Jahren der reichste Schäfer auf ganz Rügen, und kaufte sich zuletzt ein Rittergut, nämlich Grabitz bei Rambin, und wurde selbst ein Edelmann. Seine Nachkommenschaft blühet noch. E. M. Arndt, Märchen u. Jugenderinnerungen, I. S. 229-235.

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Zitationshilfe: Temme, Jodocus Donatus Hubertus: Die Volkssagen von Pommern und Rügen. Berlin, 1840, S. 264. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/temme_volkssagen_1840/296>, abgerufen am 22.11.2024.