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Szentiványi, Márton: Strittige Abhandlungen Der Ketzerey-Lehren. Tyrnau, 1703.

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solches Recht gegründte Zertheilungen hervor/ mit
welchen du deine übel zusammen geflickte Haubt-
Sect/ allzuunbehutsamb zusammen gestochen/ und
ausgefertiget hast.

Worauf dann Calvinus gleich/ und im huy auf
deine diese erst gelegte Grund-Lehr/ und grössern
(wie man in Schuelen redet) Vortrag/ den kleinern
unterzogen/ und offentlich aufgeworffen. Jn heili-
ger Schrifft aber/ ist an keinen Orth/ oder Stelle
ausdruckentlich zusehen/ daß wir die Fest-Tag der
Heiligen sollen feyeren/ die Kirchen-Altär/ die Bild-
nussen Christi des Herrens/ und der Heiligen in Kir-
chen und GOtts-Häusern verwahren/ und aufbe-
halten/ daß wir in kleinen Theil des Brods/ oder
Hostien das Abendmahl darreichen/ und machte
folgbahr daraus den Schluß; So muß dann diß al-
les abgethan/ und aufgehoben werden/ die du doch
in der Kirch zuerhalten erachtet hast. Durch diese
neu-eröffnete Pforten drangen sich gleichfals unver-
züglich die Wider-Tauffer hinein/ die ohn sondere
Mühe gleiche Schluß-Folg ausgekochet: Jn heili-
ger Schrifft/ wird nirgent ausdrucklich vermeldet/
daß die Kinder sollen getaufft werden; So ist dann
keiner zu tauffen/ er komme dann zu vollkommenen
Verstand. Wie diese/ also ingleichen bediente sich
Oecolampadius solcher aufgeworffner Lehr/ und
schlosse folgends daraus: Jn heiliger Schrifft/ wird
an keinen Orth die Villheit der Ehe-Weiber verbot-
ten/ so dann/ ist auch in der Christenheit Polyga-
mia
die Macht mehr Weiber zuhaben zugelassen/ und
verstattet. Deme folgte nicht mit ungleichen Schluß
Michael Servetus. Jn H: Schrifft (sagte er) findet
sich nirgent mit ausdeutlichen Worthen/ das GOtt
in der Wesenheit einig/ und dreyfaltig in Persoynen

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ſolches Recht gegruͤndte Zertheilungen hervor/ mit
welchen du deine uͤbel zuſammen geflickte Haubt-
Sect/ allzuunbehutſamb zuſammen geſtochen/ und
ausgefertiget haſt.

Worauf dann Calvinus gleich/ und im huy auf
deine dieſe erſt gelegte Grund-Lehr/ und groͤſſern
(wie man in Schuelen redet) Vortrag/ den kleinern
unterzogen/ und offentlich aufgeworffen. Jn heili-
ger Schrifft aber/ iſt an keinen Orth/ oder Stelle
ausdruckentlich zuſehen/ daß wir die Feſt-Tag der
Heiligen ſollen feyeren/ die Kirchen-Altaͤr/ die Bild-
nuſſen Chriſti des Herrens/ und der Heiligen in Kir-
chen und GOtts-Haͤuſern verwahren/ und aufbe-
halten/ daß wir in kleinen Theil des Brods/ oder
Hoſtien das Abendmahl darreichen/ und machte
folgbahr daraus den Schluß; So muß dann diß al-
les abgethan/ und aufgehoben werden/ die du doch
in der Kirch zuerhalten erachtet haſt. Durch dieſe
neu-eroͤffnete Pforten drangen ſich gleichfals unver-
zuͤglich die Wider-Tauffer hinein/ die ohn ſondere
Muͤhe gleiche Schluß-Folg ausgekochet: Jn heili-
ger Schrifft/ wird nirgent ausdrucklich vermeldet/
daß die Kinder ſollen getaufft werden; So iſt dann
keiner zu tauffen/ er komme dann zu vollkommenen
Verſtand. Wie dieſe/ alſo ingleichen bediente ſich
Oëcolampadius ſolcher aufgeworffner Lehr/ und
ſchloſſe folgends daraus: Jn heiliger Schrifft/ wird
an keinen Orth die Villheit der Ehe-Weiber verbot-
ten/ ſo dann/ iſt auch in der Chriſtenheit Polyga-
mia
die Macht mehr Weiber zuhaben zugelaſſen/ und
verſtattet. Deme folgte nicht mit ungleichen Schluß
Michaël Servetus. Jn H: Schrifft (ſagte er) findet
ſich nirgent mit ausdeutlichen Worthen/ das GOtt
in der Weſenheit einig/ und dreyfaltig in Perſoynen

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[33/0045] ſolches Recht gegruͤndte Zertheilungen hervor/ mit welchen du deine uͤbel zuſammen geflickte Haubt- Sect/ allzuunbehutſamb zuſammen geſtochen/ und ausgefertiget haſt. Worauf dann Calvinus gleich/ und im huy auf deine dieſe erſt gelegte Grund-Lehr/ und groͤſſern (wie man in Schuelen redet) Vortrag/ den kleinern unterzogen/ und offentlich aufgeworffen. Jn heili- ger Schrifft aber/ iſt an keinen Orth/ oder Stelle ausdruckentlich zuſehen/ daß wir die Feſt-Tag der Heiligen ſollen feyeren/ die Kirchen-Altaͤr/ die Bild- nuſſen Chriſti des Herrens/ und der Heiligen in Kir- chen und GOtts-Haͤuſern verwahren/ und aufbe- halten/ daß wir in kleinen Theil des Brods/ oder Hoſtien das Abendmahl darreichen/ und machte folgbahr daraus den Schluß; So muß dann diß al- les abgethan/ und aufgehoben werden/ die du doch in der Kirch zuerhalten erachtet haſt. Durch dieſe neu-eroͤffnete Pforten drangen ſich gleichfals unver- zuͤglich die Wider-Tauffer hinein/ die ohn ſondere Muͤhe gleiche Schluß-Folg ausgekochet: Jn heili- ger Schrifft/ wird nirgent ausdrucklich vermeldet/ daß die Kinder ſollen getaufft werden; So iſt dann keiner zu tauffen/ er komme dann zu vollkommenen Verſtand. Wie dieſe/ alſo ingleichen bediente ſich Oëcolampadius ſolcher aufgeworffner Lehr/ und ſchloſſe folgends daraus: Jn heiliger Schrifft/ wird an keinen Orth die Villheit der Ehe-Weiber verbot- ten/ ſo dann/ iſt auch in der Chriſtenheit Polyga- mia die Macht mehr Weiber zuhaben zugelaſſen/ und verſtattet. Deme folgte nicht mit ungleichen Schluß Michaël Servetus. Jn H: Schrifft (ſagte er) findet ſich nirgent mit ausdeutlichen Worthen/ das GOtt in der Weſenheit einig/ und dreyfaltig in Perſoynen ſeye/ C

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Zitationshilfe: Szentiványi, Márton: Strittige Abhandlungen Der Ketzerey-Lehren. Tyrnau, 1703, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/szentivanyi_ketzereylehren_1703/45>, abgerufen am 27.11.2024.