Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Szentiványi, Márton: Fünffzig Motiva, Oder Bewegende Ursachen/ Und Betrachtungen. 2. Aufl. [s. l.], 1755.

Bild:
<< vorherige Seite

wesen / und ihr habt mir zu essen geben Das Wörtlein enim dann / weilen es scheinet, als thäte es erweisen, daß die gute Werck zum ewigen Leben nutzen, ausgelassen. Ich lasse dergleichen viele Veränderungen aus. Habe also gefunden, daß die neue Lehrer und Urheber der neuen Religionen den Weeg Gottes in der Wahrheit nicht lehren, sondern die H. Schrifft nach ichrem eigenen Sinn auslegen, stimmelen und veränderen; wie hätte ich dann können bey solchem Glauben bleiben.

37. Betrachtung.

Die wahre Kirch Cheisti von den falschen zu erkennen, hab ich also bey mir diesen nachfolglichen Sinn Schluß gemacht: Es ist ein wahre Kirch Christi. Dieses gestehen alle Religionen und Secten in der Christenheit ausser den Ketzern, die Exspectantes genennt werden. Wann dann eine Kirch Christi ist, so muß sie von Christo eingesetzt seyn: ist sie von Christo eingesetzt, so ist sie mit gröster Weißheit eingesetzt, dann Er ist die ewige Weißheit.

wesen / und ihr habt mir zu essen geben Das Wörtlein enim dann / weilen es scheinet, als thäte es erweisen, daß die gute Werck zum ewigen Leben nutzen, ausgelassen. Ich lasse dergleichen viele Veränderungen aus. Habe also gefunden, daß die neue Lehrer und Urheber der neuen Religionen den Weeg Gottes in der Wahrheit nicht lehren, sondern die H. Schrifft nach ichrem eigenen Sinn auslegen, stimmelen und veränderen; wie hätte ich dann können bey solchem Glauben bleiben.

37. Betrachtung.

Die wahre Kirch Cheisti von den falschen zu erkennen, hab ich also bey mir diesen nachfolglichen Sinn Schluß gemacht: Es ist ein wahre Kirch Christi. Dieses gestehen alle Religionen und Secten in der Christenheit ausser den Ketzern, die Exspectantes genennt werden. Wann dann eine Kirch Christi ist, so muß sie von Christo eingesetzt seyn: ist sie von Christo eingesetzt, so ist sie mit gröster Weißheit eingesetzt, dann Er ist die ewige Weißheit.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0077" n="73"/>
wesen / und ihr habt mir zu essen geben Das Wörtlein <hi rendition="#i">enim</hi> dann / weilen es scheinet, als thäte es erweisen,                      daß die gute Werck zum ewigen Leben nutzen, ausgelassen. Ich lasse dergleichen                      viele Veränderungen aus. Habe also gefunden, daß die neue Lehrer und Urheber der                      neuen Religionen den Weeg Gottes in der Wahrheit nicht lehren, sondern die H.                      Schrifft nach ichrem eigenen Sinn auslegen, stimmelen und veränderen; wie hätte                      ich dann können bey solchem Glauben bleiben.</p>
      </div>
      <div>
        <head>37. Betrachtung.<lb/></head>
        <p>Die wahre Kirch Cheisti von den falschen zu erkennen, hab ich also bey mir diesen                      nachfolglichen Sinn Schluß gemacht: Es ist ein wahre Kirch Christi. Dieses                      gestehen alle Religionen und Secten in der Christenheit ausser den Ketzern, die                      Exspectantes genennt werden. Wann dann eine Kirch Christi ist, so muß sie von                      Christo eingesetzt seyn: ist sie von Christo eingesetzt, so ist sie mit gröster                      Weißheit eingesetzt, dann Er ist die ewige Weißheit.
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[73/0077] wesen / und ihr habt mir zu essen geben Das Wörtlein enim dann / weilen es scheinet, als thäte es erweisen, daß die gute Werck zum ewigen Leben nutzen, ausgelassen. Ich lasse dergleichen viele Veränderungen aus. Habe also gefunden, daß die neue Lehrer und Urheber der neuen Religionen den Weeg Gottes in der Wahrheit nicht lehren, sondern die H. Schrifft nach ichrem eigenen Sinn auslegen, stimmelen und veränderen; wie hätte ich dann können bey solchem Glauben bleiben. 37. Betrachtung. Die wahre Kirch Cheisti von den falschen zu erkennen, hab ich also bey mir diesen nachfolglichen Sinn Schluß gemacht: Es ist ein wahre Kirch Christi. Dieses gestehen alle Religionen und Secten in der Christenheit ausser den Ketzern, die Exspectantes genennt werden. Wann dann eine Kirch Christi ist, so muß sie von Christo eingesetzt seyn: ist sie von Christo eingesetzt, so ist sie mit gröster Weißheit eingesetzt, dann Er ist die ewige Weißheit.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/szentivanyi_motiva_1755
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/szentivanyi_motiva_1755/77
Zitationshilfe: Szentiványi, Márton: Fünffzig Motiva, Oder Bewegende Ursachen/ Und Betrachtungen. 2. Aufl. [s. l.], 1755, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/szentivanyi_motiva_1755/77>, abgerufen am 22.12.2024.