Swift, Jonathan: Des Herrn Dr. Jonathan Swifts wo nicht unverbesserlicher doch wohlgemeynter Unterricht für alle Arten unerfahrner Bedienten, aus vieljähriger sorgfältiger Aufmerksamkeit und Erfahrung zusammengetragen [Übers.]. Frankfurt u. a., 1748.Puder. Wenn nichts helfen will: so reibet es so lange, bis es entweder herausgehe, oder in Stücken zerreisse. Wenn eure Wäsche auf der Linie oder auf einer Hecke hänget, und es an zu regnen fängt: so reisset sie mit größter Geschwindigkeit herunter, wenn ihr sie gleich darüber zerreisset. Der beste Ort, wo ihr sie hinhängen könnet, sind junge Fruchtbäume, zumahl wenn sie blühen. Das Leinen wird darauf nicht zerrissen werden, und bekömmt einen angenehmen Gerruch. Das funfzehnte Kapitel. Unterweisung für den Haushalter. Ihr müßt euch jederzeit mit einem Laquayen gut stehen, auf den ihr euch verlassen könnet, und ihm sagen, Achtung zu geben, wenn das andere Gericht abgenommen wird, daß es unbeschädigt zu euch gebracht werde, damit ihr und der Haushofmeister auch einen guten Bissen bekommet. Das sechszehnte Kapitel. Unterricht für die Hofmeisterinn oder Französinn. Sagt, die Kinder haben schlimme Augen, Jungfer Liesgen wolle sich nicht beym Buche halten lassen. Lasset eure Jungferchen fleißig Histörgen, Romanen und alle Comödien lesen, die zur Zeit der Regierung des Königs Carls II. und Königs Ludwig geschrieben sind, um ihre Natur sanftmüthig und ihr Herz zärtlich zu machen. Ich, als Uebersetzer dieses Werks, kann meinen deutschen Landesleuten hierzu insonderheit die schönen neuen weltlichen Lieder, die Historie vom Herzoge Herpin, vom Kayser Octavianus, von der schönen Magellona etc. anpreisen. NB. Die Wandesbecker Zeitung muß ja nicht vergessen werden. Puder. Wenn nichts helfen will: so reibet es so lange, bis es entweder herausgehe, oder in Stücken zerreisse. Wenn eure Wäsche auf der Linie oder auf einer Hecke hänget, und es an zu regnen fängt: so reisset sie mit größter Geschwindigkeit herunter, wenn ihr sie gleich darüber zerreisset. Der beste Ort, wo ihr sie hinhängen könnet, sind junge Fruchtbäume, zumahl wenn sie blühen. Das Leinen wird darauf nicht zerrissen werden, und bekömmt einen angenehmen Gerruch. Das funfzehnte Kapitel. Unterweisung für den Haushalter. Ihr müßt euch jederzeit mit einem Laquayen gut stehen, auf den ihr euch verlassen könnet, und ihm sagen, Achtung zu geben, wenn das andere Gericht abgenommen wird, daß es unbeschädigt zu euch gebracht werde, damit ihr und der Haushofmeister auch einen guten Bissen bekommet. Das sechszehnte Kapitel. Unterricht für die Hofmeisterinn oder Französinn. Sagt, die Kinder haben schlimme Augen, Jungfer Liesgen wolle sich nicht beym Buche halten lassen. Lasset eure Jungferchen fleißig Histörgen, Romanen und alle Comödien lesen, die zur Zeit der Regierung des Königs Carls II. und Königs Ludwig geschrieben sind, um ihre Natur sanftmüthig und ihr Herz zärtlich zu machen. Ich, als Uebersetzer dieses Werks, kann meinen deutschen Landesleuten hierzu insonderheit die schönen neuen weltlichen Lieder, die Historie vom Herzoge Herpin, vom Kayser Octavianus, von der schönen Magellona etc. anpreisen. NB. Die Wandesbecker Zeitung muß ja nicht vergessen werden. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0128" n="112"/> Puder. Wenn nichts helfen will: so reibet es so lange, bis es entweder herausgehe, oder in Stücken zerreisse.