bestätigt. Weil also das himmlische und geist- liche Wesen des HErrn vor dem äusseren Aug der Engel als die Sonne und der Mond erscheint, so bedeutet die Sonne im Wort das Himmlische, und der Mond das Geist- liche. Den Mond ich habe also gesehen, aber die Sonne nicht.
Aus dem Licht des HErrn im Himmel fieht man unzählige Wunderdinge. Sie stellen beständig den HErrn, und sein Reich bildlich dar, wie bey den Propheten, und den Apoc. Sobald dem Menschen sein inneres oder sein Geistes-Aug geöfnet wird, so kan er solches sehen, wie Johannes den güldenen Leuchter. Apoc. C. 1. v. 12. 13. und andere Dinge C. 21. v. 2. 10. Jch konnte von denen unzäh- ligen Dingen, welche in dem andern Leben erscheinen, ehe mir dieses Licht aufgegangen ist, keinen anderen Begriff bekommen, als andere haben, nemlich daß das Licht, und was neben dem sinnlichen aus demselben her- vor kommt, keineswegs in dem andern Leben seyn könne, und dieses aus der gefaßten Mei- nung der Gelehrten von dem Jmmateriellen, welches sie hauptsächlich denen Geistern zu- schreiben, und von allem, was in jenem Leben ist, woraus man sich keinen andern Begriff bilden kan, als daß, weil es immateriel, es entweder so dunkel, daß man keinen andern Begriff fassen könnte, oder gar nichts wäre,
dann
Von dem Licht,
beſtaͤtigt. Weil alſo das himmliſche und geiſt- liche Weſen des HErrn vor dem aͤuſſeren Aug der Engel als die Sonne und der Mond erſcheint, ſo bedeutet die Sonne im Wort das Himmliſche, und der Mond das Geiſt- liche. Den Mond ich habe alſo geſehen, aber die Sonne nicht.
Aus dem Licht des HErrn im Himmel fieht man unzaͤhlige Wunderdinge. Sie ſtellen beſtaͤndig den HErrn, und ſein Reich bildlich dar, wie bey den Propheten, und den Apoc. Sobald dem Menſchen ſein inneres oder ſein Geiſtes-Aug geoͤfnet wird, ſo kan er ſolches ſehen, wie Johannes den guͤldenen Leuchter. Apoc. C. 1. v. 12. 13. und andere Dinge C. 21. v. 2. 10. Jch konnte von denen unzaͤh- ligen Dingen, welche in dem andern Leben erſcheinen, ehe miꝛ dieſes Licht aufgegangen iſt, keinen anderen Begriff bekommen, als andere haben, nemlich daß das Licht, und was neben dem ſinnlichen aus demſelben her- vor kommt, keineswegs in dem andern Leben ſeyn koͤnne, und dieſes aus der gefaßten Mei- nung der Gelehrten von dem Jmmateriellen, welches ſie hauptſaͤchlich denen Geiſtern zu- ſchreiben, und von allem, was in jenem Leben iſt, woraus man ſich keinen andern Begriff bilden kan, als daß, weil es immateriel, es entweder ſo dunkel, daß man keinen andern Begriff faſſen koͤnnte, oder gar nichts waͤre,
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Von dem Licht,
beſtaͤtigt. Weil alſo das himmliſche und geiſt-
liche Weſen des HErrn vor dem aͤuſſeren
Aug der Engel als die Sonne und der Mond
erſcheint, ſo bedeutet die Sonne im Wort
das Himmliſche, und der Mond das Geiſt-
liche. Den Mond ich habe alſo geſehen, aber
die Sonne nicht.
Aus dem Licht des HErrn im Himmel fieht
man unzaͤhlige Wunderdinge. Sie ſtellen
beſtaͤndig den HErrn, und ſein Reich bildlich
dar, wie bey den Propheten, und den Apoc.
Sobald dem Menſchen ſein inneres oder ſein
Geiſtes-Aug geoͤfnet wird, ſo kan er ſolches
ſehen, wie Johannes den guͤldenen Leuchter.
Apoc. C. 1. v. 12. 13. und andere Dinge C.
21. v. 2. 10. Jch konnte von denen unzaͤh-
ligen Dingen, welche in dem andern Leben
erſcheinen, ehe miꝛ dieſes Licht aufgegangen
iſt, keinen anderen Begriff bekommen, als
andere haben, nemlich daß das Licht, und
was neben dem ſinnlichen aus demſelben her-
vor kommt, keineswegs in dem andern Leben
ſeyn koͤnne, und dieſes aus der gefaßten Mei-
nung der Gelehrten von dem Jmmateriellen,
welches ſie hauptſaͤchlich denen Geiſtern zu-
ſchreiben, und von allem, was in jenem Leben
iſt, woraus man ſich keinen andern Begriff
bilden kan, als daß, weil es immateriel, es
entweder ſo dunkel, daß man keinen andern
Begriff faſſen koͤnnte, oder gar nichts waͤre,
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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776/80>, abgerufen am 29.07.2024.
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