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Temme, Jodocus Donatus Hubertus: Die Volkssagen von Pommern und Rügen. Berlin, 1840.

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Wie er nun schon an vielen Orten gewesen war und auch nach Compostella in Spanien kam, da fragte er, noch immer keine Beruhigung seines Gewissens verspürend, die Mönche allda, wo denn noch ein heiligerer Wallfahrtsort über Compostella sey, an welchem er gänzliche Vergebung seiner Sünde erwarten könne. Und es ward ihm zur Antwort: ja, es sey noch ein viel heiligerer da, der sey auf dem Gollenberge in Pommern. Darüber ist denn der Edelmann gar unmuthig geworden und hat geredet: Was, zum Teufel, suche ich denn über 400 Meilen weit hier, was ich näher denn Eine Meile weit von meinem Hause habe? Er ist somit zurück gegangen in seine Heimath, wo er, auf keine Ruhe in der Welt mehr hoffend, auf dem Gollenberge sich einen Dolch ins Herz stieß. Allda geht noch um Mitternacht sein Geist herum.

Micrälius, Altes Pommerl. II. S. 288.
Cramer, Gr. Pomm. Kirch. Chron. III. S. 5.
Pommersche Provinzialblätter, von Haken, III. S. 32-38.
67. Die drei Mönche im Dome zu Colberg.

Die St. Marien- oder Dom-Kirche zu Colberg, deren erster Bau schon zu den Zeiten des heiligen Otto angefangen haben soll, ist eine der schönsten und größten Kirchen in Pommern. Ihre Länge beträgt 205 Fuß, die Breite 128, und die Höhe 74. Sie hat nur einen Thurm, der nach der Westseite hin befindlich ist, der aber drei Spitzen hat. Die mittlere von diesen ist die höchste, und bei weitem höher, als die zu beiden Seiten. Dieser Thurm ist bis an das Dach 136 Fuß, und das Dach ist 100 Fuß hoch, so daß die ganze Höhe des Thurmes 236 Fuß beträgt. Er kann zur See in einer Entfernung von sieben Meilen gesehen werden. Von der Erbauung dieses Domes erzählt man sich Folgendes:

Wie er nun schon an vielen Orten gewesen war und auch nach Compostella in Spanien kam, da fragte er, noch immer keine Beruhigung seines Gewissens verspürend, die Mönche allda, wo denn noch ein heiligerer Wallfahrtsort über Compostella sey, an welchem er gänzliche Vergebung seiner Sünde erwarten könne. Und es ward ihm zur Antwort: ja, es sey noch ein viel heiligerer da, der sey auf dem Gollenberge in Pommern. Darüber ist denn der Edelmann gar unmuthig geworden und hat geredet: Was, zum Teufel, suche ich denn über 400 Meilen weit hier, was ich näher denn Eine Meile weit von meinem Hause habe? Er ist somit zurück gegangen in seine Heimath, wo er, auf keine Ruhe in der Welt mehr hoffend, auf dem Gollenberge sich einen Dolch ins Herz stieß. Allda geht noch um Mitternacht sein Geist herum.

Micrälius, Altes Pommerl. II. S. 288.
Cramer, Gr. Pomm. Kirch. Chron. III. S. 5.
Pommersche Provinzialblätter, von Haken, III. S. 32-38.
67. Die drei Mönche im Dome zu Colberg.

Die St. Marien- oder Dom-Kirche zu Colberg, deren erster Bau schon zu den Zeiten des heiligen Otto angefangen haben soll, ist eine der schönsten und größten Kirchen in Pommern. Ihre Länge beträgt 205 Fuß, die Breite 128, und die Höhe 74. Sie hat nur einen Thurm, der nach der Westseite hin befindlich ist, der aber drei Spitzen hat. Die mittlere von diesen ist die höchste, und bei weitem höher, als die zu beiden Seiten. Dieser Thurm ist bis an das Dach 136 Fuß, und das Dach ist 100 Fuß hoch, so daß die ganze Höhe des Thurmes 236 Fuß beträgt. Er kann zur See in einer Entfernung von sieben Meilen gesehen werden. Von der Erbauung dieses Domes erzählt man sich Folgendes:

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[104/0136] Wie er nun schon an vielen Orten gewesen war und auch nach Compostella in Spanien kam, da fragte er, noch immer keine Beruhigung seines Gewissens verspürend, die Mönche allda, wo denn noch ein heiligerer Wallfahrtsort über Compostella sey, an welchem er gänzliche Vergebung seiner Sünde erwarten könne. Und es ward ihm zur Antwort: ja, es sey noch ein viel heiligerer da, der sey auf dem Gollenberge in Pommern. Darüber ist denn der Edelmann gar unmuthig geworden und hat geredet: Was, zum Teufel, suche ich denn über 400 Meilen weit hier, was ich näher denn Eine Meile weit von meinem Hause habe? Er ist somit zurück gegangen in seine Heimath, wo er, auf keine Ruhe in der Welt mehr hoffend, auf dem Gollenberge sich einen Dolch ins Herz stieß. Allda geht noch um Mitternacht sein Geist herum. Micrälius, Altes Pommerl. II. S. 288. Cramer, Gr. Pomm. Kirch. Chron. III. S. 5. Pommersche Provinzialblätter, von Haken, III. S. 32-38. 67. Die drei Mönche im Dome zu Colberg. Die St. Marien- oder Dom-Kirche zu Colberg, deren erster Bau schon zu den Zeiten des heiligen Otto angefangen haben soll, ist eine der schönsten und größten Kirchen in Pommern. Ihre Länge beträgt 205 Fuß, die Breite 128, und die Höhe 74. Sie hat nur einen Thurm, der nach der Westseite hin befindlich ist, der aber drei Spitzen hat. Die mittlere von diesen ist die höchste, und bei weitem höher, als die zu beiden Seiten. Dieser Thurm ist bis an das Dach 136 Fuß, und das Dach ist 100 Fuß hoch, so daß die ganze Höhe des Thurmes 236 Fuß beträgt. Er kann zur See in einer Entfernung von sieben Meilen gesehen werden. Von der Erbauung dieses Domes erzählt man sich Folgendes:

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Zitationshilfe: Temme, Jodocus Donatus Hubertus: Die Volkssagen von Pommern und Rügen. Berlin, 1840, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/temme_volkssagen_1840/136>, abgerufen am 22.12.2024.