</p> <p>Wenn eure Wäsche auf der Linie oder auf einer Hecke hänget, und es an zu regnen fängt: so reisset sie mit größter Geschwindigkeit herunter, wenn ihr sie gleich darüber zerreisset. Der beste Ort, wo ihr sie hinhängen könnet, sind junge Fruchtbäume, zumahl wenn sie blühen. Das Leinen wird darauf nicht zerrissen werden, und bekömmt einen angenehmen Gerruch.</p> </div> <div n="2"> <head>Das funfzehnte Kapitel.</head><lb/> <head>Unterweisung für den Haushalter.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">I</hi>hr müßt euch jederzeit mit einem Laquayen gut stehen, auf den ihr euch verlassen könnet, und ihm sagen, Achtung zu geben, wenn das andere Gericht abgenommen wird, daß es unbeschädigt zu euch gebracht werde, damit ihr und der Haushofmeister auch einen guten Bissen bekommet.</p> </div> <div n="2"> <head>Das sechszehnte Kapitel.</head><lb/> <head>Unterricht für die Hofmeisterinn oder Französinn.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">S</hi>agt, die Kinder haben schlimme Augen, Jungfer Liesgen wolle sich nicht beym Buche halten lassen. Lasset eure Jungferchen fleißig Histörgen, Romanen und alle Comödien lesen, die zur Zeit der Regierung des Königs Carls II. und Königs Ludwig geschrieben sind, um ihre Natur sanftmüthig und ihr Herz zärtlich zu machen.</p> <p>Ich, als Uebersetzer dieses Werks, kann meinen deutschen Landesleuten hierzu insonderheit die schönen neuen weltlichen Lieder, die Historie vom Herzoge Herpin, vom Kayser Octavianus, von der schönen Magellona etc. anpreisen. <hi rendition="#aq">NB</hi>. Die Wandesbecker Zeitung muß ja nicht vergessen werden.</p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [112/0128]
Puder. Wenn nichts helfen will: so reibet es so lange, bis es entweder herausgehe, oder in Stücken zerreisse.
Wenn eure Wäsche auf der Linie oder auf einer Hecke hänget, und es an zu regnen fängt: so reisset sie mit größter Geschwindigkeit herunter, wenn ihr sie gleich darüber zerreisset. Der beste Ort, wo ihr sie hinhängen könnet, sind junge Fruchtbäume, zumahl wenn sie blühen. Das Leinen wird darauf nicht zerrissen werden, und bekömmt einen angenehmen Gerruch.
Das funfzehnte Kapitel.
Unterweisung für den Haushalter.
Ihr müßt euch jederzeit mit einem Laquayen gut stehen, auf den ihr euch verlassen könnet, und ihm sagen, Achtung zu geben, wenn das andere Gericht abgenommen wird, daß es unbeschädigt zu euch gebracht werde, damit ihr und der Haushofmeister auch einen guten Bissen bekommet.
Das sechszehnte Kapitel.
Unterricht für die Hofmeisterinn oder Französinn.
Sagt, die Kinder haben schlimme Augen, Jungfer Liesgen wolle sich nicht beym Buche halten lassen. Lasset eure Jungferchen fleißig Histörgen, Romanen und alle Comödien lesen, die zur Zeit der Regierung des Königs Carls II. und Königs Ludwig geschrieben sind, um ihre Natur sanftmüthig und ihr Herz zärtlich zu machen.
Ich, als Uebersetzer dieses Werks, kann meinen deutschen Landesleuten hierzu insonderheit die schönen neuen weltlichen Lieder, die Historie vom Herzoge Herpin, vom Kayser Octavianus, von der schönen Magellona etc. anpreisen. NB. Die Wandesbecker Zeitung muß ja nicht vergessen werden.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2012-10-25T17:50:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2012-10-25T17:50:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2012-10-25T17:50:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |