Swift, Jonathan: Des Herrn Dr. Jonathan Swifts wo nicht unverbesserlicher doch wohlgemeynter Unterricht für alle Arten unerfahrner Bedienten, aus vieljähriger sorgfältiger Aufmerksamkeit und Erfahrung zusammengetragen [Übers.]. Frankfurt u. a., 1748.nicht zugleich seyn und auch nicht seyn. Daß ein Theil weniger sey, als ein ganzes, durfte ich nicht erst aus philosophischen Büchern lernen. Ich erfuhr es zur Genüge, wenn mir meine Herren, aus allerhand Ursachen, etwas von meinem Lohne abzuziehen pflegten. Daß aus Nichts Nichts werden könne, habe ich an dem Exempel verschiedener meiner Herren gesehen, die so dumm wieder nach Hause reiseten, als sie auf die Universität gekommen waren, weil sie zum Studiren so geschickt waren, als der Esel zum Lautenschlagen. Hinweg mit solchen unnützen Grillen, gedachte ich, ein kluger Unterricht für Bediente sollte mir weit lieber seyn. Mein Wünschen aber war vergebens. nicht zugleich seyn und auch nicht seyn. Daß ein Theil weniger sey, als ein ganzes, durfte ich nicht erst aus philosophischen Büchern lernen. Ich erfuhr es zur Genüge, wenn mir meine Herren, aus allerhand Ursachen, etwas von meinem Lohne abzuziehen pflegten. Daß aus Nichts Nichts werden könne, habe ich an dem Exempel verschiedener meiner Herren gesehen, die so dumm wieder nach Hause reiseten, als sie auf die Universität gekommen waren, weil sie zum Studiren so geschickt waren, als der Esel zum Lautenschlagen. Hinweg mit solchen unnützen Grillen, gedachte ich, ein kluger Unterricht für Bediente sollte mir weit lieber seyn. Mein Wünschen aber war vergebens. <TEI> <text> <front> <div n="1"> <p><hi rendition="#fr"><pb facs="#f0012" n="XII"/> nicht zugleich seyn und auch nicht seyn. Daß ein Theil weniger sey, als ein ganzes</hi>, durfte ich nicht erst aus philosophischen Büchern lernen. Ich erfuhr es zur Genüge, wenn mir meine Herren, aus allerhand Ursachen, etwas von meinem Lohne abzuziehen pflegten. <hi rendition="#fr">Daß aus Nichts Nichts werden könne</hi>, habe ich an dem Exempel verschiedener meiner Herren gesehen, die so dumm wieder nach Hause reiseten, als sie auf die Universität gekommen waren, weil sie zum Studiren so geschickt waren, als der Esel zum Lautenschlagen. Hinweg mit solchen unnützen Grillen, gedachte ich, ein kluger Unterricht für Bediente sollte mir weit lieber seyn. Mein Wünschen aber war vergebens.</p> </div> </front> </text> </TEI> [XII/0012]
nicht zugleich seyn und auch nicht seyn. Daß ein Theil weniger sey, als ein ganzes, durfte ich nicht erst aus philosophischen Büchern lernen. Ich erfuhr es zur Genüge, wenn mir meine Herren, aus allerhand Ursachen, etwas von meinem Lohne abzuziehen pflegten. Daß aus Nichts Nichts werden könne, habe ich an dem Exempel verschiedener meiner Herren gesehen, die so dumm wieder nach Hause reiseten, als sie auf die Universität gekommen waren, weil sie zum Studiren so geschickt waren, als der Esel zum Lautenschlagen. Hinweg mit solchen unnützen Grillen, gedachte ich, ein kluger Unterricht für Bediente sollte mir weit lieber seyn. Mein Wünschen aber war vergebens.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2012-10-25T17:50:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2012-10-25T17:50:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2012-10-25T17:50:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |