Szentiványi, Márton: Fünffzig Motiva, Oder Bewegende Ursachen/ Und Betrachtungen. 2. Aufl. [s. l.], 1755.wir alle einander begegnen in Einigkeit des Glaubens - - - auff daß wir nun nicht Kinder seyn / und uns nicht hin und her wehen lassen von allerley Wind der Lehren durch Behendigkeit in Schalckheit der Menschen / damit sie uns erschleichen zu verführen / und in Irthum zu bringen. In dem 4. Cap. zu den Ephesern am 11. 12. 13. und 14. v. 14. Betrachtung. Ich hatte mir im Anfang fürgenommen, daß, so ich einen Fehler des Glaubens, oder etwas wider die rechte Vernunfft in einer Sect oder Religion würde finden, dieselbe alsobald wolte verwerffen, und nicht mehr zur Wahl annehmen. Habe derentwegen aus Anfangs vorgesetzten Fundamenten und Haupt-Puncten unterschiedliche Glaubens-Lehren verschiedener Uncatholischen Religion aufgesucht, und von selben folgender Gestalt discurirt: Zum Exempel führte ich erstlich diesen Discurs: GOTT ist einer unendlichen Weißheit, und unendlichen Gütigkeit: der hat uns gewisse Gesätz zu halten vor- wir alle einander begegnen in Einigkeit des Glaubens - - - auff daß wir nun nicht Kinder seyn / und uns nicht hin und her wehen lassen von allerley Wind der Lehren durch Behendigkeit in Schalckheit der Menschen / damit sie uns erschleichen zu verführen / und in Irthum zu bringen. In dem 4. Cap. zu den Ephesern am 11. 12. 13. und 14. v. 14. Betrachtung. Ich hatte mir im Anfang fürgenommen, daß, so ich einen Fehler des Glaubens, oder etwas wider die rechte Vernunfft in einer Sect oder Religion würde finden, dieselbe alsobald wolte verwerffen, und nicht mehr zur Wahl annehmen. Habe derentwegen aus Anfangs vorgesetzten Fundamenten und Haupt-Puncten unterschiedliche Glaubens-Lehren verschiedener Uncatholischen Religion aufgesucht, und von selben folgender Gestalt discurirt: Zum Exempel führte ich erstlich diesen Discurs: GOTT ist einer unendlichen Weißheit, und unendlichen Gütigkeit: der hat uns gewisse Gesätz zu halten vor- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0036" n="32"/> wir alle einander begegnen in Einigkeit des Glaubens - - - auff daß wir nun nicht Kinder seyn / und uns nicht hin und her wehen lassen von allerley Wind der Lehren durch Behendigkeit in Schalckheit der Menschen / damit sie uns erschleichen zu verführen / und in Irthum zu bringen. In dem 4. Cap. zu den Ephesern am 11. 12. 13. und 14. v.</p> </div> <div> <head>14. Betrachtung.<lb/></head> <p>Ich hatte mir im Anfang fürgenommen, daß, so ich einen Fehler des Glaubens, oder etwas wider die rechte Vernunfft in einer Sect oder Religion würde finden, dieselbe alsobald wolte verwerffen, und nicht mehr zur Wahl annehmen. Habe derentwegen aus Anfangs vorgesetzten Fundamenten und Haupt-Puncten unterschiedliche Glaubens-Lehren verschiedener Uncatholischen Religion aufgesucht, und von selben folgender Gestalt discurirt: Zum Exempel führte ich erstlich diesen Discurs: GOTT ist einer unendlichen Weißheit, und unendlichen Gütigkeit: der hat uns gewisse Gesätz zu halten vor- </p> </div> </body> </text> </TEI> [32/0036]
wir alle einander begegnen in Einigkeit des Glaubens - - - auff daß wir nun nicht Kinder seyn / und uns nicht hin und her wehen lassen von allerley Wind der Lehren durch Behendigkeit in Schalckheit der Menschen / damit sie uns erschleichen zu verführen / und in Irthum zu bringen. In dem 4. Cap. zu den Ephesern am 11. 12. 13. und 14. v.
14. Betrachtung.
Ich hatte mir im Anfang fürgenommen, daß, so ich einen Fehler des Glaubens, oder etwas wider die rechte Vernunfft in einer Sect oder Religion würde finden, dieselbe alsobald wolte verwerffen, und nicht mehr zur Wahl annehmen. Habe derentwegen aus Anfangs vorgesetzten Fundamenten und Haupt-Puncten unterschiedliche Glaubens-Lehren verschiedener Uncatholischen Religion aufgesucht, und von selben folgender Gestalt discurirt: Zum Exempel führte ich erstlich diesen Discurs: GOTT ist einer unendlichen Weißheit, und unendlichen Gütigkeit: der hat uns gewisse Gesätz zu halten vor-
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Zitationshilfe: | Szentiványi, Márton: Fünffzig Motiva, Oder Bewegende Ursachen/ Und Betrachtungen. 2. Aufl. [s. l.], 1755, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/szentivanyi_motiva_1755/36>, abgerufen am 04.03.2025. |