Szentiványi, Márton: Strittige Abhandlungen Der Ketzerey-Lehren. Tyrnau, 1703.neue/ und in verflossenen Jahr-Hundert unerhörte Die achte Ketzerey/ zuschreiben ihnen die neue und
neue/ und in verfloſſenen Jahr-Hundert unerhoͤrte Die achte Ketzerey/ zuſchreiben ihnen die neue und
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0156" n="144"/> neue/ und in verfloſſenen Jahr-Hundert unerhoͤrte<lb/> vor eine falſche Lehr verdammet/ und offentlich aus-<lb/> geruffen worden. So iſt ſie dann neu heraus ge-<lb/> ſchloffen? ſo iſt ſie ja zur Zeit der Apoſtlen niemahln<lb/> ans Tag-Licht kommen! So moͤgen dann ferner die<lb/> Calviniſten keines wegs aus dieſer ihrer Ausflucht/<lb/> das Alterthum ihrer Kirch erweiſen/ als welche zu<lb/> Apoſtlen Zeiten/ oder auch der vier/ oder fuͤnff Jahr-<lb/> hundert Chriſti geweſen waͤre/ in welchen ſie nicht<lb/> verneinen/ daß die wahre Kirch Chriſti/ und in der-<lb/> ſelben die wahre Lehr Chriſti/ und der Apoſtlen ge-<lb/> weſen ware.</p><lb/> <p>Die achte Ketzerey/ zuſchreiben ihnen die neue<lb/> in Engeland <hi rendition="#aq">Fanatici,</hi> die Unſinnige/ dero Sect aus<lb/> unterſchiedlichen anderen Secten/ zuſammen gefuͤgt/<lb/> oder verſamblet iſt/ diſe Lehren erſtens <hi rendition="#aq">Sacros cotus<lb/> privatæ lectionis prætextu negligere,</hi> daß man<lb/> ſolle die heilige Zuſammen-Kunfften unter den Schein<lb/> der <hi rendition="#aq">privat,</hi> oder geheimer Hauß-Leſung vernachlaſ-<lb/> ſigen/ da doch der H: <hi rendition="#aq">Paulus <hi rendition="#i">ad Hebr. 10. v.</hi></hi> 25 die<lb/> Glaubige ermahnet/ <hi rendition="#aq">ut non ſint deſerentes colle-<lb/> ctionem aliorum Fidelium.</hi> Damit wir unſere<lb/> Verſamblung nicht verlaſſen/ daß iſt die Haufen<lb/> offentlicher Zuſammenkunfften. Zum zweyten leh-<lb/> ren ſie/ <hi rendition="#aq">Pios veteris Teſtamenti non habuiſſe pro-<lb/> miſſiones Spirituales.</hi> Daß die Frommen/ und<lb/> Gottſelige des alten Geſetzes/ keine Geiſtliche Ver-<lb/> heiſſungen gehabt haben/ indeme doch die Schrifft<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Hebr. 11. v.</hi></hi> 10. ſagt/ <hi rendition="#aq">Abrahamum ex repromiſſio-<lb/> ne expectaſſe fundamenta habentem civitatem,<lb/> cujus Artiſex, & Conditor eſt Deus.</hi> Daß Abra-<lb/> ham wartete auf die Stadt/ die mit Grunden verſehen<lb/> iſt/ dero Baumeiſter/ und Schoͤpffer GOtt iſt/ daß<lb/> himmliſche Vatterland nemblich/ oder das ewig/<lb/> <fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [144/0156]
neue/ und in verfloſſenen Jahr-Hundert unerhoͤrte
vor eine falſche Lehr verdammet/ und offentlich aus-
geruffen worden. So iſt ſie dann neu heraus ge-
ſchloffen? ſo iſt ſie ja zur Zeit der Apoſtlen niemahln
ans Tag-Licht kommen! So moͤgen dann ferner die
Calviniſten keines wegs aus dieſer ihrer Ausflucht/
das Alterthum ihrer Kirch erweiſen/ als welche zu
Apoſtlen Zeiten/ oder auch der vier/ oder fuͤnff Jahr-
hundert Chriſti geweſen waͤre/ in welchen ſie nicht
verneinen/ daß die wahre Kirch Chriſti/ und in der-
ſelben die wahre Lehr Chriſti/ und der Apoſtlen ge-
weſen ware.
Die achte Ketzerey/ zuſchreiben ihnen die neue
in Engeland Fanatici, die Unſinnige/ dero Sect aus
unterſchiedlichen anderen Secten/ zuſammen gefuͤgt/
oder verſamblet iſt/ diſe Lehren erſtens Sacros cotus
privatæ lectionis prætextu negligere, daß man
ſolle die heilige Zuſammen-Kunfften unter den Schein
der privat, oder geheimer Hauß-Leſung vernachlaſ-
ſigen/ da doch der H: Paulus ad Hebr. 10. v. 25 die
Glaubige ermahnet/ ut non ſint deſerentes colle-
ctionem aliorum Fidelium. Damit wir unſere
Verſamblung nicht verlaſſen/ daß iſt die Haufen
offentlicher Zuſammenkunfften. Zum zweyten leh-
ren ſie/ Pios veteris Teſtamenti non habuiſſe pro-
miſſiones Spirituales. Daß die Frommen/ und
Gottſelige des alten Geſetzes/ keine Geiſtliche Ver-
heiſſungen gehabt haben/ indeme doch die Schrifft
Hebr. 11. v. 10. ſagt/ Abrahamum ex repromiſſio-
ne expectaſſe fundamenta habentem civitatem,
cujus Artiſex, & Conditor eſt Deus. Daß Abra-
ham wartete auf die Stadt/ die mit Grunden verſehen
iſt/ dero Baumeiſter/ und Schoͤpffer GOtt iſt/ daß
himmliſche Vatterland nemblich/ oder das ewig/
und
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |