Szentiványi, Márton: Fünffzig Motiva, Oder Bewegende Ursachen/ Und Betrachtungen. 2. Aufl. [s. l.], 1755.Wer dieses glaubet dem rechnet GOtt keine Sünde zu. Um keiner andern Sünd willen wird der Mensch verdammt, als um die einige Sünd des Unglaubens. Die gute Werck seynd nicht verdienstlich der ewigen Seeligkeit. Man ist nicht schuldig für seine begangene Sünden Buß zu thun, indeme Christus schon für alle unsere Sünden mit seinem Tod und theuren Blut genug gethan hat. Es ist nicht in unserem Gewalt, die Sünde zu meyden. Niemand ist schuldig, seine Sünden zu beichten, dann der Glaub allein macht seelig. Nun erwege ein jeder, was aus dessen uncatholischen Lehren für ein gewissen könne formiret werden, um die Sünd zu meyden, und das Gute zu würcken? ob solches nicht allein die vorgedachte Catholische Gewissens-Regulen richten können und müssen, nicht aber die jetztgedachte Regulen uncatholischer Lehr? bin deshalben, ja so gar, Krafft meiner Vernunfft, angehalten worden, dem Ca- Wer dieses glaubet dem rechnet GOtt keine Sünde zu. Um keiner andern Sünd willen wird der Mensch verdammt, als um die einige Sünd des Unglaubens. Die gute Werck seynd nicht verdienstlich der ewigen Seeligkeit. Man ist nicht schuldig für seine begangene Sünden Buß zu thun, indeme Christus schon für alle unsere Sünden mit seinem Tod und theuren Blut genug gethan hat. Es ist nicht in unserem Gewalt, die Sünde zu meyden. Niemand ist schuldig, seine Sünden zu beichten, dann der Glaub allein macht seelig. Nun erwege ein jeder, was aus dessen uncatholischen Lehren für ein gewissen könne formiret werden, um die Sünd zu meyden, und das Gute zu würcken? ob solches nicht allein die vorgedachte Catholische Gewissens-Regulen richten können und müssen, nicht aber die jetztgedachte Regulen uncatholischer Lehr? bin deshalben, ja so gar, Krafft meiner Vernunfft, angehalten worden, dem Ca- <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0103" n="99"/> <p>Wer dieses glaubet dem rechnet GOtt keine Sünde zu.</p> <p>Um keiner andern Sünd willen wird der Mensch verdammt, als um die einige Sünd des Unglaubens.</p> <p>Die gute Werck seynd nicht verdienstlich der ewigen Seeligkeit.</p> <p>Man ist nicht schuldig für seine begangene Sünden Buß zu thun, indeme Christus schon für alle unsere Sünden mit seinem Tod und theuren Blut genug gethan hat.</p> <p>Es ist nicht in unserem Gewalt, die Sünde zu meyden.</p> <p>Niemand ist schuldig, seine Sünden zu beichten, dann der Glaub allein macht seelig.</p> <p>Nun erwege ein jeder, was aus dessen uncatholischen Lehren für ein gewissen könne formiret werden, um die Sünd zu meyden, und das Gute zu würcken? ob solches nicht allein die vorgedachte Catholische Gewissens-Regulen richten können und müssen, nicht aber die jetztgedachte Regulen uncatholischer Lehr? bin deshalben, ja so gar, Krafft meiner Vernunfft, angehalten worden, dem Ca- </p> </div> </body> </text> </TEI> [99/0103]
Wer dieses glaubet dem rechnet GOtt keine Sünde zu.
Um keiner andern Sünd willen wird der Mensch verdammt, als um die einige Sünd des Unglaubens.
Die gute Werck seynd nicht verdienstlich der ewigen Seeligkeit.
Man ist nicht schuldig für seine begangene Sünden Buß zu thun, indeme Christus schon für alle unsere Sünden mit seinem Tod und theuren Blut genug gethan hat.
Es ist nicht in unserem Gewalt, die Sünde zu meyden.
Niemand ist schuldig, seine Sünden zu beichten, dann der Glaub allein macht seelig.
Nun erwege ein jeder, was aus dessen uncatholischen Lehren für ein gewissen könne formiret werden, um die Sünd zu meyden, und das Gute zu würcken? ob solches nicht allein die vorgedachte Catholische Gewissens-Regulen richten können und müssen, nicht aber die jetztgedachte Regulen uncatholischer Lehr? bin deshalben, ja so gar, Krafft meiner Vernunfft, angehalten worden, dem Ca-
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Zitationshilfe: | Szentiványi, Márton: Fünffzig Motiva, Oder Bewegende Ursachen/ Und Betrachtungen. 2. Aufl. [s. l.], 1755, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/szentivanyi_motiva_1755/103>, abgerufen am 16.07.2024. |